Hund mit Husten

Husten beim Hund: Was kann ich tun?

Es bleibt leider nicht immer aus: Deine Fellnase hat Husten. Das ruckartige, bellende Geräusch mit anschließendem Würgen kennst du vielleicht von deinem Liebling, wenn es mit dem Fressen mal wieder nicht schnell genug gehen kann. Er hat sich verschluckt und befördert das Futter auf diese Weise wieder nach draußen.

Was ist aber zu tun, wenn der Husten anhält und dein Vierbeiner immer wieder hustet? Wir haben dir alles Wichtige rund um den Husten beim Hund, eine der häufigsten Hundekrankheiten, zusammengestellt.

Wie gefährlich ist Husten für meinen Hund?

Wenn dein Hund plötzlich hustet und würgt, kann das schon beängstigend sein. Dahinter kann sich eine ernste Gefahr verbergen: Hat er beispielsweise einen Fremdkörper in den Atemwegen, das Würgen und Husten hält an, aber er kann nicht erbrechen, zählt jeder Moment!

Ist der Spuk jedoch kurze Zeit später vorbei und zeigt sich dann erneut, ist es wahrscheinlicher, dass dein Hund sich einen Husten zugezogen hat. Ein normaler Husten, wie er im Zuge eines Atemweginfekts auftritt, ist erst einmal kein Grund zur Sorge! Grundsätzlich gesunde Vierbeiner können so etwas mit ihrem starken Immunsystem oft selbst ausgleichen und sind häufig in wenigen Tagen wieder fit.

Während trockener Husten einen unangenehmen Hustenreiz verursacht, geht feuchter, produktiver Husten (d. h. von schleimigem Auswurf begleiteter Husten) oft mit rasselnden und gurgelnden Geräuschen einher. Manchmal hält der Husten an oder es kommen sogar weitere Symptome wie Fieber, tränende Augen oder Schnupfen und Nasenausfluss hinzu.

Wichtig: Gerade wenn dein Vierbeiner noch sehr jung, bereits betagt oder geschwächt ist und du nicht sicher bist, ob es sich lediglich um eine Hunde-Erkältung handelt, solltest du bei Husten unbedingt einen Tierarzt aufsuchen und die Symptome abklären lassen!

Ein Infekt der Atemwege kann harmlos sein, es kann aber auch eine ernste Erkrankung dahinterstecken. Dazu zählen beispielsweise:

  • Zwingerhusten: Hierbei handelt es sich um eine ansteckende Erkrankung, die ein Tierarzt in der Regel gut erkennen kann. Wichtige Infos hierzu findest du im folgenden Absatz unter “Zwingerhusten”.
  • Herzhusten: Beim Herzhusten handelt es sich im eigentlichen Sinne um eine Herzerkrankung (oft eine Linksherzinsuffizienz) – der Husten, Hecheln und Kurzatmigkeit sind Symptome dieser Erkrankung, die sich so an den Atemwegen zeigen. Vor allem bei erhöhter Anstrengung des Tieres oder nachts macht sich diese Form des Hustens bemerkbar. Ein Tierarzt kann Auskunft über den Schweregrad der Krankheit geben und entsprechende Therapiemöglichkeiten verordnen.
  • Trachealkollaps: Hierbei kann eine verengte Luftröhre zu Atemnot und chronischem Husten führen, wodurch der Hund zu wenig Luft bekommt. Beim tatsächlichen Trachealkollaps (Kollaps der Luftröhre) kann die Luftröhre in sich zusammenfallen – starke Atemnot bis hin zur Panik des Tieres beim Einatmen können die fatalen Folgen sein. Im akuten Fall ist daher schnelles Handeln gefragt!
  • Lungenwürmer: Diese äußerst unangenehmen Parasiten können die Luftröhre und die Bronchien deines Lieblings befallen. Über Schleim von Schnecken gelangen die Lungenwürmer in den Körper ihres Wirts, reizen die Lunge und rufen Entzündungen hervor, sodass Reizhusten entsteht. Eine Kotprobe kann Aufschluss darüber geben, ob ein Befall mit Lungenwürmern vorliegt.
  • Lungenentzündung: Bei einer Lungenentzündung kann sowohl trockener als auch feuchter Husten auftreten. Besonders die lang andauernden Hustenanfälle kosten den erkrankten Hunden viel Kraft. Begleitet von Fieber, Schlappheit und Appetitlosigkeit sind die Vierbeiner oft nicht wiederzuerkennen – sie gehören dringend in ärztliche Behandlung!

Zwingerhusten

Beim sogenannten “Zwingerhusten” handelt es sich um eine Atemwegserkrankung, die hochansteckend ist und einen schweren Krankheitsverlauf nehmen kann, wenn sie unbehandelt bleibt – etwa eine schwere Lungenentzündung könnte die Folge sein.

Zwingerhusten kann sich anhand unterschiedlicher Symptome zeigen, z. B.:

  • starker Hustenreiz, teils gar Würgereiz
  • meist plötzlicher bellender Husten
  • tränende Augen
  • Nasenausfluss und Niesen
  • schleimiger Auswurf

Suchst du mit diesem Krankheitsbild deinen Tierarzt auf, kann dieser einen Abstrich an den Schleimhäuten vornehmen und so feststellen, ob es sich um einen viralen oder bakteriellen Infekt handelt. Denn hervorgerufen wird diese Atemwegserkrankung meistens durch Erreger wie Viren wie canines Parainfluenzavirus (CPiV), canines Herpesvirus (CHV) oder canines Adenovirus Typ 2 (CAV-2) und Bakterien wie Bordetella bronchiseptica. Gegen letztere kann ein Antibiotikum helfen, gegen den Husten kann der Tierarzt einen Hustensaft verschreiben; oft helfen auch Medikamente, die das Immunsystem deines Vierbeiners stärken.

