10 Hundesportarten um fit zu bleiben
Du hast einen aktiven Hund und bist selbst sportlich unterwegs? Dann ist gemeinsamer Hundesport das «Nonplusultra» für dich und deine Fellnase. Viele verschiedene Sportarten mit deinem Hund warten darauf, von euch erkundet zu werden. Um zu erkennen, was dir und deinem Hund Spaß macht und in welchem Bereich eure Talente schlummern, solltest du ein paar Ideen einfach mal austesten. Hier geben wir dir eine kleine Übersicht über 10 spannende Hundesportarten, die garantiert Spaß machen und die Partnerschaft zwischen dir und deinem Hund steigern.
Agility – mit Tempo und Geschick durch den Parcours
Die temporeiche Hundesportart Agility erfordert vom Menschen und vom Hund gleichermaßen viel Koordination, Reaktion und Konzentration. Ein perfektes Zusammenspiel erfordert viel Training und Disziplin. Die Strecke, die im Parcours zu bewältigen ist, besteht aus verschiedenen Hindernissen wie Slalom, Reifen, Tunnel, Sprüngen und vielem mehr. Im Turnier gibt es unterschiedliche Leistungsklassen (1-3, je nach Hundegröße). Du als Hundeführer läufst neben deinem Hund her und führst ihn, nur durch Körpersprache und Laute, durch den Parcours. Welches Team am schnellsten und möglichst fehlerfrei einen Parcours bewältig gewinnt. Fast alle Hunderassen sind für diese Sportart geeignet, dabei solltest du jedoch darauf achten, dass die physischen Eigenschaften deines Hundes auch vorhanden sind. Besonders große oder kleine, sowie übergewichtige oder kranke Hunde, sollten diesen Sport auf Grund einer sehr hohen körperlichen Belastung, nicht ausüben. Besonders geeignet sind zum Beispiel Border Collies, Australian Shepherds, Pudel, Bearded Collies, Schäferhunde und viele weitere agilen Hunderassen.

Dog Dancing – Tanzen mit dem Hund
Dog Dancing ist mittlerweile eine anerkannte Hundesportart, die auf vielen Turnieren ausgetragen wird. Anspruchsvolle Obedience-Übungen werden hierbei mit harmonischer Musik vereint. Es gibt zwei Arten: das „Heelwork to Music“ und das „Freestyle Dogdancing“. Beim „Heelwork to Music“ werden verschiedene vorgegebene Fußpositionen vom Menschen und vom Hund mit, Rollen, Sprüngen und Drehungen kombiniert. Beim „Freestyle Dogdancing“ sind nahezu alle Obedience-Aufgaben erlaubt, welche rhythmisch und harmonisch zur Musik vorgetragen werden. Bei dieser anspruchsvollen Teamarbeit ist Grundgehorsam sowie viel Disziplin und Übung notwendig. Bei dir selbst sollte ein gewisses Rhythmusgefühl vorhanden sein. Fast alle Hunderassen sind für diese Sportart geeignet. Das Programm kannst du je nach körperlicher Verfassung optimal und einfach anpassen.
Dog Frisbee – für kreative und sprungstarke Hunde
Beim Hundefrisbee lässt du eine spezielle Frisbee auf verschiedene Distanzen fliegen. Dein Hund fängt die Frisbee, idealerweise aus dem Flug heraus und bringt sie wieder zu dir zurück. Die Vorliebe deines Hundes zum Apportieren, Reaktionsvermögen, Ausdauer und Schnelligkeit sind Voraussetzungen für diesen Sport. Neben dem Frisbeewerfen auf Distanz, gibt es auch eine Freestyle-Version. Beim Freestyle-Frisbee präsentiert das Hund-Mensch-Team eine Choreografie über zwei Minuten zu passender Musik. Bis zu sieben Frisbees können dazu verwendet werden. Durch die teilweise hohen Sprünge ist die körperliche Belastung des Hundes bei dieser Sportart sehr hoch. Sehr große, alte, sehr junge und körperlich eingeschränkte Hunde sollten diese Sportart nicht ausüben – für diese Hunde eignet sich ein herkömmliches, angepasstes Apportiertraining. Gut geeignet sind wendige Hunderassen, wie zum Beispiel Border Collies, Malinois und viele Terrier.
