Rassebeschreibung und Steckbrief

Shar Pei

Größe: mittelgroß
Fell: kurz
Gewicht: 18 - 27 kg
Halsumfang: 40 - 50 cm
Rückenlänge: 45 - 55 cm
Lebenserwartung: 8-12 Jahre

Shar Pei

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Der Shar Pei ist sehr feinfühlig und auf seinen Menschen bezogen. Fremden gegenüber ist er eher zurückhaltend, Artgenossen gegenüber oft dominant. Daher ist eine einfühlsame und konsequente Erziehung erforderlich.

FCI:

Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Sektion 2 - Molossoide 2.1 Doggenartige Hunde

Körperbau:

mittelgroß, kompakt

Schulterhöhe Rüde:

44 - 51 cm

Schulterhöhe Hündin:

40 - 51 cm

Gewicht Rüde:

20 - 27 kg

Gewicht Hündin:

18 - 25 kg

Brustumfang:

keine Angaben

Schnauzenlänge:

8 - 8.5 cm

Fell:

kurz, rau, borstig, keine Unterwolle, einfarbig; Fellfarbe Weiß ist nicht zulässig

Augen:

dunkel, mandelförmig

Ohren:

sehr klein, dick; abgerundete Ohrenspitze weist in Richtung der Augen

Charakter:

ausgeglichen, eigenwillig, sensibel, unabhängig, treu

Lebenserwartung:

8-12 Jahre

Herkunft:

China

Ich bin ..
Jagdhund Familienhund Geeignet für Hundesport Wachhund Therapiehund
intelligent ausgeglichen eigensinnig

Geschichte des Faltenhundes Shar Pei

Die Herkunft der Hunderasse Shar Pei ist in China verortet. Dort existieren die molossoiden Hunde vermutlich schon seit Jahrhunderten in südchinesischen Provinzen. Als Wach- und Hütehund bewachte der chinesische Faltenhund die Häuser und Höfe von ärmeren Bauern und Fischern, hütete die Tiere und machte Jagd auf Ratten.
Sein kräftiger Körperbau und die Stärke des vielseitigen Gebrauchshundes machten ihn leider auch für Hundekämpfe populär. Als das Interesse für diese brutale Praktik in China abnahm und die Politik eine hohe Hundesteuer einführte, ging die Shar Pei Zucht drastisch zurück. Dem Zuchtprogramm des Züchter Matgo Law ist es zu verdanken, dass der vom Aussterben bedrohte faltige Vierbeiner ab den 1970er Jahren nachgezüchtet werden konnte.
Der Shar Pei ist noch heute eine der seltensten Hunderassen, erfreut sich mittlerweile aber auch außerhalb Chinas bei erfahrenen Hundehaltern großer Beliebtheit.

Aussehen: Ein auffälliger Molosser

1981 wurde der Molosser Shar Pei von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) als eigenständige Rasse anerkannt. Er wird der Gruppe 2 und damit dem Pinscher, Schnauzer und Schweizer Sennenhund zugeordnet. Typische Besonderheiten wie die blaue bis blauschwarze Zunge verdankt die Rasse u. a. der Einkreuzung von Chow Chows. Der Rassestandard der FCI sieht eine Widerristhöhe von 44–51 cm vor, wobei Hündinnen kleiner sind als Shar Pei Rüden.
Das Fell des Shar Peis hat keine Unterwolle und ist kurz, rau und borstig. Sein Name bedeutet nicht ohne Grund frei übersetzt "Sandhaut". Alle einfarbigen Fellfarben – mit Ausnahme Weiß – sind bei dieser Rasse zulässig. Oft sind die gerollte Rute und die Hinterseite der Schenkel dunkler gefärbt als der Rest des Körpers.

Ohne Zweifel ist der Shar Pei eine imposante und sehr auffällige Erscheinung. Der Kopf des stolzen Vierbeiners wird wegen der kleinen, dicken Ohren und des gut gepolsterten Fangs oft mit dem eines Nilpferds verglichen. Und auch wenn die Falten sein Markenzeichen sind, so ist Faltenbildung am gesamten Körper gemäß Rassestandard unerwünscht, weshalb ein ausgewachsener Shar Pei nur am Hals, Schulterbereich, an der Widerrist und Rutenspitze seine markanten Hautfalten aufweisen soll.

Charakter des Shar Peis: Der wachsame Beschützer

Der Shar Pei fällt nicht nur optisch, sondern auch aufgrund seines starken Charakters auf. Mit dieser Fellnase wird es nicht langweilig und jeder Shar Pei Hund ist auf seine Weise individuell. Eigensinnig, wachsam, mutig und dann wieder zurückhaltend – aufgrund seiner vielseitigen Einsatzbereiche in der Vergangenheit ist der Shar Pei sowohl ein Wachhund und dominanter Beschützer als auch ein treuer Familienhund, der seinen Haltern nicht von der Seite weicht und sie mit Leib und Seele verteidigen könnte. Gerade dieser ausgeprägte Beschützerinstinkt kann die Führung und Haltung eines Shar Peis zu einer Herausforderung machen. Natürlich spielen auch die Zucht und die Erziehung eine wichtige Rolle bei der Ausprägung des Charakters.

