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Zahnwechsel beim Hund: Infos & Tipps

Welpen sind für ihre spitzen Beißerchen berühmt-berüchtigt: Wohl kaum ein Welpenbesitzer hat noch nicht die Bekanntschaft mit den kleinen Zähnchen gemacht – sei es ein Zwicken in den Knöchel beim übermütigen Toben mit deinem Fellknäuel oder ein angenagter Teppich. Was beim Zahnwechsel geschieht, wie lange er dauert und wie du deine Fellnase unterstützen kannst, wenn sie Schmerzen plagen, haben wir dir zusammengefasst.

Zahnwechsel bei Welpen: Kein Grund zur Sorge!

Während dein Welpe zahnlos zur Welt kommt, brechen schon in den ersten 4 bis 6 Lebenswochen seine Milchzähne durch, die zuvor noch im Zahnfleisch geschlummert haben. Zieht er bei dir ein, ist schon sein komplettes Milchgebiss da. Wenige Wochen später allerdings könnte bereits der Wechsel vom Milch- zum Dauergebiss anstehen: dann fallen die ersten Milchzähne aus und werden durch größere, bleibende Zähne ersetzt. Dieser Entwicklungsschritt ist ganz normal und läuft in der Regel ohne Probleme ab.

Laura vom Wir lieben HUNTER Team:

Bei uns war das gar nicht so ein großes Ding. Paul hat keine Symptome oder Beschwerden gezeigt und auch ganz normal gefressen. Wir haben nur ab und an einen Zahn auf dem Boden oder im Körbchen gefunden. Bei dem ersten habe ich mich total erschrocken, weil ich das gar nicht auf dem Schirm hatte irgendwie, aber es ging eigentlich alles problemlos.”

Wie viele Zähne hat ein Welpe?

Das Milchgebiss umfasst 28 Zähne:

  • je 6 Backenzähne im Ober- und Unterkiefer
  • je 6 Schneidezähne im Ober- und Unterkiefer
  • je 2 Eckzähne / Fangzähne im Ober- und Unterkiefer

Zum Dauergebiss nach dem Zahnwechsel hingegen gehören 42 Zähne:

  • 12 Backenzähne im Oberkiefer
  • 14 Backenzähne im Unterkiefer
  • je 6 Schneidezähne im Unter- und Oberkiefer
  • je 2 Eckzähne / Fangzähne im Unter- und Oberkiefer

Wann beginnt der Zahnwechsel bei Welpen?

Das ist individuell unterschiedlich, doch etwa zwischen der 12. und 16. Lebenswoche könntest du erste Anzeichen feststellen, die auf den Zahnwechsel hindeuten.

Wie lange dauert der Zahnwechsel beim Hund?

Die Dauer des Zahnwechsels kann je nach Hundegröße und Rasse variieren, zieht sich aber normalerweise über eine Dauer von 3 bis 4 Monaten.

Bis spätestens zum 7. Lebensmonat sind in der Regel alle neuen Zähne da.

Zahnwechsel beim Hund – die Reihenfolge

Der Zahnwechsel verläuft weitgehend nach einer festen Reihenfolge:

  • zunächst brechen die vorderen Schneidezähne durch
  • es folgen der dritte Schneidezahn und die Eckzähne / Fangzähne
  • die vorderen Backenzähne, die keinen Milchzahn ersetzen, brechen im Unter- und Oberkiefer durch
  • danach fallen die übrigen vorderen Backenzähne aus und wechseln
  • die ersten hinteren Backenzähne treten nun auch durch das Zahnfleisch
  • zum Schluss folgen die letzten Backenzähne

Zahnwechsel: Verhalten und Symptome

In vielen Fällen wechseln die Zähne, ohne dass sich eine Verhaltensänderung oder anderweitige Symptome bemerkbar machen. Hin und wieder deuten jedoch folgende Anzeichen bei einigen Welpen auf den Zahnwechsel hin:

  • Juckreiz: Die wackeligen Milchzähne und durchbrechenden neuen Zähne lösen einen Juckreiz am Kiefer aus. Daher wirken die Kleinen oft unruhig und haben vermehrt Lust am Beißen und am Kauen von Gegenständen. Auch das Lecken der Zähne mit der Zunge kann auf den Versuch hindeuten, die Milchzähne zu lockern, sodass sie schneller ausfallen.
  • Entzündungen und Zahnfleischbluten: Es kann durchaus vorkommen, dass leichte Blutungen am geröteten und gereizten Zahnfleisch auftreten und kleine Wunden festzustellen sind, wenn die Zähne durchbrechen.
  • Mundgeruch aus dem Maul: Die Entzündungen im Maul können dazu führen, dass die Hunde Mundgeruch entwickeln, da die entzündlichen Stellen und Futterreste einen idealen Nährboden für Bakterien darstellen.
  • Durchfall: Hin und wieder ist auch Durchfall eine Begleiterscheinung der ausfallenden Zähnchen.
  • Fieber: Stellst du eine erhöhte Temperatur bei deinem Liebling fest und wirkt er eher müde, mach dir keine Sorgen – auch das ist bei manchen Vierbeinern eine normale Reaktion des Körpers auf den anstrengenden Zahnwechsel. Hat dein Welpe jedoch auch Schmerzen und klingt das Fieber nicht von allein wieder ab, solltest du einen Tierarzt aufsuchen.