Flyball – Spaß für alle Balljunkies
Flyball ist eine kreative und rasante Sportart für alle die gerne mit Bällen Spielen. Dabei wird ein Ball aus der Flyball-Box geschossen, während der Hund über vier Hürden springt, anschließend den Ball aus der Luft heraus fängt und über die Hürden wieder zurückläuft. Durchquert der Hund die Ziellinie sprintet direkt der nächste Hund los, um den bereits fliegenden Ball zu fangen. Gespielt wird der „Staffellauf“ in zwei Teams a vier Hund-Mensch-Teams, die auf zwei parallel verlaufenden Bahnen gegeneinander antreten. Die sportliche Leistung bringt hierbei der Hund. Das Frauchen oder Herrchen gibt die Kommandos und feuert kräftig an. Die Affinität zum Bälle apportieren, Lauffreudigkeit und Sozialverträglichkeit sind die Grundvoraussetzung zu diesem spaßigen Sport.
Gebrauchshundesport – die Vielseitigkeitsprüfung
Der Gebrauchshundesport ist der älteste Hundesport und setzt sich aus Fährtenarbeit, Unterordnung und Schutzdienst zusammen.
Bei der Fährtenarbeit wird eine Strecke von ca. 400-800 Schritt verfolgt. Auf dieser Strecke sollen bis zu drei Gegenstände erkannt und angezeigt werden.
Bei der Unterordnung geht es um das exakte und direkte Befolgen von Hörzeichen wie Sitz-, Platz- und Stehkommandos aus der Bewegung heraus sowie die Leinenführigkeit, die Freifolge und Apportierübungen.
Neben Ausgeglichenheit und absolutem Gehorsam, sind Nervenstärke, Selbstbewusstsein und eine gute Belastbarkeit Grundvoraussetzungen für einen Hund im Schutzdienst. Hier geht es darum einen vermeintlichen Verbrecher aufzuspüren, zu stellen und einen Überfall oder Fluchtversuch zu verhindern.
Besonders geeignet sind charakterstarke Hunderassen wie zum Beispiel Deutscher Schäferhund, Malinois, Beauceron, Dobermann oder Rottweiler.

Mantrailing – Aufspüren vermisster Personen
Neben sportlich engagierten Hund-Mensch-Teams wird das Mantrailing vor allem im Rettungshunde- und Polizeihundebereich ausgeübt. Ob verlaufen, verschüttet oder entführt – hier geht es um das Aufspüren von Personen, die als vermisst gelten. Der Hund orientiert sich dabei ausschließlich am Individualgeruch des menschlichen Körpers und kann der Fährte auch über einen längeren Zeitraum und im schwierigen Gelände folgen. Beim Training schnüffelt der Hund an einem Geruchsträger, mit dem Individualgeruch der zu suchenden Person und nimmt dann die Fährte auf. Ist die Person gefunden zeigt der Hund an, indem er sich zum Beispiel hinsetzt oder bellt. Eine Grundvoraussetzung für den Hundehalter ist die genaue Kenntnis über das Verhalten des eigenen Hundes sowie die Kenntnisse über das Riechverhalten von Hunden allgemein. Da das Mantrailing zur natürlichen Auslastung von Familienhunden dient, können nahezu alle Hunderassen diesen Sport ausüben. Der Schwierigkeitsgrad der Strecke sollte jedoch auf den jeweiligen Hundetypen angepasst sein. Vor allem jagdfreudige Hunderassen wie Schweißhunde, Labrador Retriever, Weimaraner, oder auch Terrier werden großen spaß an der Fährtenarbeit haben.
Obedience – die „Hohe Schule“ des Gehorsams
Ein hoher Arbeitswille, freudige Gehorsamkeit und eine präzise, schnelle Ausführung von Kommandos in verschiedenen Situationen sind beim Obedience grundlegende Voraussetzungen.
Neben dem ausnahmslosen Beherrschen der Grundkommandos gehört auch das Apportieren unterschiedlicher Gegenstände und befolgen von Hör- und Satzeichen aus größerer Entfernung dazu. Auch muss der Hund verschiedene Richtungen wie „links“, „rechts“ oder „mitte“ unterscheiden können. So schickt der Hundeführer seinen Hund zu verschiedenen Markierungspunkten, an denen der Hund wechselnde Positionen wie „Sitz“, „Platz“ oder „Steh“ ausübt. Beim Richtungsapport muss der Hund aus drei verschieden angeordneten Hölzern das Richtige apportieren. Hinzu kommt noch das Aufspüren von einem Gegenstand, den der Halter zuvor berührt hat. Obedience ist nicht umsonst die „Hohe Schule“ der Unterordnung. Ein eiserner Wille und viel Disziplin von Hund und Halter sind erforderlich. Auch bei diesem Hundesport sollte der Spaß und die Freude am Ausführen der Übungen das höchste Ziel sein.