Erziehung: Ein starker Charakter erfordert gute Führung

Der stolze Vierbeiner wird von seinen Haltern wegen seiner Gelassenheit geschätzt. Doch dass der Shar Pei auch anders kann, zeigt er vor allem gegenüber anderen Artgenossen. Hier kann er sich plötzlich als dominanter Beschützer beweisen wollen, daher ist deine Konsequenz und Aufmerksamkeit gefragt. Die Erziehung von Shar Pei Welpen setzt unbedingt eine frühe Sozialisierung voraus. Neben Geduld und Erfahrung sind Einfühlungsvermögen und ein souveränes Auftreten für dich als Halter entscheidende Voraussetzungen, damit das Zusammenleben gelingt. Als Unterstützung bietet sich der Besuch einer Welpen- und Hundeschule an.

Zusammenleben mit dem Shar Pei

Die Haltung des selbstbewussten Vierbeiners ist nicht für Anfänger geeignet. Die körperliche Kraft des Shar Peis ist nicht zu unterschätzen, daher solltest du deinen Hund gerade im Umgang mit fremden Artgenossen gut im Blick behalten und souverän führen können. Haustiere, mit denen der Shar Pei schon als Welpe aufwächst, betrachtet er hingegen normalerweise als Familienmitglieder. Ein enger Bezug zu seiner Familie ist diesem Rassehund generell sehr wichtig. Aber zu hektisch darf es für den Shar Pei nicht zugehen, daher ist ein kinderreicher Haushalt möglicherweise nicht das ideale Zuhause. Fremden Menschen gegenüber verhält sich der Shar Pei in der Regel zurückhaltend und wird sein Misstrauen nie ganz ablegen können.

Beschäftigung mit dem eigensinnigen Shar Pei

Der Shar Pei unternimmt gerne lange Spaziergänge mit dir – solange er dabei im Trockenen bleibt! Dieser Hund ist wasserscheu und lässt sich bei Regen nicht aus dem Haus kriegen, aber bei gutem Wetter begibt er sich allzu gerne auf Spurensuche. Für reichlich Auslauf und gesunde Auslastung kannst du z. B. bei einer Wanderung mit deinem Hund sorgen. Wenn mal der Jagdhund in ihm durchkommt, lässt sich damit das Jagdverhalten durch Suchspiele mit einem Futterbeutel gut umlenken – sofern deine Fellnase Lust hat, sich auf diese Beschäftigung einzulassen. Für Hundesport zeigt dieser selbstbewusste Vierbeiner generell eher wenig Begeisterung.

Ernährung und Unverträglichkeiten des Shar Peis

Bei Shar Peis sind einige rassetypische Erkrankungen bekannt, die z. T. auf eine Überzüchtung oder wie beim Zuchtprogramm in den 1970er Jahren auf einen eingeschränkten Genpool zurückzuführen sind. Daher leistet die passende Ernährung einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit und Lebenserwartung von 8–12 Jahren.
Hochwertiges, ausgewogenes Futter sollte auf dem täglichen Speiseplan stehen. Achte unbedingt auf die richtige Menge an Proteinen, denn zu viel davon kann für deinen Hund gefährlich werden! Große Proteinmengen, die vor allem in Fleisch stecken, können Shar Peis nicht ausscheiden. Das kann zu Nierenversagen oder Gelenkproblemen führen. Lass dich am besten von einem erfahrenen Züchter beraten. Auch ein Tierarzt gibt dir wichtige Tipps zur passenden Ernährung an die Hand.

Gesundheit des Shar Peis: Hautprobleme und SPAID

Was für Menschen eine der Besonderheiten dieser Hunderasse ist, kann für überzüchtete Exemplare zu schwerwiegenden gesundheitlichen Einschränkungen und ernsten Erkrankungen führen. Eine unseriöse Zucht legt den Fokus auf optische Merkmale wie die ausgeprägten Hautfalten und den massigen Kopf. Diese sogenannte "Qualzucht" macht sich nicht selten in Form von rassetypischen Erbkrankheiten bemerkbar. Dazu gehören:

  • Idiopathische Muzinose: Die Erbkrankheit gehört zu den Hauterkrankungen und äußert sich beim Shar Pei z. B. durch verdickte und geschwollene Haut, Bläschen, Juckreiz und Haarausfall.
  • SPAID: SPAID steht für "Shar-Pei Autoinflammatory Disease". Diese Fehlfunktion des Immunsystems ist bei Shar Peis angeboren und macht sich durch Symptome wie unerklärliche und starke Fieberschübe und Entzündungen der Augen, Ohren und Gelenke bemerkbar. Ebenso können Erbrechen, Schmerzen, Durchfall und chronische Entzündungen die Folge sein, die das Risiko einer Amyloidose (Ablagerungen von Eiweiß, die die Funktion von Organen stören) begünstigen. Auch das familiäre Shar Pei Fieber gehört zu den SPAID Erkrankungen.

Pflege: Eine reinliche Fellnase

Wie praktisch, dass dein Vierbeiner die Fellpflege selbst übernimmt, oder? Nicht ganz. Zwar ist der Shar Pei für seine Reinlichkeit bekannt und auch das kurze Fell erweist sich als pflegeleicht, da es sich in der Regel von allein reinigt, aber natürlich braucht dein Liebling deine Unterstützung. Mit regelmäßigem Bürsten entfernst du lose Haare – und sorgst für zusätzliche Streicheleinheiten! Halte die Falten trocken, damit es darunter nicht zu Entzündungen kommt. Und auch die Ohrenpflege sollte bei deinem Shar Pei nicht zu kurz kommen.