Camping mit Hund: So gelingt der Outdoor-Urlaub

Vor allem in den Sommermonaten zieht es viele Menschen in den Urlaub. Campingurlaub ist schon seit Jahrzehnten eine beliebte Art des Reisens. Besonders Hundehalter genießen die Vorteile wie beispielsweise flexible Ortswechsel, Outdooraktivitäten und artgerechte Naturnähe für ihre Fellnasen. Wir erklären dir, wie du dich bestmöglich auf das Camping mit Hund und Zelt vorbereitest, wie ihr entspannt reist und mögliche Konflikte vermeidet.

Hundefreundlichen Campingplatz finden

Wer mit seinem Vierbeiner zum Camping aufbrechen möchte, überlegt am besten frühzeitig, was der Campingplatz an “Must-Haves” für den Urlaub aufweisen sollte.

Ziehe in deine Überlegungen auch mit ein, was du mit deiner Fellnase im Campingurlaub unternehmen und in der Umgebung erleben möchtest. Folgende Punkte könnten für deine Wahl des passenden Ortes eine Rolle spielen:

  • Hundeplatz/Hundewiese: Hunde tollen gern mit Artgenossen oder ihrem Lieblingsspielzeug im Gras herum.
  • Hundestrand: Für Vierbeiner, die gern schwimmen, ist das ein absolutes Muss. Planschen und Spielen am Ufer bietet zudem angenehme Abkühlung an heißen Sommertagen.
  • Wanderrouten: Erkundest du das Umfeld des Campingplatzes gern fußläufig, sind weitläufige Wanderwege genau das Richtige. Zusätzlich kann deine Fellnase bei euren langen Spaziergängen ausgiebig Fährten erschnüffeln.
  • Hundeduschen: Hier kannst du deinen Vierbeiner nach dem Bade- und Spielspaß am Hundestrand von Salzrückständen und Sand befreien.
  • Trinkstationen: An diesen kann dein Hund zwischendurch trinken und bleibt so auch bei Hitze agil. So steht großen Wandertouren und langen Spielstunden auf dem Hundeplatz nichts im Weg.
  • Auto am Stellplatz: Willst du mit deinem Hund im Zelt schlafen und reist mit dem Auto an, ist es praktisch, wenn das Auto am Stellplatz stehen bleiben darf. Vor allem beim ersten Mal Camping mit Zelt und Hund werdet ihr das Auto möglicherweise bei einem heftigen Regenguss oder gar einem Gewitter zu schätzen wissen: Ist dein Liebling unruhig, könnt ihr euch ins Auto zurückziehen und dort abwarten, bis es wieder ruhiger ist.
Hund im Camper

Hundecamping: So bereitest du dich richtig vor

Als Hundehalter achtest du nicht nur auf dein Wohl. Auch dein Vierbeiner soll stressfrei reisen und Spaß im Campingurlaub haben. Wir haben 6 Vorbereitungstipps für Hundecamper :

  1. Anreise planen: Egal, ob mit dem Zelt, mit Auto, Van, Wohnwagen oder mit dem Wohnmobil – dein Hund muss beim Autofahren ausreichend gesichert sein, bestenfalls in einer feststehenden Transportbox. Während längeren Fahrten solltest du hundegeeignete Rastplätze aufsuchen und ausreichend Verpflegungspausen einplanen.
  2. Passenden Stellplatz finden: Gute Campingmöglichkeiten für Hundehalter befinden sich häufig an den Randgebieten der Campingplätze. Das hat zum Vorteil, dass es dort oft auch ruhiger ist. Optimalerweise verfügt euer Stellplatz über ausreichend Schatten (vor allem Zelte und Autos können sich schnell aufheizen). Auch wünschenswert ist es, keine großen Abfalleimer in der Nähe eures Platzes zu haben. Mülleimer können unbeliebte Gäste, wie Wespen oder sogar futtersuchenden Tieren, wie zum Beispiel den nachtaktiven Waschbär, anziehen. Für dich als Hundebesitzer könnte dies möglicherweise ein Stressfaktor sein. Auch da dein Liebling hier gern stöbern würde, aber Schokoladenreste, scharfkantige Verpackungen und Co. ein Gesundheitsrisiko darstellen können.
  3. Ruheplatz wählen: Du schläfst im Zelt auf einer bequemen Luftmatratze oder sonnst dich in deinem Liegestuhl. Möchtest du deinen Hund nicht auf dem harten Untergrund ruhen lassen, aber nicht sein komplettes Hundebett mitnehmen, bereite ihn frühzeitig auf sein Reisebett vor. Hierfür eignen sich zum Beispiel leicht gefütterte Hundedecken oder eine Luftmatratze für Hunde.
  4. Schlafmöglichkeiten festlegen: Verfügt dein Wohnmobil über eine Standklimatisierung, brauchst du dir über die Unterbringung an heißen Tagen und Nächten keine Sorgen machen. Im Zelt hingegen kann es sowohl tagsüber als auch nachts sehr warm werden. Eine gute Luftzirkulation kann hier Abhilfe schaffen. Hinzu kommt: Einige Campingplätze erlauben das Übernachten mit Hund im Camper, aber verbieten, dass du deinen Hund über Nacht im Zelt schlafen lässt. Erkundige dich daher am besten vorher, wo dein Hund schlafen darf.
  5. Bodenbeschaffenheit prüfen: Auf einigen Campingplätzen bestehen Untergründe aus Kies und Steinen. Die kleinen Steinchen sind nicht nur unbequem, sondern können auch Druckstellen verursachen. Bei starker Sonneneinstrahlung können sich Steine stark aufheizen und führen schlimmstenfalls zu Verbrennungen an den Pfoten. Ideal sind Campingplätze mit Grünflächen, bestenfalls in Waldgebieten mit weichem Untergrund.
  6. Extra-Kosten ermitteln: Besonders hundefreundliche Campingplätze bieten das “All-inclusive-Paket” für deinen Vierbeiner kostenfrei an. Möglicherweise entstehen jedoch zusätzliche Kosten für Kotentsorgung, Hundeduschen, Trinkwasser oder die Nutzung der Hundewiese. Informiere dich frühzeitig über die Angebote und Kostenmodelle.

Checkliste Camping mit Hund: Das braucht ihr wirklich

Du hast deinen Koffer bereits gepackt? Prima! Unsere Checkliste fürs Campen mit Hund hilft dir, nun den Rucksack für deine Fellnase zu füllen. Diese Utensilien dürfen nicht fehlen:

  • Heimtierausweis: Dieser muss unbedingt mit, denn möglicherweise ist ein Impfnachweis erforderlich oder dein Hund erkrankt im Urlaub.
  • Erste-Hilfe-Tasche: Diese sollte unter anderem eine Zeckenzange, Verbandszeug, Desinfektionsmittel, Wundsalbe und notwendige Medikamente (z. B. bei Arthrose oder chronischen Erkrankungen) beinhalten.
  • Zwei Hundeleinen: Eine normale Führleine für Spaziergänge und eine Schleppleine. So hat dein Hund trotz Leinenpflicht am Campingplatz ausreichend Bewegungsspielraum.
  • Anlegespirale: Auf den meisten Campingplätzen heißt es Leinenpflicht. Mit einer Anlegespirale oder einem Anbindepflock kannst du den Hund sicher befestigen. So könnt ihr euch entspannt am Zelt oder Camper aufhalten und euer Liebling hat etwas Freiraum. Besitzt du einen sehr großen und starken Hund, bindest du ihn besser direkt am Camper oder einem nahegelegenen Baum an, da er den Pflock möglicherweise aus der Erde ziehen kann.
  • Ersatzhalsband oder Geschirr: Reißen die Nähte am Geschirr oder bricht der Verschluss, hast du idealerweise Ersatz dabei.
  • Bürsten und Pflegeprodukte: Bei Bedarf kann so der Sand aus dem Fell gebürstet werden und das Zelt oder der Camper bleiben sauber.
  • Futternapf: Besonders platzsparend sind Silikonnäpfe oder faltbare Reisenäpfe.
  • Trinknapf: Reisetrinknäpfe verfügen häufig über einen Überlaufschutz. So kannst du deinem Hund auch während der Fahrt oder auch im Zelt Wasser anbieten.
  • Trinkwasser: Halte immer eine Flasche mit Leitungswasser bereit. Ausreichendes Trinkwasser ist gerade bei starker Hitze notwendig.
  • Hundedecke: Ein weicher und bequemer Liegeplatz ist wichtig für das Wohlbefinden deines Hundes.
  • Schlafsack (optional): empfehlenswert in kälteren Regionen oder wenn die Nächte noch kühl sind.
  • Spielzeug: Für ausgiebigen Spielspaß sorgen Apportierspielzeuge und kleine Bälle. Möglicherweise hat dein Hund auch ein Lieblingskuscheltier, ohne das er nicht entspannen kann.
  • Futter: Campingplätze und ortsansässige Geschäfte bieten oft nur ein kleines Hundefuttersortiment an. Packe daher euer gewohntes Stammfutter ein – erst recht, wenn deine Fellnase besonders wählerisch ist oder auf ein bestimmtes Futter angewiesen ist.
  • Kotbeutel: zum Aufsammeln der Hinterlassenschaften deines Lieblings

Unser Tipp: Für den Fall, dass deine Fellnase ausbüxt, befestige einen GPS-Tracker oder eine Adresshülse mit wichtigen Kontaktdaten am Halsband oder Geschirr. So kannst du deinen Hund, auch in unbekannten Gebieten, schnell wiederfinden. Zudem beachte, dass ein nasser Hund im Zelt oder Wohnwagen durchaus für einen strengen Duft sorgen könnte. Seid ihr mit wenig gutem Wetter gesegnet, schafft ein Hunderegenmantel Abhilfe. Beim Urlaub mit Hund am Meer, Fluss oder See packst du bestenfalls auch eine Schwimmweste für deinen Vierbeiner ein, egal ob Nichtschwimmer oder “Seehund”. Was außerdem nahe der Wassergebiete wichtig ist, erfährst du in unserem Beitrag “Schwimmen mit Hund: So gelingt der Badespaß”.

Packliste Camping mit Hund

Camping mit Hund: 3 beliebte Reiseziele

Sehnst du dich nach mehr Meer? Oder fühlst du dich eher in den Bergen wohl? Egal, ob ihr den salzigen Wind durch euer Haar wehen lassen wollt oder lieber frische Alpenluft schnuppert – Camping ist fast überall möglich! Wir informieren dich über die beliebtesten Reiseziele.

1. Nordsee und Ostsee

Lange Sandstrände und rauschende Wellen locken nicht nur Wasserratten an die Küste. Viele Campingplätze liegen nicht nur in unmittelbarer Nähe von Hundestränden, die zum Toben und Spielen einladen, sondern auch zu Wanderungen und Radtouren einladen. Ob in Dänemark, den Niederlanden oder die Region am deutschen Festland mit ihren angrenzenden Inseln: Hier sind Hunde fast überall herzlich willkommen!

2. Alpenregion

Klare Seen, saftig grüne Blumenwiesen und einen unvergesslichen Ausblick vom Berggipfel in die tiefen Täler findest du in den Alpengebieten von Österreich, Südtirol und der Schweiz. Auch Deutschland bietet beispielsweise entlang der Zugspitze wunderschöne Wanderwege und unberührte Natur. Besonders aktive, sportliche Outdoor-Fans mit agilen und ausdauernden Hunden zieht es häufig in diese idyllischen Bergregionen. Badespaß bieten dir und deinem Vierbeiner zahlreiche hundefreundliche Campingplätze u. a. am Bodensee, am Forggensee in Bayern oder dem österreichischen Wolfgangsee.

3. Südeuropa

Nicht nur, wer es gern besonders warm mag und das Mittelmeer-Flair genießen möchte, ist in Camping-Gebieten von Kroatien, Italien oder Frankreich gut aufgehoben. Einige Campingplätze Italiens bieten dir und deinem Vierbeiner ein All-inclusive-Angebot, z. B. mit Auslaufwiesen, Parcours und Hundetrainer sowie Hundesitter und Hundeambulanzen, sollte deine Fellnase krank werden oder sich beim Herumtollen verletzen.

“Hundecamping-Netiquette”: 7 Tipps für Hundehalter

Grundsätzlich ist es ratsam, dass du dich über die Hausordnung der einzelnen Campingplätze vor dem Urlaub genau informierst. Diese findest du bestenfalls auf der jeweiligen Website oder fragst sie andernfalls telefonisch oder via E-Mail ab. Es gibt jedoch auch einige ungeschriebene Regeln, an denen du dich beim Camping mit deinem Vierbeiner orientieren solltest, damit du deinen Urlaub ohne Ärger und Konflikte genießen kannst:

  1. Höflichkeit: Verhalte dich vorbildlich und höflich, vor allem gegenüber Campern ohne Hund.
  2. Gassigehen außerhalb: Gehe am besten außerhalb des Platzes mit deiner Fellnase Gassi und lass’ sie ihr Geschäft vor den Spieleinheiten auf der Hundewiese oder am Hundestrand erledigen (Kotbeutel nicht vergessen!).
  3. Gehorsam: Dein Hund sollte immer abrufbar sein und seine Grenzen kennen. Lasse ihn niemals unbeaufsichtigt herumtollen und verbiete ihm die “Grundstücke” anderer Urlauber zu betreten.
  4. Menschenmengen meiden: Halte dich mit deinem Vierbeiner nicht mitten im Getümmel auf. Wähle stattdessen einen gemütlichen Fleck am Rande des Campingplatzes, Strands oder Restaurants. So können andere Urlauber deinem Hund aus dem Weg gehen.
  5. Fremdes Eigentum ist tabu! Das gilt auch für deinen Vierbeiner. Ruf’ ihn daher umgehend zurück, wenn er beispielsweise einem Ball spielender Kinder hinterherjagt. Vermeide zudem, dass er über fremde Handtücher und Luftmatratzen läuft.
  6. Hundebadezonen nutzen: Lass’ deinen Hund nur dort ins Wasser, wo es ausdrücklich erlaubt ist. Verhindere, dass er sich zwischen den Strandliegen anderer Urlauber trockenschüttelt oder sich schlimmstenfalls auf ihren Badetüchern trocken wälzt.
  7. “Netiquette”: Grundsätzlich gelten alle Benimmregeln von zuhause auch im Urlaub: Ist dein Hund nicht abrufbar, nimmt gern einmal Reißaus, um die Umwelt zu erkunden oder begrüßt jeden Menschen in seiner Umgebung ungestüm, gehört er lieber an die Leine.

Fazit: Ein Camping-Trip mit deinem Vierbeiner benötigt viel Planung. Lass’ dich davon nicht entmutigen. Bereitest du dich gut vor und nimmst du Rücksicht auf andere Urlauber, steht eurem Reiseabenteuer nichts im Weg. Wie verbringst du den Campingurlaub mit deinem Hund am liebsten? Erzähl’ uns deine Hundecamping-Story!

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