Treibball – großer Spaß nicht nur für Hütehunde
Ziel beim Treibball ist es, verschiedene Bälle (idealerweise Gymnastikbälle), welche beliebig auf einer vorher definierten Spielfläche stehen, in Zusammenarbeit vom Menschen und Hund durch ein Tor zu treiben. Die Größe der Bälle ist abhängig von der Größe des Hundes. Es können bis zu acht Bälle auf dem Spielfeld liegen. Der Hund treibt, durch Anstupsen mit der Nase oder dem Kopf, nach und nach alle Bälle kontrolliert durch das Tor. Der Hundehalter unterstützt den Hund mit Rufzeichen und Gesten. Damit der Hund weiß, wohin er laufen soll, müssen alle Kommandos, wie die Richtungen oder Tempovorgaben zuvor einstudiert werden. Bei weit fortgeschrittenen Mensch-Hund-Teams können auch weitere Hindernisse wie Slalom oder Tunnel hinzugefügt werden. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Feste Regeln gibt es nur bei einem zuvor ausgearbeiteten Wettkampf. Ein großer Spaß für alle ballverrückten Hunde - nicht nur für Border Collie und Co.

Turnierhundesport – Leichtathletik für Mensch und Hund
Verschiedene Hundesportdisziplinen müssen im Wettkampf schnell und möglichst fehlerfrei absolviert werden. Dazu zählt der klassische Vierkampf, CSC (Combination Speed Cup), ein Hindernisslauf und ein Geländelauf, welcher auch eine Zughundedisziplin sein kann. Es ist Pflicht zuvor eine Begleithundprüfung absolviert zu haben.
Der Vierkampf besteht aus einer Gehorsamsprüfung mit Elementen aus der Begleithundeprüfung, einem Hürdenlauf, einem Slalomlauf und einem Hindernislauf.
Der Combination Speed Cup (CSC) ist ein Mannschaftssport, bei dem drei Mensch-Hund-Teams gemeinsam antreten. Der Parcours besteht aus verschiedenen Hindernissen, einem Slalom und Wendestangen. Wie bei einem Staffellauf darf das zweite Team erst starten, wenn das erste Team den Parcours erfolgreich beendet hat danach folgt das dritte Team. Gewonnen hat die Mannschaft, deren Teams am schnellsten waren.
Der Hindernislauf ist eine eigenständige Disziplin, bei der das Mensch-Hund-Team acht Hindernisse auf einer Strecke von 75 Metern gemeinsam bewältigen muss. Gewonnen hat das schnellste Team, welches die wenigsten Fehler gemacht hat.
Der Geländelauf ist gestaffelt in verschiedenen Streckenlängen (von 1000 – 5000m). Die Strecke führt über unterschiedliches Gelände. Mensch und Hund laufen dabei möglichst schnell gemeinsam. Der Hund muss hierbei an der Leine geführt werden. Möglich ist auch das Tragen eines Bauchgurtsystems mit Ruckdämpfer und Pankihaken, so wie es auch beim Canicross gängig ist.
Wählt man eine Disziplin aus dem Zughundesport sind Strecken bis 10.000 Metern möglich. Neben Einzelstarts sind auch Massenstarts, Verfolgungsrennen und Staffelläufe zulässig. Beim Canicross und Dogscooter sind zwei Zughunde erlaubt.
Zughundesport: CaniX-Run – CaniX-Bike – CaniX Scooter und Co.
Der Ursprung liegt beim Skijöring, bei dem Ski- oder auch Schlittenfahrer von einem Hund oder Pferd gezogen werden. Beim Canicross läufst du allerdings selbstständig, zusammen mit deinem Hund als Team durch unterschiedliches Gelände. Idealerweise läuft dein Hund vorne weg und hält die Leine dabei auf Zug. Mit deinen Kommandos gibst du Tempo und Richtung an. Alles was ihr dazu braucht ist ein spezielles Canicrossgeschirr, für dich und deinen Hund, sowie eine elastische Zugleine. Voraussetzungen für diesen Sport sind eine ausgeprägte Lauffreudigkeit, gute Kondition beiderseits und Grundgehorsam. Die Geländeart und Strecke variieren je nach eurem Trainingsstand. Das Üben von Richtungskommandos solltest du bereits vorab auf deinen Spaziergängen üben. Besonders geeignete Hunderassen sind verschiedene Zughunde wie Huskys, aber auch Rhodesian Ridgebacks, Malinois, Labrador Retriever sowie viele weitere lauffreudige Hunderassen.

Wichtig: Bei agilen Sportarten, mit besonders hoher, körperlicher Belastung, sollte dein Hund bereits ausgewachsen sein. Erst in einem Alter von 12-18 Monaten, je nach Größe, solltest du mit dem Training beginnen. Körperliche Fitness und mentale Verfassung sollten mit dem gewünschten Hundesport harmonieren.