Augenpflege

Augenpflege beim Hund

Nanu, hat dein Hund da etwa “Schlafsand” am Auge, wie wir es von uns Menschen kennen? Entdeckst du nach dem Schlafen hin und wieder leichte Verkrustungen an den Augen deines Lieblings, hast du das getrocknete Sekret am Augenwinkel vermutlich ganz vorsichtig mit einem Tuch und etwas Wasser einfach entfernt. Alles richtig gemacht! Doch was ist zu tun, wenn die Hundeaugen gerötet sind, die Augen vermehrt tränen oder sich Schleim am Auge befindet?

Wir geben dir Tipps zur Augenpflege bei deinem Hund und erklären dir, wie du unangenehmen Augenentzündungen vorbeugen kannst!

Warum ist Augenpflege beim Hund wichtig?

Das Hundeauge ist ein komplexes und sensibles Organ, das wichtige Funktionen erfüllt, damit dein Hund ohne Probleme sehen kann: Augenlider und Wimpern schützen das Auge beispielsweise vor Pollen, Staub und Schmutz, während die Tränenflüssigkeit das Auge zuverlässig feucht hält. So ein Hundeauge ist täglich einigen äußeren Reizen ausgesetzt: Beim Spaziergang können Fremdkörper (z. B. Grannen) eindringen und ernste Verletzungen nach sich ziehen, Zugluft begünstigt Bindehautentzündungen und trockene Heizungsluft kann dazu führen, dass dein Vierbeiner tränende Augen bekommt.

Zudem gibt es einige Hunderassen, deren Augenbereich besondere Aufmerksamkeit erfordert:

  • Langhaarige Hunderassen: Bei Rassen wie Terrier, Schnauzer, Malteser oder Havaneser müssen die Haare im Augenbereich regelmäßig geschnitten werden. Das ist nicht nur wichtig, damit die Tiere ausreichend sehen können, sondern auch, um Erkrankungen vorzubeugen. Denn bleiben Schmutz und Keime am Fell hängen und gelangen ins Auge, können Reizungen zu geröteten Augen führen, Entzündungen oder sogar eitrige Infektionen entstehen.
  • Rassen mit vielen Hautfalten (z. B. Mops, Französische Bulldogge oder Shar Pei) müssen regelmäßig die Hautfalten am Auge gesäubert werden, damit diese trocken und sauber bleiben, sodass keine Entzündungen entstehen können.

Damit die Augen keinen Schaden nehmen oder dein Liebling eine Augenkrankheit erleidet, solltest du wissen, wie du die Augen deines Vierbeiners am besten pflegen kannst – wir haben Tipps!

Dem Hund die Augen reinigen – so geht’s!

Ob morgens nach dem Schlafen oder nach einem Spaziergang: Die meisten Hundeaugen müssen regelmäßig gesäubert werden – hier ist dein Vierbeiner auf Hilfe angewiesen. So gehst du vor, wenn du deinem Hund die Augen reinigen möchtest:

Das brauchst du:

  • weiches Tuch
  • Wasser
  • alternativ: Augenreiniger

So gehst du bei der Anwendung vor:

  1. Wasche dir zunächst gründlich die Hände.
  2. Tunke dann das Tuch in etwas Wasser oder Augenreiniger.
  3. Ziehe nun das untere Lid deines Lieblings vorsichtig etwas nach unten und streiche mit dem Tuch vom inneren Augenwinkel entlang des Lidrandes nach außen. Achte darauf, dabei nicht das Auge selbst zu berühren!
  4. Um keine Keime zu übertragen, nimm dann ein frisches Tuch und gehe beim oberen Lid genauso vor.

Unser Tipp: Wenn du einen Augenreiniger einsetzen möchtest, achte auf die Zusammentsetzung der Inhaltsstoffe. Im Idealfall enthält das Pflegemittel keine Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, die Reizungen am Auge hervorrufen oder Allergien auslösen könnten. Und verwende am besten kein bauschiges Wattepad, da sich hier Fasern lösen könnten! Auch Wattestäbchen bergen ein gewisses Verletzungsrisiko, dünne Baumwolltücher oder spezielle Augenreinigungstücher sind hier die beste Wahl.

Hund die Augen freischneiden – so geht’s!

Deinem Liebling hängen die Haare schon wieder wie Fransen vor den Augen? Dann wird es Zeit fürs Schneiden!

Das brauchst du:

  • feiner Kamm
  • Schere mit abgerundeten Kanten
  • Wattepad oder Tuch mit
  • etwas Wasser

So gehst du bei der Anwendung vor:

  1. Zum Freischneiden wasche dir ebenfalls zunächst die Hände.
  2. Kämme das Fell dann an den Augen vorsichtig durch, sodass grober Schmutz entfernt wird.
  3. Lass deinen Hund dann seinen Kopf in deine Hand legen oder halte seine Schnauze sanft fest.
  4. Sobald dein Liebling still hält, kannst du mit der Schere ganz vorsichtig an den inneren Augenwinkel heranreichen und die störenden Haare, die oberhalb der Nase wachsen oder ins Auge pieksen könnten, abschneiden.
  5. Wenn nötig, kannst du mit buschigen Augenbrauen bzw. Fell oberhalb der Augen ebenso verfahren.

Zum Schluss kannst du feine, abgeschnittene Härchen, die im Fell hängengeblieben sind, mit einem feuchten Wattepad oder Tuch auswischen.

Unser Tipp: Bei langhaarigen Hunderassen wie Yorkshire Terriern eignet sich als Alternative zum Freischneiden auch ein Haarband, mit dem das Fell zurückgebunden wird.

