Rassebeschreibung und Steckbrief

Olde English Bulldogge

aka Old English Bulldog
Größe: mittelgroß
Fell: kurz
Gewicht: 23 - 36 kg
Halsumfang: 44 - 57 cm
Rückenlänge: 40 - 50 cm
Lebenserwartung: 9-14 Jahre

Olde English Bulldogge

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Die athletische Olde English Bulldogge geht auf die Rückzüchtung der Englischen Bulldogge zurück und ist weniger anfällig für Krankheiten. Ihr freundlicher, aber eigensinniger Charakter macht sie zu keinem Anfängerhund.

FCI:

- Nicht anerkannt (Hybridrasse)

-

Körperbau:

mittelgroß, muskulös, athletisch, wohlproportioniert, keine starke Faltenbildung

Schulterhöhe Rüde:

43 - 51 cm

Schulterhöhe Hündin:

41 - 48 cm

Gewicht Rüde:

27 - 36 kg

Gewicht Hündin:

23 - 32 kg

Brustumfang:

keine Angaben

Schnauzenlänge:

keine Angaben

Fell:

kurz, glatt, einfarbig oder gestromt; Fellfaben: schwarz, rot, weiß, grau, braun

Augen:

mittelgroß, mandelförmig, breit und tief angesetzt, dunkel bis hellbraun

Ohren:

hoch angesetzt, breit, klein, "Rosenohren"

Charakter:

eigensinnig, intelligent, freundlich, aufgeschlossen

Lebenserwartung:

9-14 Jahre

Herkunft:

USA

Ich bin ..
Wachhund Therapiehund
intelligent eigensinnig

Geschichte der Olde English Bulldogge: Zurück zum Ursprung

Durch ihren massigen Körperbau geben Molosser wie Bulldoggen ein imposantes Erscheinungsbild ab. Ihrem Wesen nach gelten sie jedoch als freundlich, treu und werden gerne als Familienhunde gehalten. Überzüchtungen haben leider über die Jahre dazu geführt, dass die Englische Bulldogge teils unter schweren körperlichen und gesundheitlichen Einschränkungen leidet. Seriöse Züchter, darunter der US-Amerikaner David Leavitt, haben es sich deshalb zur Aufgabe gemacht, dieser Hunderasse ihre Lebensqualität zurückzugeben und sie zum ursprünglichen Körperbau der Bulldogge im 18. und 19. Jahrhundert zurückzuführen. Im Jahr 1971 begann Leavitt mit seinem Programm zur Rückzüchtung. Das Ergebnis ist der Old English Bulldog – eine Kreuzung aus Bullmastiff, American Bulldog und dem Pitbull Terrier.
Old English Bulldogs sind seit 2014 eine vom amerikanischen Zuchtverband, dem United Kennel Club (UKC), anerkannte Hunderasse, werden jedoch nicht von der FCI als Rasse anerkannt. In Deutschland kann die Haltung dieser Hunde mitunter problematisch sein. Zwar handelt es sich bei der OEB nicht um einen Listenhund, die Rasse könnte jedoch aufgrund ihrer Verwandtschaft zu Listenhunden als gefährlich eingestuft werden. Vor der Anschaffung einer Olde English Bulldogge solltest du dich daher mit den im Landeshundegesetz geltenden Bestimmungen und Anforderungen zur Haltung auseinandersetzen.

Aussehen: Gesundheit geht vor

Im Vergleich zur massigen Englischen Bulldogge, die aufgrund ihres kompakten Körperbaus in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt ist, ist die Olde English Bulldogge muskulös, athletisch und agil. Nach Rassestandard des UKC ist die OEB ein mittelgroßer Hund mit einem starken und wohl proportionierten Erscheinungsbild. Die Rüden erreichen eine Widerristhöhe zwischen 43 und 51 cm, die Widerristhöhe bei Hündinnen liegt bei 40,5 bis 48 cm. Das Gewicht von Hündinnen und Rüden steht im Verhältnis zu ihrer Körpergröße und liegt etwa zwischen 22,5–36 kg. Die Faltenbildung ist bei der OEB nicht so stark ausgeprägt, sein Vorbiss ist deutlich erkennbar, in der Regel aber nicht übertrieben. Allgemein gilt die Olde English Bulldogge als robuster Vertreter der molossoiden Rassen. Ihr Fell ist kurz, glatt und pflegeleicht. Die Fellfarbe kann gestromt sein und variiert zwischen schwarz, weiß, rot, braun oder grau.

Charakter der Olde English Bulldogge

Die OEB ist nicht nur ein Kraftpaket, sondern ein wahrer Wirbelwind. Die überschwängliche Art dieser Hunde kann auf fremde Menschen oder Artgenossen mitunter rüpelhaft wirken. Doch obwohl der Old English Bulldog eigensinnig sein kann, fällt dieser Vierbeiner nicht durch rebellisches Verhalten auf. Die Hunde weisen eine hohe Intelligenz und Auffassungsgabe auf und sind sehr lernwillig. Das heißt wiederum auch, dass sie ausgelastet werden wollen, da sie andernfalls dazu neigen, nach Beschäftigungen zu suchen und eigenständig Entscheidungen zu treffen – und das nicht unbedingt im Sinne ihrer Familie. Eine starke Führung ist erforderlich. Dann ist die OEB durch ihr freundliches und aufgeschlossenes Wesen ein idealer Begleiter für Hundehalter mit Erfahrung, die die Herausforderung nicht scheuen.

