Hund im Bett1

Würmer beim Hund

In rohem Fleisch, im Gras oder auch im Hundebett können sie lauern: Parasiten wie Würmer, Zecken oder Flöhe. Die Quälgeister können deinen Hund befallen und sind dabei nicht nur lästig, sondern können auch Krankheiten hervorrufen. Ein Befall mit Würmern ist bei Hunden recht häufig. Welche Wurmarten deinen Liebling plagen können, welche Auswirkungen ein Wurmbefall haben kann und was du dagegen tun kannst, erfährst du hier.

Wurmarten beim Hund

In Europa gibt es verschiedene Wurmarten, die einen Hund befallen können. Dabei wird zwischen Würmern, die sich im Darm, im Herzen und in der Lunge festsetzen, unterschieden:

  • Spulwürmer: Diese Wurmart kommt bei Hunden in Deutschland am häufigsten vor – meist bei Welpen und Junghunden. Spulwürmer gehören zu den Fadenwürmern, die optisch Spaghetti ähneln. Sie befallen den Darm des Wirtes und werden bis zu 20 cm lang.
  • Hakenwürmer: Hakenwürmer sind seltener als Spulwürmer. Sie halten sich im Darm ihres Wirts auf, beißen sich dort fest und saugen Blut. Ihre Bezeichnung haben sie aufgrund ihrer Form, die Haken ähnelt. Sie können bis zu 1,5 cm lang werden.
  • Peitschenwürmer: Bei Peitschenwürmern handelt es sich ebenfalls um Magen-Darm-Würmer. Sie können bis zu 8 cm lang werden.
  • Bandwürmer: Auch Bandwürmer leben im Magen-Darm-Trakt des Wirtes. Bei ihnen wird nochmals unterschieden in verschiedene Arten. Bandwürmer beim Hund sind zum Beispiel:
  1. der Gurkenkernbandwurm: Dieser ist der häufigste Bandwurm beim Hund und erreicht eine Länge von 10 bis 70 cm.
  2. der Fuchsbandwurm: Diese Wurmart, die als Echinococcus multilocularis bezeichnet wird, gehört zu den gefährlichsten. Ihre Larven können auch in Lunge, Gehirn und Leber gelangen. Der Fuchsbandwurm ist zwischen 2 und 4 mm lang.
  3. der Hundebandwurm: Der 3 bis 6 cm lange Echinococcus granulosus ähnelt äußerlich dem Spulwurm und kommt vor allem in südlichen Ländern Europas vor.
  • Lungenwürmer: Diese Art von Würmern kommt vor allem bei Füchsen und wild lebenden Hunden häufig vor. Sie befallen ihrem Namen nach die Lunge des Tieres. Lungenwürmer können eine Länge von 1 bis 2,5 cm erreichen.
  • Herzwürmer: Sie besiedeln das Herz und die Atemwege und können bis zu 30 cm lang werden.

Wurmbefall beim Hund: Das sind die Gefahren

Einen Wurmbefall deines Lieblings solltest du schnellstmöglich behandeln. Denn je nach Wurmart kann eine Infektion lebensbedrohliche Konsequenzen haben.

  • Spulwürmer: Bei Spulwürmern kann es zu Blutarmut und Darmverschluss kommen. Im schlimmsten Fall kann eine Infektion tödlich enden.
  • Hakenwürmer: Eine leichte Wurminfektion mit Hakenwürmern kann dein Liebling meist problemlos verkraften. Bleiben Hakenwürmer jedoch unbehandelt, kann es auch hier zu Blutarmut und Gewichtsverlust kommen. Hakenwürmer können ebenfalls zum Tod des Tieres führen.
  • Peitschenwürmer: Bei einem starken Wurmbefall des Hundes kann deine Fellnase abgeschlagen und ausgezehrt wirken und es kann zu Blutarmut kommen.
  • Bandwürmer: Die Larven des Hunde- oder Fuchsbandwurms, die sich in Organen wie Lunge und Leber absetzen, verursachen durch die Bildung von Zysten die Krankheit Echinokokkose, bei der gesundes Gewebe angegriffen wird. Nicht nur dein Vierbeiner kann daran erkranken, auch Menschen können Echinokokkose durch eine Bandwurminfektion bekommen. Denn es kann dazu kommen, dass Menschen irrtümlich als Zwischenwirt genutzt werden, wenn sie die Eier über Nahrung oder verunreinigtes Wasser aufnehmen. Symptome wie Gelbsucht, Magenschmerzen und Müdigkeit entwickeln sich beim Menschen erst spät, die Würmer bleiben also häufig lange unentdeckt.
  • Lungenwürmer: Bei Lungenwürmern besteht die Gefahr von Blutgerinnungsstörungen. Der befallene Vierbeiner kann Nasenbluten oder Blutarmut bekommen. Auch können beim Hund durch die Würmer Atemnot oder Lähmungen auftreten.
  • Herzwürmer: Diese Wurmart greift das Herz des betroffenen Hundes an. Sie können die Herzleistung verringern, wodurch die Organe schlechter mit Sauerstoff versorgt werden, was schließlich zum Tod führen kann.