Häufige Augenprobleme bei Hunden

Trotz aller Bemühungen lässt es sich nicht immer vermeiden, dass doch einmal Beschwerden am Auge auftreten. Wir nennen dir einige typische Probleme und geben dir Empfehlungen, was zu tun ist.

Lisa vom Wir lieben HUNTER Team:

“Unsere Lilly ist sehr speziell, was die Augenpflege angeht: Bei weißen Havanesern ist es oft so, dass sie Augenprobleme oder Rötungen unter den Augen haben. Wir haben alles Mögliche durchprobiert, um die Tränenflecken in den Griff zu kriegen. Doch dann haben wir herausgefunden, dass sie allergisch auf bestimmte Inhaltsstoffe im Futter reagiert. Durch die Futterumstellung ist es viel besser geworden! Wir können daher nur dazu raten, übermäßigen Tränenfluss frühzeitig beim Tierarzt abklären zu lassen.”

Tränenflecken / Tränenstein beim Hund

Einige Rassehunde wie Malteser oder auch der Bichon Frisé entwickeln unterhalb der Augen eine rostrote Verfärbung des Fells, was vor allem bei weißem Fell sehr auffällt. Bezeichnet wird diese Verfärbung als Tränenflecken oder Tränenstein. Es sieht aus, als würden beim Hund die Augen braun tränen. Die Ursache hierfür kann unterschiedlicher Natur sein: Verstopfte Tränenkanäle, eine Reaktion zwischen der Tränenflüssigkeit und Hefebakterien oder auch eine Störung im Darm. Am besten wendest du dich an deinen Tierarzt: Er kann herausfinden, weshalb die Tränenflecken entstehen und Vorschläge entwickeln, wie dem entgegenzuwirken ist.

Augenentzündung beim Hund

Ein entzündetes Auge bemerkst du möglicherweise anhand folgender Symptome:

  • dein Hund reibt am Auge mit der Pfote
  • er blinzelt viel oder kneift die Augen zusammen
  • gereizte und gerötete Schleimhäute am Auge
  • tränende oder verklebte Augen
  • Augenausfluss, transparent bis gelb

In diesen Fällen ist ein Besuch beim Tierarzt ratsam. Dort lässt sich feststellen, ob eine Augenerkrankung wie eine Bindehautentzündung vorliegt und welche Mittel oder Medikamente helfen können.

Hundeaugen tränen oder Schleim an den Augen

Tränen die Augen deines Lieblings oder bildet sich ein schleimiger Ausfluss, können verschiedene Ursachen dahinterstecken:

  • eine Bindehautentzündung
  • eine Hornhautentzündung
  • verstopfte Tränenkanäle, die dafür sorgen, dass das Sekret ständig abläuft

Schleimiger, eitriger oder blutiger Ausfluss sind immer ein Zeichen für eine Erkrankung – hier solltest du unbedingt deinen Tierarzt zu Rate ziehen!

Hunde-Augenschutz: 3 einfache Tipps

Wir haben 3 Tipps für die Augengesundheit deines Vierbeiners für dich, die sich leicht umsetzen lassen:

  1. Regelmäßige Augenpflege: Lieber einmal mehr zum Pflegetuch greifen, als später das Nachsehen haben und eine Erkrankung mit Medikamenten behandeln müssen. Gewöhne deinen Welpen schon früh an das Prozedere der Reinigung, so hast du später weniger Schwierigkeiten, die Augen freizuschneiden oder im Falle einer Erkrankung Augentropfen verabreichen zu müssen.
  2. Zugluft vermeiden: Ob unterwegs durch die Klimaanlage im Auto oder zuhause, wenn das Hundebett zu zugig steht – vermeide Zugluft am Auge, um Erkrankungen wie einer Bindehautentzündung vorzubeugen. Lässt es sich nicht vermeiden, gibt es übrigens spezielle Hundebrillen, die die Hundeaugen nicht nur vor Zugluft, sondern auch vor Schmutz und übermäßiger UV-Strahlung schützen können.
  3. Gesundes Hundefutter: Auch die Ernährung kann entscheidenden Einfluss auf die Augengesundheit deiner Fellnase nehmen. Achte darauf, dass dein Hund mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt ist.

Fazit: Die Augenpflege deines Vierbeiners wird mit ein wenig Übung schnell zur Gewohnheit und wirkt sich auf jeden Fall förderlich auf die Gesundheit deines Lieblings aus! Verhält sich dein Hund jedoch anders als sonst und hat es den Anschein, dass ihn etwas am Auge stört oder stellst du eines der oben genannten Anzeichen für eine Erkrankung fest, dann statte lieber deinem Tierarzt einen Besuch ab – so bist du auf der sicheren Seite!
Hat dein Vierbeiner schon einmal eine Augenerkrankung gehabt? Oder hast du Tipps zur Pflege der Augen? Erzähl uns davon – wir sind gespannt!

Kommentare
Von: Monika

Kamille darf niemals in unmittelbarer Augennähe verwendet werden! Korrigieren Sie diesen Fehler bitte im Bericht!!!

Von: Hunter

Hallo Monika, vielen Dank für deinen Hinweis. Du hast Recht, auch wenn Kamille lindernd wirken kann, kann Kamille Pollen enthalten, welche vor allem bei Bindehautentzündungen, unter Umständen, die Entzündung verschlimmern können. Wir haben den Beitrag angepasst. Deine Nicole vom Wir lieben HUNTER Rudel

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