Wissenschaftliche Betrachtung von Hundegeschirren

Zuvor haben wir in unserem Beitrag zur Hundebewegung erklärt, wie sich Hunde bewegen und die neuesten, wissenschaftlichen Erkenntnisse aus der Jenaer Studie zusammengefasst. 

Wir bei HUNTER haben diese Erkenntnisse zum Anlass genommen, um unsere Geschirre einmal auf wissenschaftliche Weise unter die Lupe zu nehmen. Die Diskussionen um Halsband und Geschirr (und die verschiedenen Geschirrtypen) werden heutzutage häufig sehr emotional geführt und es kursieren viele Meinungen darüber. 

Die Studienlage zu Hundegeschirren 

Wirklich wissenschaftliche Betrachtungsweisen und Studien zu dem Thema gibt es verhältnismäßig wenig. Daher beziehen sich die meisten Diskussionen auf subjektive Betrachtungen und Erfahrungen. 

Beispiele zu wissenschaftlichen Studien

  • Effect of harness design on the biomechanics of domestic dogs (Canis lupus familiaris), Ellen Williams, Violet Hunton, Jacqueline Boyd & Anne Carter (Journal of applied animal welfare science, 2023)
  • A Systematic Review of the Biomechanical Effects of Harness and Head-Collar use in Dogs, Scott Blake, Rhian Williams, Roberta Blake, 2019
  • Effects of restrictive and non-restrictive harnesses on shoulder extension in dogs at walk and trot, Lafuente et al., Vet Record 2019

Test der HUNTER Hundegeschirre: So sind wir vorgegangen 

Wir haben anhand eines instrumentierten Laufbandes (GanidGait® der Firma Zebris) die verschiedenen Geschirre an unterschiedlichen Hunden betrachtet, um so herauszufinden, ob und wie sie die Hunde einschränken. Alle bisher gelaufenen Studien (s. o.) sind sich einig, dass es immer eine gewisse Einschränkung in der Bewegung der Hunde durch ein Geschirr geben wird. 

Anhand der wissenschaftlichen Daten wie

  • Schrittlänge,
  • Gelenkwinkelung,
  • Schwerpunktverschiebung und vieles mehr, 

die durch die Messsysteme des Laufbandes generiert werden, stellen wir sicher, dass unsere Geschirre auf dem neuesten Stand und somit für die Hunde so komfortabel wie möglich sind.

Expertin Dr. Kirsten Häusler prüft HUNTER Hundegeschirre 

Um unsere Geschirre objektiv unter die Lupe zu nehmen, wurde eine Expertin in Sachen Biomechanik und Rehabilitationsmedizin nach Bielefeld in den Firmensitz von HUNTER International eingeladen. Hier ist das Herz unserer Firma, zusammen mit der Manufaktur, in der unsere schönen Dr. Kirsten Häusler hatte das CanidGait® Laufband im Gepäck und zusammen mit der HUNTER Tierärztin Dr. Julia Vietmeier wurden an mehreren Tagen insgesamt vier unserer Geschirre überprüft:

  • Maldon Up,
  • Divo Up,
  • Hilo und
  • das Racing Geschirr.

Sie wurden den Hunden angepasst und nach einer Basismessung mit Halsband (um zu sehen, wie sich der individuelle Hund frei bewegt) durften alle Hunde die unterschiedlichen Geschirre ausprobieren. Insgesamt haben 16 Hunde an dieser Untersuchung teilgenommen und mit viel Spaß und Motivation konnten wir so eine Menge über unsere Geschirre lernen.

 

Die Ergebnisse 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass keines unserer Geschirre negativ bei den Untersuchungen aufgefallen ist. Wenn die Geschirre korrekt angepasst sind, führen sie zu wenig Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit unserer Hunde.

Wir konnten feststellen, dass jedes Geschirr das Bewegungsmuster des Hundes etwas veränderte:

  • Mal war die Belastung der Vorderpfoten erhöht,
  • mal waren es die Hinterpfoten, die etwas mehr beansprucht wurden. 

Interessant ist, dass alle HUNTER Geschirrtypen, also sowohl die Y-Geschirre als auch das Norwegergeschirr, keine nennenswerten Einschränkungen im Laufverhalten unserer Vierbeiner gezeigt haben. Das ist ein großartiges Ergebnis, auf das wir stolz sind! 

Aber besser geht ja bekanntlich immer, so dass wir nun in die Entwicklung gehen und alle gesammelten Erkenntnisse nutzen, um unsere Geschirre noch besser und komfortabler zu gestalten. Unsere Fellnasen sollen möglichst gesund und freudig durch ihr Hundeleben gehen und dafür ist das richtige Equipment ausschlaggebend! 

Fazit: Für unsere Fellnasen ist es am besten, wenn sie unterschiedliche Geschirrtypen besitzen, die natürlich alle passend sein müssen. So kannst du die einzelnen Geschirre wechselweise bei euren Spaziergängen benutzen. Das führt dazu, dass dein Hund (durch das unterschiedliche Laufverhalten) abwechslungsreicher trainiert wird – in etwa ist dies vergleichbar mit einem Jogger, der ebenfalls unterschiedliche Schuhe im Training nutzt. Individuelle Trainingsziele, wie das Aufmuskeln der Hinterhand (z. B. bei einer Hüftgelenksdysplasie) können so durch Geschirre gezielt unterstützt werden.

Tierärztin Dr. Julia Vietmeier

ist promovierte Fachtierärztin und setzt in ihrer Praxis auf Chiropraktik und Akupunktur. 
Sie legt großen Wert auf die ganzheitliche Behandlung ihrer vierbeinigen Patienten.

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