Bei allen Wurmarten sind besonders Welpen und Junghunde gefährdet, für die ein Wurmbefall oft tödlich endet. Aber auch für Menschen können Würmer gefährlich sein und Krankheiten auslösen. Eine Ansteckung ist neben dem Fuchs- und dem Hundebandwurm auch mit Spulwürmern und Hakenwürmern möglich.

Hund hat Würmer – Symptome

Die Symptome bei einem Wurmbefall sind vielfältig und deuten nicht spezifisch auf eine bestimmte Wurmart hin. Außerdem kannst du nicht immer anhand von Symptomen erkennen, ob dein Liebling von Würmern befallen ist. Denn viele Wurminfektionen wie die Infektion durch den Bandwurm sind symptomfrei. Dein Hund kann dabei jedoch stark an Gewicht verlieren, auch dann, wenn er genug frisst. Denn die Bandwürmer fressen Nährstoffe, die deiner Fellnase dadurch fehlen. Weitere mögliche Symptome eines Wurmbefalls sind:

  • (oft blutiger) Durchfall – befallen Würmer wie Peitschenwürmer den Darm, können sie große Schäden an der Darmwand anrichten, indem sie sich in die Darmschleimhaut bohren
  • Erbrechen
  • aufgeblähter Bauch und Magenschmerzen
  • Husten
  • struppiges Fell
  • Abmagerung durch Mangelerscheinungen
  • Jucken der Haut, besonders des Analbereiches
  • Atemwegsbeschwerden
  • Müdigkeit

Wie erkennt man Würmer beim Hund?

Ob dein flauschiger Liebling von Würmern befallen ist, ist oft schwierig zu erkennen. Denn die Symptome bei einem Wurmbefall treten auch bei anderen Krankheiten auf. Bemerkst du bei deiner Fellnase Symptome, solltest du daher mit ihr zum Tierarzt gehen. Dieser kann eine Kotuntersuchung machen und dadurch einen Befall von Parasiten feststellen.

Dein Hund hat Würmer: Das kannst du tun

Einen Wurmbefall bei deinem Hund solltest du unbedingt behandeln – auch wenn deine Fellnase kaum oder keine Symptome zeigt. Ansonsten können sich schwerwiegende gesundheitliche Probleme entwickeln. Bist du unsicher, unter welcher Wurmart dein Vierbeiner leidet, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Dieser kann die Wurmart feststellen und dir das geeignete Präparat zur Bekämpfung mitgeben. Denn manche Würmer lassen sich nur mit speziellen Wurmmitteln behandeln. Am effektivsten bei einem Befall ist eine Wurmkur bei deinem Hund, bei der die Würmer innerhalb von 24 Stunden abgetötet und durch den Kot ausgeschieden werden. Meist reicht eine Wurmkur aus, um die Würmer zu bekämpfen. Du kannst jedoch durch eine anschließende Kotuntersuchung beim Tierarzt sichergehen, dass deine Fellnase wirklich wurmfrei ist.

Unser Tipp: Als Hundehalter ist es wichtig, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, da Würmer nicht nur deinen vierbeinigen Liebling befallen und ihm schaden können, sondern auch auf dich übergehen können. Daher solltest du regelmäßige Wurmkuren bei deinem Liebling durchführen. Wie oft du eine Entwurmung machen solltest, hängt davon ab, wie gefährdet dein Hund ist. Beispielsweise sind Jagdhunde besonders anfällig für Würmer und sollten daher monatlich entwurmt werden. Im Normalfall reicht eine Entwurmung alle 4 Monate aus.

Woher bekommen Hunde Würmer?

Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Würmer Zwitter: Sie haben also männliche und weibliche Geschlechtsorgane und durchlaufen drei Entwicklungsstadien – von den Wurmeiern zu Larven und schließlich zum ausgewachsenen Wurm. Die meisten Würmer haben Zwischenwirte und spezielle Endwirte. Die Entwicklung der Würmer hängt mit ihren Wirten zusammen, wobei sich deine Fellnase je Wurmart auf unterschiedliche Weise anstecken kann.

