Rüde oder Hündin

Rüde oder Hündin – was passt?

Es ist entschieden: Du möchtest einen Hund adoptieren! Die Frage ist jetzt nur noch: Soll es ein Rüde oder eine Hündin sein? Es gibt geschlechtsspezifische Unterschiede der Hunde, die sich von Tieren in einem freilebenden Hunderudel zum Teil auf den Haushund übertragen haben. Wir erklären dir, welche das sind, und geben dir wertvolle Infos, um dir die Entscheidung zwischen den Geschlechtern zu erleichtern.

Unterschiede zwischen Rüden und Hündinnen

Eines vorweg: Einen eindeutigen Vergleich zwischen den Geschlechtern zu ziehen, ist nicht möglich. Jeder Hund und jede Hündin ist individuell und es gibt immer Ausnahmen bezüglich geschlechtsbezogener Eigenschaften.

Es gibt jedoch gewisse geschlechtsspezifische Eigenschaften eines freilebenden Hundes in einem Rudel, die sich auf unsere Haushunde übertragen lassen. Wir erklären dir, welche Unterschiede es zwischen den Geschlechtern in einem Hunderudel gibt.

Das zeichnet Rüden aus – typische Verhaltensweisen & Co.

Beim Leben im Rudel zeigen sich diese typischen Verhaltensweisen und Aufgaben von Rüden:

  • Rolle als Beschützer: Freilebende Rüden treten im Hunderudel als Beschützer vor Feinden auf und haben die Aufgabe, das Rudel und ihr Revier zusammenzuhalten und zu verteidigen. Dabei setzen sie sich auch gegen feindliche Rüden zur Wehr.
  • Nahrungsbeschaffung: Zu ihren Verpflichtungen zählt es auch, für Nahrung für das Rudel zu sorgen.
  • Arterhaltung: Rüden wollen sich fortpflanzen, um ihre Art zu erhalten.

Diese Verhaltensweisen haben sich bis zu unseren kuscheligen Haushunden gehalten:

  • Rolle als Beschützer: Rüden markieren ihr Revier, um es vor Feinden zu schützen – sei es der eigene Garten, der nahegelegene Park oder eine Straßenlaterne.
  • Arterhaltung: Auch andere Hunde, häufiger Rüden als Hündinnen, können als Rivalen gesehen werden, in Bezug auf die Fortpflanzung oder das Revier. Ist ein läufiges Weibchen in der Nähe, kann es passieren, dass deine männliche Fellnase ganz aufgeregt wird und sich kaum zügeln kann.

Das zeichnet Hündinnen aus – typische Verhaltensweisen & Co.

Weibchen dagegen haben in einem freilebenden Hunderudel diese Aufgaben:

  • Arterhaltung: In einem Rudel sorgt das ranghöchste Weibchen dafür, dass nur sie allein sich fortpflanzt und Junge wirft. Sie muss sich aggressiv gegen ihre Konkurrenz durchsetzen, die Kämpfe und Auseinandersetzungen können bis aufs Blut gehen.
  • Scheinträchtigkeit: Bei anderen Weibchen im Rudel kann eine Scheinträchtigkeit auftreten. Dabei zeigen sie körperliche Anzeichen einer Trächtigkeit, obwohl sie nicht gedeckt wurden. Dadurch können sie für das ranghöchste Weibchen bei der Aufzucht der Jungen einspringen, sollte ihm etwas zustoßen, und den Erhalt ihrer Art sichern.
  • Aufzucht der Jungen: Das Weibchen ist dafür zuständig, ihre Jungen aufzuziehen und sie zu ernähren. Gibt es weitere Welpen im Rudel, sinkt die Chance, dass ihre eigenen Jungen durchkommen, da mehr Nahrung benötigt wird.

Hündinnen haben zudem typischerweise diese Eigenschaften:

  • Körperbau: Allgemein sind Hündinnen körperlich gesehen kleiner als ihre männlichen Artgenossen und nicht so bullig.
  • längere Lebensdauer: Im Schnitt leben Hündinnen länger als ihre männlichen Artgenossen.

Diese Verhaltensweisen lassen sich von ihren wildlebenden Artgenossen auf unsere Haushunde übertragen:

  • Arterhaltung: Hündinnen erreichen üblicherweise im Alter zwischen 6 und 12 Monaten ihre erste Läufigkeit, die sich etwa zweimal im Jahr wiederholt. Auch in deiner Fellnase steckt das Bedürfnis, sich fortzupflanzen. In dieser Zeit kannst du Veränderungen an ihr bemerken wie vermehrtes Urinieren und Markieren und eine Wesensveränderung. Diese kann sich unterschiedlich bemerkbar machen: Deine Hündin kann ruhiger oder auch aufgeweckter werden. Wie ihre Artgenossen in freier Wildbahn kann auch dein Vierbeiner vermehrt nach Rüden Ausschau halten und dabei aggressiv gegenüber anderen Hündinnen werden.
  • Scheinträchtigkeit: Auch Scheinträchtigkeit kommt bei weiblichen Haushunden vor. Hat sie im freilebenden Rudel einen Nutzen, ist sie im Zusammenleben mit Menschen belastend, da sie Schmerzen verursachen kann.

