Rassebeschreibung und Steckbrief

Rottweiler

Größe: groß
Fell: kurz
Gewicht: 35 - 60 kg
Halsumfang: 55 - 70 cm
Rückenlänge: 67 - 82 cm
Lebenserwartung: 8-10 Jahre

Rottweiler

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Dominant und wachsam ist dieser Hund mit einem ausgeprägten Territorialverhalten. Obgleich sein Wesen ausgeglichen und anhänglich ist, benötigt diese selbstbewusste Rasse konsequente Erziehung sowie fordernde Aufgaben und ist kein Anfängerhund.

FCI:

Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Sektion 2 - Molossoide 2.1 Doggenartige Hunde

Körperbau:

kräftig und muskulös, waagerechte Rute

Schulterhöhe Rüde:

61 - 68 cm

Schulterhöhe Hündin:

56 - 63 cm

Gewicht Rüde:

50 - 60 kg

Gewicht Hündin:

35 - 48 kg

Brustumfang:

70 - 100 cm

Schnauzenlänge:

8 - 11 cm

Fell:

dicht anliegendes, eher kurzes Stockhaar mit nicht sichtbarer Unterwolle Farbe: schwarz mit rotbraunen Abzeichen an Fang, Hals, Augen, Backen, Brust, Beinen und unterhalb der Rute

Augen:

mandelförmig, braun

Ohren:

mittellang, abgerundet und nach unten anliegend.

Charakter:

selbstbewusst, beschützend, ausgeglichen

Lebenserwartung:

8-10 Jahre

Herkunft:

Deutschland

Ich bin ..
Geeignet für Hundesport Hütehund, Hirtenhund Wachhund Polizeihund Rettungshund
intelligent temperamentvoll arbeitswillig

Geschichte des Rottweilers: Viehtreiber zwischen Italien und Deutschland

Rottweiler stammen von den Mastiff-Hunden ab und gehören damit zur Gruppe der Molossoide. Römer nahmen die Vorfahren dieser Rasse mit auf ihre Eroberungszüge. Dort trieben die kräftigen Molosser Viehherden vor sich her, die als Ernährung für Mensch und Tier dienten. In Deutschland paarten sich die großen Mastiffs mit heimischen Hunden und legten damit den Grundstein für den heutigen, modernen Rottweiler. Auch Jahrhunderte nach dem Einzug der Römer setzen Einheimische diese muskulöse Rasse weiterhin für die Viehwirtschaft ein. So trieben sie nicht nur das Vieh in die Schlachthöfe, sondern zogen auch die mit Fleisch beladenen Karren und wurden damit u. a. als Metzgerhunde betitelt. Erst im Jahr 1901 wurde der erste Rottweiler und Leonberger Club gegründet, womit Standards dieser Hunde in den Rasselisten festgelegt wurden. Seither wurde das Wesen und das Aussehen des Rottweilers in den Zuchtlinien kaum verändert.

Aussehen: Kraftpakete mit unverkennbarer Erscheinung

Rottweiler haben gemäß Rassestandard stockhaariges, eher kurzes Deckhaar, das flach und dicht am Körper anliegt. Die Unterwolle ist kurz und nicht sichtbar. Seine festgelegte Fellfarbe ist Schwarz mit rotbraunen Abzeichen an bestimmten Körperstellen wie dem Fang und den Backen, über den Augen, am unteren Hals sowie an der Brust, an allen Läufen sowie unterhalb seiner Rute. Der Körperbau des Rottis ist muskulös und kräftig, wobei er nicht plump, sondern sportlich und athletisch wirkt. Die Rute dieser Hunderasse verläuft waagerecht zum Körper und neigt sich entspannt nach unten. Bei freudiger Haltung wölbt sie sich hoch zu einer leichten Ringelrute. Stummelruten sind nicht natürlich für Rottweiler und in Deutschland verboten.

Charakter des Rottweilers: Selbstbewusst und mutig

Nervenstärke ist einer der wichtigsten Merkmale des Rottis. Diese ausgeglichene Rasse ist mutig und selbstbewusst. Schüchternheit hingegen ist ein Fremdwort für den Rottweiler. Obgleich er seinem Besitzer gegenüber bedingungslos folgsam und gehorsam ist, freundet er sich mit fremden Menschen nur langsam an und beobachtet neue Situationen genau, um etwaige Gefahren frühzeitig zu erkennen. Trotz seines ausgeprägten Schutzinstinkts ist die Reizschwelle des Rottweilers sehr hoch und er agiert bei guter Sozialisierung nicht aggressiv. Rüden und Hündinnen sind gleichermaßen stur und eigensinnig, Weibchen gelten gemeinhin als etwas anhänglicher und weniger skeptisch.