Eine erhöhte Ansteckungsgefahr besteht immer da, wo viele Hunde aufeinandertreffen, etwa im Tierheim, in Tierpensionen, auf dem Hundeplatz oder auf Hundeausstellungen. Ein besonderes Ansteckungsrisiko besteht für ungeimpfte Hunde, junge oder alte Tiere.

Mein Hund hustet – was kann ich tun?

Das erste Gebot lautet: Husten kann durchaus ein Symptom einer ernsten Erkrankung sein. Spätestens wenn der Husten lange anhält oder der Allgemeinzustand deines Vierbeiners als schlecht zu bewerten ist, solltest du mit ihm zum Tierarzt!

Ansonsten können folgende 5 Maßnahmen dabei helfen, dass es deiner Fellnase bald besser geht:

  • Hustensaft: Die regelmäßige Gabe von speziellem Hustensaft für Hunde kann helfen, um den Schleim zu lösen und so die Krankheitsdauer zu minimieren. Für die Wahl der richtigen Präparate lohnt sich jedoch ebenfalls der Gang zum Tierarzt. Hustensaft für Menschen ist für Hunde nicht geeignet!
  • Hals und Brustkorb entlasten: Zudem solltest du darauf achten, dass der Halsbereich deines Hundes entlastet ist. Anstelle eines Halsbandes ist beispielsweise ein Brustgeschirr die bessere Wahl beim Spazierengehen. Lasst es ruhig angehen, damit auch der Druck auf den Brustkorb nicht so stark ist.
Hund im Geschirr
  • Luftbefeuchter können Abhilfe schaffen, wenn die trockene Raumluft immer wieder zu Reizhusten oder Hustenanfällen führt. Alternativ erfüllen auch feuchte Tücher auf der Heizung diesen Zweck.
  • Ausreichend Trinken: Genug Flüssigkeit ist wichtig – die befeuchteten Schleimhäute lindern den Hustenreiz.
  • Ruhe und Wärme: Wirkt dein Liebling schlapp und abgeschlagen, verwöhn’ ihn ein wenig, gönn’ ihm Ruhe und halte ihn warm!

Unser Tipp: Hat dein Hund allgemeine Erkältungserscheinungen, findest du in unseren Beiträgen “Erkältung beim Hund: Was jetzt wichtig ist” und “Immunsystem stärken beim Hund” weitere Tipps, wie du deinem Liebling etwas Gutes tun kannst.

Husten beim Hund – diese Hausmittel könnten helfen

Wer zunächst mit natürlichen Mitteln versuchen möchte, die Beschwerden zu lindern, kann folgende Hausmittel gegen Husten ausprobieren:

  • Tee: Wirkstoffe von Pflanzen wie Thymian, Salbei oder Kamille (Achtung: hat dein Hund Allergien, sei hier etwas vorsichtig!) können in Form abgekühlter Tees ihre hustenlindernde und schleimlösende Wirkung entfalten und helfen. Den Tee kannst du auch unter das Futter mischen.
  • Honig: Mancher Hundebesitzer setzt auf Honig oder Fenchelhonig und seine hustenlindernde Wirkung. Für Welpen eignet sich dieses Hausmittel allerdings nicht! Außerdem enthält Honig viel Zucker – auch das solltest du berücksichtigen.


Hundehusten vorbeugen: 3 Tipps

Zur wirksamen Vorbeugung von Husten beim Hund ist vor allem eine artgerechte Haltung wichtig: Gönn’ deinem Liebling daher genug Zeit zum Toben, Spielen und Erkunden, biete ihm auch geistige Abwechslung und eine gesunde, ausgewogene Ernährung. Daneben können folgende 3 Tipps helfen, Husten beim Hund vorzubeugen:

  1. Immunsystem stärken: Generell ist es hilfreich, wenn dein Vierbeiner über ein starkes Immunsystem verfügt. Wie du die Immunabwehr stärken kannst, haben wir dir in unserem Beitrag “Immunsystem beim Hund stärken – so gelingt’s” zusammengefasst.
  2. Impfungen: Gegen Zwingerhusten gibt es einen Impfstoff, der schwere Verläufe der Krankheit eindämmen kann. Lass dich hierzu und zu möglichen Impfungen zur Auffrischung am besten direkt von deinem Tierarzt beraten.
  3. Wurmkuren: Husten, der durch Parasiten hervorgerufen wird, lässt sich am ehesten durch regelmäßige Wurmkuren verhindern. Auch hierzu berät dich dein Tierarzt gern.

Fazit: Nicht jeder Husten ist gleich ein Anzeichen für eine schlimme Krankheit, dennoch ist Vorsicht geboten und in vielen Fällen der Besuch eines Tierarztes angebracht. Handelt es sich schließlich doch “nur” um einen erkältungsbedingten Husten, heißt es: Etwas Geduld, viel liebevolle Fürsorge und Streicheleinheiten und bestenfalls ist dein Liebling in Kürze wieder fit! Wir wünschen gute Besserung!

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