Obedience

Obedience: Spielerisches Training mit deinem Hund

Obedience mit deinem Hund

Obwohl Obedience im Deutschen “Gehorsam” bedeutet, steht bei dieser Hundesportart vor allem der Spaß an erster Stelle.

Diese Sportart bietet deinem Vierbeiner nicht nur eine tolle Beschäftigung, sondern stärkt vor allem die Beziehung zwischen dir und deinem Liebling: Du bringst deinem Vierbeiner essentielle Kommandos bei und ihr trainiert anhand von kleinen und großen Übungen miteinander. Mit Geduld, Ausdauer und viel Spaß werdet ihr schnell zu einem eingespielten Team. Und ein weiterer Pluspunkt: Obedience eignet sich für jede Hunderasse!

Was ist Obedience?

Zu den Grundlagen dieser Hundesportart gehört der Gehorsam, die Unterordnung und die Kommunikation zwischen dir und deinem Hund. Deshalb eignet sich Obedience schon hervorragend für Hunde im Welpenalter. Beherrscht dein Vierbeiner wichtige Kommandos wie “Sitz”, “Bei Fuß” und “Platz”, ist er schon bald bereit für die Obedience-Prüfungen: Bei einem Parcours werden dir von einem Steward Übungen vorgegeben, die du als Team mit deinem Hund ausführen musst. Beim Parcours spielen vor allem

  • Präzision,
  • Konzentration,
  • Vertrauen und
  • Motivation

eine wichtige Rolle – dies sind häufig auch Bewertungskriterien bei professionellen Turnieren, bei denen Hunde gegeneinander antreten.

Obedience Übungen: Mit diesen 5 Übungen klappt das Training

Neben den üblichen Anweisungen wie “Komm” und “Halt”, stellt auch die Distanzkontrolle eine Herausforderung für Hundehalter und Vierbeiner dar. Dass dein Hund Kommandos auf Distanz mit Hilfe von Sichtzeichen ausführen kann und dabei Sichtkontakt hält, gehört zu den wichtigen Voraussetzungen für diese Sportart. Wenn du mit deiner Fellnase spielerisch Gehorsam trainieren möchtest, haben wir hier 5 verschiedene Obedience-Übungen, mit denen ihr euch als Anfänger an Obedience herantasten könnt:

  1. Bei Fuß laufen: Bei dieser Übung läuft dein Hund mit dem Schulterblatt auf Kniehöhe neben dir her. Wichtig ist dabei, dass er aufmerksam zu dir hoch schaut. Das Kommando sollte deine Fellnase auf beiden Seiten, rechts sowie links, absolvieren können.
  2. Voraussenden in eine Box: Das Ziel dieser Übung ist, dass dein Hund ein markiertes Quadrat erkennt und auf Kommando anläuft. Mit einem Hörzeichen wie “Stopp” soll dein Hund in der Mitte des Quadrates stehen bleiben. Idealerweise legt sich deine Fellnase durch das von dir als Hundeführer gerufene Kommando “Platz” hin.
  3. Apportieren mit oder ohne Hürde: Beim Apportieren sollte dein Hund das Herbeibringen von unterschiedlichen Gegenständen aus Holz, Kunststoff oder auch Metall beherrschen. Als Hörzeichen kannst du hierfür das Kommando “Apport” verwenden. Beginne am besten mit einem Futterdummy, aus dem nach einer erfolgreichen Übung die Belohnung kommt. Später kannst du dann auch auf andere Gegenstände umsteigen.
  4. Positionswechsel auf Distanz: Ob “Sitz”, “Platz” oder “Steh” – kontrolliertes Verhalten mit ein paar Metern Abstand gehört zu beliebten Übungen beim Obedience Training. Der Hundeführer bleibt in der Sicht des Hundes und zeigt ihm anhand von Hör- und Sichtzeichen, welche Aufgaben zu erfüllen sind.
  5. Geruchsidentifikation: Bei dieser Übung soll der Hund einen Gegenstand seines Hundehalters identifizieren.