Erziehung: Kein Hund für Anfänger

Der eigensinnige und intelligente Old English Bulldog muss gefördert und gefordert werden. Daher ist ein Old English Bulldog – gerade auch wegen seiner körperlichen Kraft – kein Hund für Anfänger. Mit Zuwendung und Aufmerksamkeit kommst du bei Welpen und ausgewachsenen Hunden dieser Rasse weiter als mit Druck und lauten Kommandos. Territoriales Verhalten kann mit einer konsequenten Erziehung und einer frühen Sozialisierung abtrainiert werden. Dann bekommt der Bulldog seinen instinktiven Beschützerinstinkt besser in den Griff und hat kein Problem, sein Zuhause mit anderen Haustieren zu teilen.

Zusammenleben mit der Olde English Bulldogge: Freundlich und kinderlieb

Ein Old English Bulldog ist ein menschenfreundlicher Mitbewohner und ein treuer Begleithund, der sich eng an seine Bezugsperson und seine Familie bindet. Mit Kindern kommt die verspielte Olde English Bulldogge gut aus, allerdings sollten diese schon etwas größer sein, denn mit seinen Spielkameraden geht das liebenswürdige Kraftpaket nicht gerade sanft um. Bei einer guten Führung wird die Olde English Bulldogge sowohl fremden Menschen als auch Artgenossen aufgeschlossen begegnen und kann auch im Rudeln mit anderen Hunden und Katzen zusammenleben. Als Familienhund eignet er sich genauso gut wie als Rettungshund oder Therapiehund.

Beschäftigung: Fördern und fordern

Tägliche Spaziergänge sind ein Muss. Darüber hinaus hältst du deine OEB mit Hundesport wie Agility und Obedience auf Trab. Doch achte darauf, dass sich der kräftige Vierbeiner nicht zu sehr verausgabt, denn sein Bewegungsdrang kann bei einer unkontrollierten Geschwindigkeit zu Verletzungen führen. Bei Zerrspielen oder Schnüffelspielen kann die aktive Olde English Bulldogge zeigen, welche Kraft und Intelligenz in ihr steckt.

Ernährung der Olde English Bulldogge: Gesund und reichhaltig

Der bewegungsfreudige Vierbeiner braucht reichlich Stärkung und diese bekommt er durch eine ausgewogene und nahrhafte Ernährung. Hochwertiges Futter erkennst du daran, dass es ohne den Zusatz von Zucker oder künstliche Farb- und Konservierungsstoffe auskommt. Halte deine Olde English Bulldogge satt, aber übertreibe es nicht mit der Portionsgröße. Auf die richtige Menge kommt es an, damit das schwere Kraftpaket nicht zu Übergewicht neigt. Sowohl beim Züchter als auch beim Tierarzt kannst du dir wichtige Informationen zum Bedarf und zur Futtermenge für deinen Welpen oder deine ausgewachsene OEB einholen.

Gesundheit: Weniger anfällig für Krankheiten

Die Old English Bulldogge leidet unter weniger Einschränkungen und Erkrankungen als die überzüchtete Englische Bulldogge. Aufgrund ihres muskulösen, aber nicht gedrungenen Körperbaus können diese Hunde ihrer Energie und Unternehmungslust freien Lauf lassen, ohne an Atemnot zu leiden. Allerdings kann so viel Bewegungsdrang auch ihre Tücken haben. Daher gehören ein Kreuzbandriss oder eine Hüftgelenksdysplasie zu den rassetypischen Krankheiten. Im Allgemeinen gilt die OEB aufgrund der Rückzüchtung als eine gesunde und robuste Hunderasse, die bei einer artgerechten Haltung eine Lebenserwartung zwischen 9 und 14 Jahren hat.

Pflege einer Olde English Bulldogge

Die Olde English Bulldogge ist sehr pflegeleicht. Die Hunde haben kurzes Fell, weshalb gelegentliches Bürsten ausreicht. Aufgrund der fehlende Unterwolle sind die Vierbeiner anfällig für kalte und zu heiße Temperaturen und müssen entsprechend geschützt werden. Mit Hundebekleidung im Winter und schattigen Plätzchen im Sommer kommt aber auch die OEB gut durch die Jahreszeiten. Im Gegensatz zu anderen Molossern haben die Old English Bulldogs weniger ausgeprägte Gesichtsfalten, was den Pflegeaufwand zusätzlich reduziert. Halte die Falten sauber und trocken. Auch Augen, Ohren und Krallen sollten bei der Grundreinigung berücksichtigt werden.