Mantrailing

Mantrailing: Nasenarbeit mit deinem Hund

Was ist Mantrailing?

“Mantrailing” setzt sich aus den zwei englischen Begriffen “Man” (Mann) und “Trail” (Spur) zusammen und beschreibt ausgebildete Hunde, so genannte Mantrailer, die Menschen aufspüren können. In Deutschland werden die fleißigen Mantrailer auch als Personenspürhunde oder Suchhunde bei der Polizei eingesetzt. Vor allem im Bereich der Rettungshundearbeit leisten Mantrailer bedeutende Hilfsarbeit: Die geschulten Hunde haben extrem ausgeprägte Riechzellen, können ältere von frischen Geruchsspuren unterscheiden und räumlich riechen, das heißt die Richtung erschnüffeln, aus der die Duftmoleküle kommen. Deshalb werden ausgebildete Mantrailer auch für die Suche nach vermissten Personen eingesetzt.

Der Geruch von Menschen setzt sich u. a. aus Körperausdünstungen, Hautschuppen und ausgefallenen Haaren zusammen und wird von Hunden wie ein individueller Fingerabdruck gelesen. Dass Mantrailing möglich ist, liegt an der ausgesprochen feinen Hundenase. Während Menschen etwa 25 Millionen Riechzellen haben, kann die Spürnase eines Hundes mit ihren 250 Millionen Riechzellen den Individualgeruch eines jeden Menschen unterscheiden.

Mantrailing als Hundesport: Welche Hunderassen eignen sich?

Ideale Mantrailer sind:

  • Schweißhunde wie der Bloodhound

Grundsätzlich kann aber jeder Hund, der gesund und fit ist, dieser Hundesportart nachgehen. Auch Familienhunde wie der Golden Retriever können ihren Geruchssinn beim Trailing unter Beweis stellen. Für Hunde, die tendenziell schnell an Atemnot leiden wie z. B. die Französische Bulldogge, ist Mantrailing hingegen nicht so gut geeignet. Strebst du mit deinem Liebling eine professionelle Ausbildung an, lohnt es sich frühzeitig eine Hundeschule aufzusuchen – am besten, wenn deine Fellnase noch ein Welpe ist, denn so lernt dein Liebling auf spielerische Weise, Spuren zu verfolgen.

Wenn du Mantrailing als Freizeitbeschäftigung ausprobieren möchtest, brauchst Du deinen Vierbeiner jedoch nicht gleich zu einem solchen Rettungshund ausbilden. Mit unseren Übungen kannst du mit deiner Fellnase direkt loslegen, denn sie können ganz zwanglos draußen bei dir zuhause erfolgen.

Trailen für Anfänger – Wie fange ich an?

Um dich auf das Training vorzubereiten, brauchst du:

  • eine lange Leine, bestenfalls eine Schleppleine
  • ein gut sitzendes Geschirr
  • Leckerlis als Belohnung
  • Geruchsprobe der zu suchenden Person, z. B. ein Kleidungsstück

Nicht nur deine Fellnase sollte Kommandos verstehen, auch du musst als Hundeführer die Signale deines Vierbeiners deuten können. Dabei ist vor allem deine Aufmerksamkeit gefragt: Veränderungen in der Körpersprache, die Bewegungen der Ohren und Lefzen und die Stellung der Rute verraten dir, dass deine Spürnase eine Fährte aufgenommen hat.


Mantrailing Übung für draußen

Kannst du die Körpersprache deines Lieblings gut lesen und hast du das richtige Zubehör parat, kann’s mit dem Training auch schon losgehen! Zu Anfang solltest du ein ruhiges Gelände aufsuchen und auf einer kurzen Distanz üben, denn in einer reizarmen Umgebung kann sich dein Liebling besser konzentrieren.

  • Überleg’ dir ein passendes Startsignal, welches ihr ausschließlich für die Fährtenarbeit benutzt. “Such” eignet sich nicht, da dieses Wort oft in anderen Zusammenhängen benutzt wird und deinen Hund dadurch verwirren könnte. “Venga” oder “Vamos” bedeutet so viel wie “Auf geht’s” und sind besonders beliebte spanische Begriffe fürs Mantrailing.
  • Eine dritte Person sollte sich verstecken. Danach lass’ deinen Hund an einem Gebrauchsgegenstand (wie z. B. ein Kleidungsstück) der zu suchenden Person schnuppern. Wurde die versteckte Person gefunden, sorgen Freude, Lob und Leckerlis dafür, dass deine Fellnase motiviert bleibt.
  • Je öfter ihr trainiert, desto besser klappt die Sucharbeit! Siehst du erste Erfolge, kannst du den Schwierigkeitsgrad erhöhen, indem du Hürden auf dem Trail einbaust oder die Distanz erweiterst.

Vorteile von Mantrailing

Mantrailing bietet deinem Hund eine natürliche Auslastung. Durch die Nasenarbeit draußen in der Natur ist dein Liebling viel in Bewegung. Vor allem für Hunde, die ein hohes Maß an Auslastung benötigen, ist Mantrailing eine hervorragende Beschäftigungsmöglichkeit. Wenn Wind und Regen die menschliche Witterung zusätzlich aufwirbeln, sorgt das dafür, dass die Route etwas länger ausfällt. Bis dein Hund die versteckte Person findet, hat er dann meist eine große Wegstrecke zurückgelegt.

Auch geistig fordert Mantrailing deine Fellnase: Dein Hund nimmt die Duftspur aus einer großen Distanz wahr, muss dabei konzentriert bleiben und darf sich währenddessen nicht ablenken lassen.


Fazit: Mantrailing stärkt die Bindung zwischen dir und deinem Hund auf einzigartige Weise, eignet sich für fast jeden Hund und lastet deinen Vierbeiner körperlich und geistig aus. Ihr verbringt gemeinsame Zeit in der Natur und du als Halter lernst, die Signale des Hundes zu deuten. Mantrailing bietet viele Vorteile, doch wie bei jedem Hundesport gilt auch hier: Im Vordergrund sollte immer der Spaß stehen! Hast du nun auch Lust bekommen? