Hund mit Fieber

Fieber beim Hund: So handelst du richtig

Nanu, was ist denn da los? Irgendwie verhält sich dein Liebling ganz anders als sonst: Er ist energielos, wirkt geschwächt und hat kein Interesse zu toben, zu spielen und herumzutollen? Möglicherweise hat sich deine Fellnase ein Virus oder ein Bakterium eingefangen und der tapfere Körper versucht dagegen anzukämpfen. Denn wie beim Menschen reagiert auch das Immunsystem von Hunden mit einer Temperaturerhöhung als Abwehrreaktion.
Wie du deinem Liebling in dieser Zeit am besten beistehst, welche Krankheitserreger hinter dem Fieber stecken können und was du tun musst, wenn keine Besserung in Sicht ist, erfährst du in diesem Beitrag.

Fieber erkennen: Ab wann hat ein Hund Fieber?

Die normale Körperkerntemperatur liegt bei Hunden etwas höher als bei Menschen: Ausgewachsene Hunde haben eine Normaltemperatur von 38–39 Grad Celsius, bei Welpen kann sie sogar 39,5 Grad Celsius betragen. Von Fieber sprechen Tierärzte, wenn die Temperatur bei über 39,5 Grad Celsius liegt.

Eine minimal erhöhte Körpertemperatur muss nicht immer gleich Fieber bedeuten. Die Temperatur deiner Spürnase kann im Tagesverlauf variieren und sich vor allem nach ausgiebigen Spaziergängen oder Hundesport leicht erhöhen. Beobachte, ob die erhöhte Körpertemperatur auch mit Begleitsymptomen einhergeht, z. B. diesen:

  • Appetitlosigkeit
  • trockene und warme Nase
  • heiße Ohren
  • schnelle Atmung und steigender Puls
  • starkes Hecheln
  • fester Kot
  • Müdigkeit und Energielosigkeit

Diese gängigen Symptome können einzeln oder gleichzeitig auftreten und zusammen mit einer erhöhten Temperatur darauf schließen lassen, dass deine Fellnase an Fieber leidet.

Fiebermessen beim Hund in 5 Schritten

Auf der sicheren Seite bist du, wenn du bei deinem Liebling mit einem Thermometer Fieber misst. Ein Ohrthermometer für Menschen eignet sich leider nicht für Tiere, da die Messung am Ohr zu ungenau ist. Verwende daher für das Fiebermessen am besten ein spezielles Rektalthermometer für Tiere und halte dich an folgende 5 Schritte:

  1. Beruhige deinen Liebling, vermeide hektische Bewegungen und halte ein paar Leckerlis griffbereit.
  2. Die Fieberthermometer Spitze kannst du mit Vaseline oder medizinischem Gleitgel versehen, damit es sich angenehmer in den After deines Vierbeiners einführen lässt.
  3. Hebe nun die Rute an und führe die metallische Spitze des Thermometers rektal ein. Die Spitze solltest du vorsichtig an die Innenseite des Enddarms halten.
  4. Warte auf das akustische Signal und entferne das Thermometer. Nun kannst du die Temperatur auf dem Display ablesen.
  5. Deine tapfere Fellnase solltest du nun mit einem Leckerli verwöhnen: Das hat sie sich verdient! Und gleichzeitig lernt sie, dass Fiebermessen nicht schlimm ist.

Achtung: Zu hohes Fieber ab 41 Grad Celsius ist lebensgefährlich für Hunde, denn es kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen, da die Hitze wichtige Proteine und Organe im Körper deines Vierbeiners schädigen kann. Sollte dies der Fall sein, kontaktiere sofort deinen Tierarzt!

Fieber beim Hund: Diese Krankheiten können dahinter stecken

Zunächst eine beruhigende Info: Oft geht das Fieber genauso schnell, wie es gekommen ist. Doch hinter hohem Fieber und weiteren Begleitsymptomen können auch ernste Erkrankungen oder Infektionen stecken, die du immer von einem Tierarzt abklären lassen solltest. Dazu zählen:

  • Bakterien: Erreger wie Bakterien können selbst in kleine Verletzungen beim Hund eindringen und lästige Entzündungen und Abszesse an Wunden verursachen. Dass sich der Körper gegen die lästigen Erreger wehrt, zeigt sich oft an erhöhter Körpertemperatur.
  • Viren: Grippale Infekte, die auch mit Husten oder Schnupfen einhergehen, können genau wie beim Menschen Fieber auslösen. Auch der hochansteckende Zwingerhusten, Staupe oder Parvovirose können sich durch Krankheitserreger unter Hunden ausbreiten.
  • Parasiten: Zu Parasiten zählen unter anderem Zecken, die Borreliose übertragen können und zu Symptomen wie leichtem Fieber, Mattigkeit und Lymphknotenschwellungen führen können.
  • Gift: Hat dein Liebling womöglich etwas Falsches gegessen? Giftige Lebensmittel, Frostschutzmittel oder weitere toxische Stoffe führen zu einer Abwehrreaktion des Hundekörpers – Fieber kann eine Begleiterscheinung sein.

Das Fieber beim Hund senken: Ab wann zum Tierarzt?

Zunächst einmal ist eine erhöhte Temperatur kein Grund zur Sorge! Denn hat dein Liebling Fieber, ist das vor allem ein Anzeichen dafür, dass der Abwehrmechanismus deines Hundes richtig arbeitet. Die beste Medizin lautet dann: Ruhe!

Doch hält das Fieber über mehrere Tage an oder steigt über 41 Grad Celsius, benötigt dein Hund Hilfe vom Tierarzt. Ist die Grunderkrankung bekannt, kann dein Tierarzt bei der Behandlung mit Antibiotika oder entzündungs- und fiebersenkenden Medikamenten helfen.

Auch du kannst jetzt für deinen Liebling da sein und die Abwehrreaktion stärken. Tue deinem Liebling Gutes, z. B.:

  • Viel Wasser bereitstellen: Bei Fieber ist viel Trinken angesagt, damit der Körper durch die Hitze nicht austrocknet. Stelle deinem Fellschatz genügend Wasser zur Verfügung und helfe etwas nach, wenn er nicht von allein trinken mag, z. B. kannst du etwas Tee in sein Futter mischen.
  • Feuchte Wickel: Eine helfende Maßnahme stellen auch feuchte Wickel dar, mit denen du den Körper deines Lieblings etwas herunterkühlen kannst.
  • Vitamine: Auch wenn dein Vierbeiner womöglich unter Appetitlosigkeit leidet, solltest du ihm vitaminreiche Nahrung bereitstellen. Mach dir aber keine zu großen Sorgen, wenn dein Lieblings 1-2 Tage nicht fressen mag – das Wichtigste ist genug Flüssigkeit.

Fazit: Auch wenn du dich um deinen Liebling sorgst, versuche vor allem Ruhe zu bewahren: Denn hektisches Verhalten kann sich auf deinen Hund übertragen und den ohnehin beanspruchten Hundekörper zusätzlich stressen. Miss regelmäßig Fieber und halte die Körpertemperatur und weitere Begleiterscheinungen deines Vierbeiners im Auge. Um für deinen Liebling da zu sein, kannst du ihm seinen Lieblingsplatz kuschelig herrichten und emotionalen Beistand mit vielen Streicheleinheiten leisten, wenn es dein Hund zulässt. Wir drücken die Pfoten, dass es deiner Fellnase bald besser geht!

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