Rüde oder Hündin: Vor- und Nachteile

Die Eigenschaften deines Hundes lassen sich nicht allein anhand der Zuweisung zu einem Geschlecht festmachen, sondern setzen sich zu einem großen Teil aus diesen Faktoren zusammen:

  • Rasse:

Es gibt zwar rassetypische Unterschiede und bestimmte Eigenschaften, die sich den verschiedenen Hunderassen zuschreiben lassen. Zum Beispiel gilt ein Border Collie als intelligent, kinderlieb und verschmust.

  • Charakter:

Nicht nur jede Rasse ist unterschiedlich, auch jeder Hund hat seinen eigenen Charakter. So ist nicht jeder Rüde einer Hunderasse genau wie ein anderer dieser Rasse. Jeder Vierbeiner hat ein individuelles Wesen, das ihn zu etwas Besonderem macht.

  • Erziehung:

Ein entscheidender Punkt für die Verhaltensweisen eines Rüden oder einer Hündin ist ihre Erziehung. Egal ob du dich für einen Rüden oder eine Hündin entscheidest: Ein Hundetrainer kann dich und deine Fellnase unterstützen und euch auf eurem gemeinsamen Lebensweg begleiten.

  • Vertrauen: Auch die Bindung zu deinem Welpen oder deinem erwachsenen Hund ist wichtig. Nur mit einer starken Bindung kann er erwünschtes Verhalten zeigen.

Für Hundebesitzer gibt es bei der Haltung von Rüden oder Hündinnen keine klaren Vorteile und Nachteile. Rüden gelten allgemein als rauflustiger und es hat sich das Vorurteil etabliert, dass Rüden als Welpen und in der Pubertät schwieriger zu erziehen sind. Hundedamen dagegen gelten als folgsamer und verschmuster. In der Realität lässt sich dies jedoch nicht pauschal festlegen. Rüden und Hündinnen können sich in ihren Eigenschaften überschneiden. Beide Geschlechter können sowohl Aggressivität als auch Ruhe, Gelassenheit und ein verschmustes, liebevolles Wesen aufzeigen – je nach Rasse, Charakter und Erziehung.

Rüde oder Hündin für Anfänger?

Als werdender Hundehalter solltest du weniger das Geschlecht zum Kriterium deiner Entscheidung machen, für welchen Hund du Herrchen oder Frauchen werden möchtest. Orientiere dich bei der Anschaffung am besten an rassetypischen Bestimmungen, z. B.:

Kristin vom Wir lieben HUNTER Team:

“Als die Entscheidung getroffen war, dass ein Hund bei mir einziehen sollte, habe ich mich für mein Spencer nicht deshalb entschieden, weil er ein Rüde ist. Ich habe die Rasse als Kriterium für meine Wahl genommen. Ich wollte einen Hund haben, dem ich auch körperlich gerecht werden konnte: Ich bin sportlich aktiv, aber recht zierlich. Daher habe ich mich schließlich für einen agilen Jack Russell Terrier, den ich auch in einer unkontrollierten Situation halten kann, und nicht für einen stattlichen Rhodesian Ridgeback entschieden, obwohl ich mein Herz an diese Hunderasse verloren habe.”

Unser Tipp: Bist du dir unsicher, welcher Hund zu dir und deinem Leben passt, kann dir unser Hunderassenportrait helfen.

Was ist nun besser: Rüde oder Hündin?

Die Frage, ob ein Rüde oder eine Hündin besser ist, lässt sich nicht allgemein beantworten. Bei der Entscheidung für ein Männchen oder ein Weibchen kommt es auf die Lebenssituation des Menschen, die Rasse und die Charaktereigenschaften des Vierbeiners an. Beim Führen von Hunden ist vor allem die Erziehung ausschlaggebend: Deine Fellnase kann lernen, welches Verhalten du dir von ihr wünscht und was du nicht möchtest. Mit dem richtigen Training kannst du ihr nicht nur Gehorsam beibringen, ihr könnt auch zu einem unschlagbaren Team werden.

Fazit: Mit Erziehung, Geduld und Fleiß erreichst du ein harmonisches Zusammenleben – egal ob mit einem Weibchen oder einem Männchen. Rassetypische Eigenschaften können dich bei der Wahl unterstützen. Übrigens helfen dir oft auch Tierärzte und Hundetrainer, den richtigen Hund für dich zu finden. Sprich sie einfach mal darauf an! Hast du deinen Fellfreund schon gefunden? Wie bist du vorgegangen? Teile gerne deine Tipps mit uns. Wir sind gespannt!

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