Tipp: Wenn deine Fellnase ein Hindernis oder einen Slalom durch Pylonen bewältigt, apportiert oder Kommandos befolgt, sollte er das freudig und motiviert tun. Spaß, Freude und eine harmonische Zusammenarbeit zwischen Hundebesitzer und Hund sind ebenso wichtig wie die Aufgabenerfüllung – deshalb sind unnötige Strenge, Bestrafung oder gar Aggressivität fehl am Platz. Arbeite stattdessen mit positiver Verstärkung wie Lob und Belohnungen sowie liebevoller Zuwendung. Unerwünschtes Verhalten kannst du ignorieren. Unterstützung bei den Grundkommandos bieten dir zudem Hundeschulen.

Obedience als Wettkampf

Solange du und dein Hund eine VDH-Mitgliedschaft aufweist, ist die Teilnahme an einem Obedience Wettbewerb grundsätzlich für jede Rasse möglich, denn die Hunde werden nach Größe, Handicap oder Alter in Gruppen und Klassen (Beginner, Klasse 1 und Klasse 2) eingeordnet. Zwei Grundvoraussetzungen gibt es dennoch: Hunde müssen mindestens 15 Monate alt sein und eine gute Sozialverträglichkeit vorweisen. Aggressive Hunde werden nicht geduldet und disqualifiziert.

Während einer Prüfung muss dein Hund mehrere Übungen absolvieren. Hierfür gibt es ein Laufschema für die Freifolge, die über einen Steward erfolgt. Der Steward gibt dem Hundeführer erst am Tag der Prüfung genaue Anweisungen, welche Übung im Parcours in welcher Reihenfolge ansteht. Laut Prüfungsordnung des VDH (Verband des Deutschen Hundewesens) kommt es darauf an, dass die Hunde die Übungen fehlerfrei ausführen und ein harmonisches Miteinander zwischen Mensch und Hund besteht. Für jede Übung kann dein Hund eine vorgegebene Punktzahl erreichen. Einen Punktabzug gibt es beispielsweise, wenn ein Hund auf einem Apportel herumkaut oder nicht auf seinen Hundeführer hört. Die zeitliche Toleranzgrenze für die Prüfung hängt von der jeweiligen Klasse ab, in die dein Vierbeiner eingeordnet wurde.

Voll im Trend: Rally Obedience

Entdecke auch den Hundesport Rally Obedience, einem Mix aus Obedience und Agility. Im Gegensatz zu Obedience liegt der Fokus bei Rally Obedience auf einem Parcours mit mehreren Stationen. Du kannst es dir wie eine Art Schnitzeljagd für Hunde vorstellen, die zusammen mit dem Hundebesitzer gespielt werden kann. Bei jeder Station findest du Symbole und Schilder, die dir erklären, was zu tun ist und welche Richtung ihr als nächstes einschlagt. Ein Steward, der die Freifolge angibt, ist hier also nicht nötig. Das Schöne bei dieser Sportart ist, dass die Kommunikation, wie positive Bestärkung und Anfeuern, mit deinem Liebling jederzeit erlaubt sind.

Fazit

Die Hundesportart Obedience stellt für dich und deinen Hund eine wertvolle Beschäftigungsmöglichkeit dar, denn die Trainingseinheiten und Erfolge stärken nicht nur eure Bindung, sondern halten euch auch fit. Zudem kannst du mit einer erfolgreich abgelegten Prüfung nachweisen, dass dein Liebling über Grundgehorsam verfügt und Umweltreize neutral wahrnehmen kann. Neugierig? Probiert es gemeinsam aus! Viele Hundeschulen und Vereine in deiner Nähe bieten eine Kombination aus Parcours und Übungen an, um aus dir und deiner Fellnase ein Spitzenteam zu machen.

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