Was hilft beim Zahnwechsel meines Welpen?

Mit diesen 5 Tipps kannst du deinen Liebling unterstützen:

  1. Kühlen: Mit gekühltem Kauspielzeug, gekühltem Futter oder kühlen Lebensmitteln (z. B. ungesüßter Joghurt) kannst du dem warmen, gereizten Zahnfleisch Linderung verschaffen.
  2. Weiches Futter: Trockenfutter lässt sich mit etwas Wasser problemlos einweichen, sodass das Futtern für deinen Schatz angenehmer ist, wenn seine Mundhöhle an einigen Stellen schmerzt. So kannst du möglicher Appetitlosigkeit entgegenwirken.
  3. Kalzium: Zusätzliches Kalzium ist für die Entwicklung der Zähne in der Regel nicht vonnöten, da es im Welpenfutter bereits in ausreichendem Maß enthalten ist. Das Kalzium/Phosphor Verhältnis ist beim Welpen sehr wichtig und sowohl eine Überversorgung als auch eine Unterversorgung mit Kalzium ist problematisch!
  4. Geduld: Wenn dein Liebling wieder sehr “kaugetrieben” unterwegs ist und nichts vor ihm sicher zu sein scheint, übe dich in Geduld. Auch diese Phase ist bald vorbei.
  5. Kauspielzeug und Kauartikel wie Kauknochen sind in dieser Zeit ideal, um dem verstärkten Kaubedürfnis entgegenzukommen, den Juckreiz zu mildern und den Verlust der Milchzähne voranzutreiben. Als angenehmer Nebeneffekt dienen sie auch der Zahngesundheit deines Hundes. Kauspielzeuge sollten jedoch nicht zu hart sein um Verletzungen vorzubeugen.

Unser Tipp: Auch wenn es viel Spaß macht, solltest du bei Welpen und Junghunden auf wilde Zerrspiele verzichten, um die jungen Zähnchen nicht zu verletzen.

Mögliche Komplikationen beim Zahnwechsel

In den meisten Fällen geht der Zahnwechsel ohne Probleme vorüber und die größeren Beißer erstrahlen in neuem Glanz.

  • Zahnfehlstellungen: Stellst du bei der regelmäßigen Zahnkontrolle fest, dass die Stellung der Zähne nicht der Norm entspricht, wende dich an deinen Tierarzt. Dort kann geschaut werden, inwieweit kieferorthopädische Maßnahmen erforderlich sind. Im Alter von ca. fünf Monaten sollte generell ein Checkup des Gebisses beim Tierarzt vorgenommen werden. Denn ab da wechseln die Eckzähne und es kann sofort Hilfe erfolgen, wenn der Zahnwechsel gestört ist. Alle Milchzähne haben vollständige Wurzeln. Verletzungen im Junghundalter kommen öfter vor und können ernsthafte Konsequenzen für den Zahnwechsel und Zahnfehlstellungen im Endgebiss haben.
  • Milchzahn ist noch da, neuer Zahn bricht durch: Kommt der neue Zahn bereits und der Milchzahn bleibt an seinem Platz, kann ebenfalls eine Fehlstellung der Zähne folgen. In diesem Fall vereinbare ebenfalls einen Termin bei deinem Tierarzt.

Sollte es zu Frakturen an den Milchzähnen kommen, müssen diese umgehend versorgt werden, da sie sonst zu Infektionen (im schlimmsten Fall des Kiefers mit Schädigung der Anlagen für die bleibenden Zähne) führen können.

Fazit: Dein Kleiner wird allmählich groß – der Zahnwechsel ist ein Meilenstein in der Entwicklung deines Vierbeiners und du als Hundehalter darfst gespannt sein, wann es bei euch soweit ist und du den ersten Zahn findest oder Kauartikel zu eurem liebsten Spielzeug werden. Dank regelmäßiger Kontrolle des Hundegebisses hast du im Blick, wie weit der Wechsel schon vorangeschritten ist und kannst deinen Liebling mit weichem Futter und passenden Kauprodukten beim Zahnwechsel unterstützen. Es empfiehlt sich die spätere Zahnpflege schon spielerisch mit dem Welpen zu üben. Ist der Zahnwechsel bei deinem Kleinen schon in vollem Gange? Was hilft ihm in dieser Zeit besonders? Wir freuen uns über deine Tipps!

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