1. Spulwürmer:

Spulwurm
  • Endwirt: Hund, Katze oder auch der Mensch
  • Zwischenwirt: sie brauchen keinen
  • Entwicklung und Verbreitung: Spulwürmer entwickeln sich vollständig in ihren Endwirten. Ist eine trächtige Hündin infiziert, kann die Infektion mit Spulwürmern schon vor der Geburt oder nach der Geburt der Welpen über die Muttermilch durch die Aufnahme von Spulwurmeiern erfolgen. Hunde können sich auch über die Umgebung infizieren, indem sie Larven aus der Erde oder aus dem Fell auflecken oder mit Eiern aus dem Kot infizierter Tiere in Berührung kommen.

2. Hakenwürmer:

Hakenwurm
  • Endwirt: Hund oder Mensch
  • Zwischenwirt: Schnecken und Frösche
  • Entwicklung und Verbreitung: Die Wurmeier befinden sich im Kot infizierter Wirte. Dort entwickeln sie sich zur Larve, die sich von Bakterien ernährt und schließlich in den Boden wandert. Von dort können sie leicht auf den Endwirt wie den Hund übergehen und gelangen entweder durch die Haut in ihren vierbeinigen Wirt oder dadurch, dass der Hund sein befallenes Fell leckt. Frisst deine Fellnase einen Zwischenwirt, kann sie sich ebenfalls infizieren.

3. Peitschenwürmer:

Peitschenwurm
  • Endwirt: hauptsächlich der Hund, aber auch der Mensch
  • Zwischenwirt: sie brauchen keinen
  • Entwicklung und Verbreitung: Die Eier des Peitschenwurms, die von einem infizierten Tier ausgeschieden wurden, können jahrelang in der Umwelt überleben. Kommt der Endwirt mit diesem Kot oder den Eiern direkt in Berührung, steckt er sich an. Durch den Verzehr befallener Lebensmittel oder den Kontakt mit infiziertem Kot gelangen die Eier in den Dünndarm, wo sie zu Larven heranwachsen. Diese wandern in den Dickdarm. Dort ernähren sie sich und legen Eier, die wiederum mit dem Kot ausgeschieden werden.

4. Bandwürmer:

Bandwurm
  • Endwirt: Hund oder Fuchs
  • Zwischenwirt vom Fuchsbandwurm: kleine Nagetiere wie die Feldmaus
  • Zwischenwirt vom Hundebandwurm oder Gurkenkernbandwurm: Flöhe oder Mäuse
  • Entwicklung und Verbreitung: Den Zwischenwirt befallen die Parasiten als Ei oder als Larve und entwickeln sich in diesem Wirt weiter. Wird der Zwischenwirt vom Endwirt gefressen, können die Wurmlarven dort zu adulten Würmern werden und sich schließlich von den Nährstoffen des Endwirts ernähren. Adulte Bandwürmer legen dann wiederum Eier in den Darm ihres Endwirts. Die Wurmeier werden über den Kot ausgeschieden. Kommt ein Tier mit diesem infizierten Kot oder den Eiern direkt in Kontakt, steckt es sich an und der Kreislauf beginnt von vorn.

5. Lungenwürmer:

  • Endwirt: Hund
  • Zwischenwirt: Schnecken
  • Entwicklung und Verbreitung: Kommen Endwirte mit infizierten Schnecken oder ihrer Schleimspur in Kontakt, gelangen die Larven durch das Blut in ihre Lunge. Dort entwickeln sie sich zu adulten Würmern, die wiederum Eier legen, aus denen Larven schlüpfen. Diese Wurmlarven werden durch Husten oder durch Schlucken durch den Kot ausgeschieden und können dann wieder von Zwischenwirten aufgenommen werden.

6. Herzwürmer:

  • Endwirt: Fuchs oder Hund
  • Zwischenwirt: Stechmücke
  • Entwicklung und Verbreitung: Die Eier der Herzwürmer gelangen über den Zwischenwirt unter die Haut des Endwirts. Dort entwickeln sie sich nach 1 bis 2 Wochen zu Larven, die sich durch das Gewebe des Endwirts bewegen, bis sie nach ca. 2 Monaten die Blutgefäße erreichen und dort zu adulten Würmern werden. Werden die infizierten Endwirte wieder von einer Mücke gestochen, können diese die Infektion weitertragen.

Fazit: Dein vierbeiniger Liebling kann durch das Fressen von infizierten Zwischenwirten wie Schnecken oder Mäusen von verschiedenen Wurmarten befallen werden. Ein Wurmbefall kann bei deiner Fellnase unterschiedliche Symptome auslösen und zu teils schweren Krankheiten führen. Daher solltest du deinen Hund durch regelmäßige Wurmkuren vor den Parasiten schützen. War bei euch auch schon mal der Wurm drin? Und wie hast du es bemerkt? Erzähl uns gerne von eurer Erfahrung mit den lästigen Schmarotzern!

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