Erziehung des Rottweilers: Konsequent mit klaren Regeln

Rottweiler haben dominante Wesenszüge und benötigen eine klare Linie sowie konsequente Erziehung, die zwar bestimmt, aber niemals gewalttätig oder laut sein sollte. Rottis fokussieren sich auf ihren Besitzer: Haben sie einmal Respekt und ihren Rang im Rudel verstanden, lernen sie gehorsam Regeln und Kommandos. Wichtig in der Erziehung ist, dass du positiv bestärkst anstatt zu bestrafen. Ohne Respekt gegenüber dem Halter, feste Regeln und Grenzen übernimmt der Rottweiler schnell selbst das Ruder. Aus diesem Grund sollten sich Menschen, die gern einen Rottweiler aufnehmen möchten, ausführlich beim Züchter beraten lassen, einen gefestigten Charakter besitzen und bereits hundeerfahren sein.

Zusammenleben mit dem Rottweiler

Da Rottweiler einen sehr ausgeprägten Schutzinstinkt ihrer Bezugsperson gegenüber entwickeln und zudem territorial sind, zäunst du dein Grundstück am besten sicher ein. Ein Tor zum Grundstück verhindert dabei nicht nur, dass dein Hund sein Revier verlässt sondern auch, dass fremde Personen und Tiere in sein Territorium eindringen. Im Haus verhalten Rottis sich eher ruhig und liegen meistens entspannt in ihrem Hundebett. Grundsätzlich können Rottis auch in einer kleineren Wohnung zufrieden leben, wenn sie ausreichend Beschäftigung und Auslauf bekommen. Eine Wohnungshaltung ohne Bewegungsausgleich kann jedoch zu Frust und unerwünschtem Verhalten führen.
Besuch empfängst bestenfalls du, bevor dein Hund ebenfalls zur Tür tritt und ihn beschnuppern darf. So versteht dein Rottweiler, dass du darüber entscheidest, wer euer Grundstück betreten darf. Als Familienhund eignet sich dieser Vierbeiner am ehesten, wenn die Kinder bereits im Grundschulalter sind und verantwortungsvoll mit Tieren umgehen können. Kinder sollten allerdings nicht unbeaufsichtigt mit dem Hund bleiben. Lautes Spielen und kleine Kabbeleien könnte er missverstehen und schreitet möglicherweise ein, um dem vermeintlichen Streit ein Ende zu setzen und damit seine Familie vor dem Besuch zu schützen. Mit Katzen und Artgenossen im eigenen Haushalt verstehen sich Rottweiler in der Regel gut.
Wichtig zu wissen für künftige Hundehalter: Rottweiler sind in einigen Bundesländern als Listenhunde geführt, sodass für ihre Haltung ein Sachkundenachweis nötig ist.

Beschäftigung des Rotties: Verspielte Riesen mit emfpindlicher Nase

Rottweiler unterscheiden sich in ihrem Energielevel: So variiert ein Wurf von gemütlichen Nesthockern bis hin zu aktiven Wirbelwinden. Spaziergänge passt du in Länge und Geschwindigkeit am besten an das Temperament deines Rottis an. Um ihn geistig auszulasten, kannst du die Spaziergänge jederzeit mit Suchspielen verbinden, denn den gern auch als Polizeihund eingesetzten Rottweilern liegt die Spurensuche im Blut. Der arbeitswillige Rotti freut sich zudem darüber, Kommandos zu erlernen und blüht bei Gehorsamsübungen regelrecht auf. Auch Agilitytraining und ausgiebige Apportierspiele liegen dem ausdauernden Athleten.

Ernährung des Rottweilers: Bitte ausgewogen!

Bestenfalls wird das Futter für deinen Rotti immer an seine Entwicklungsphase angepasst, vom Welpen bis zum Senior. Getreidefreies Futter ist dabei eine gute Wahl, denn Rotweiler sind anfällig für Allergien und neigen zudem bei unausgewogenener Ernährung zu Übergewicht.

Gesundheit: Problematik Erbkrankheiten

Die Lebenserwartung von Vertretern dieser Hunderasse liegt bei 8 bis 10 Jahren. Rottweiler sind nicht sehr anfällig für alltägliche Krankheiten wie beispielsweise Erkältungen. Zudem vermeiden Züchter die Verpaarung mit einem durch Erberkrankungen vorbelasteten Elterntier. Dennoch können die kräftigen Rottis anfällig für folgende Krankheiten sein:

  • Hüftgelenksdysplasie (HD) und Ellenbogendysplasie (ED)
  • Herzvenenverengung
  • Knochenhautentzündung
  • Schilddrüsenunterfunktion
  • Osteochondrose (Veränderung der Wirbelsäule)

Zudem leiden Rottweiler nicht selten an Allergien und Blähungen oder ziehen sich beim Herumtollen Verletzungen zu, wie etwa Kreuzbandrisse.

Pflege des Rottweilers: Großer Hund, kleiner Aufwand

Das Fell bedarf nicht übermäßig viel Pflege: 1–2 Mal wöchentlich gründliches Bürsten und ab und zu ein reinigendes Hundebad reichen völlig aus. Die hängenden Ohren sollten regelmäßig kontrolliert und ggf. ausgeputzt werden. Unser Tipp: Rotti-Hündinnen haaren verstärkt vor ihrer Läufigkeit. Bürste die losen Haare in dieser Zeit ruhig täglich aus. Das unterstützt nicht nur das Wohlbefinden deines Hundes, es spart dir auch den vermehrten Griff zum Staubsauger.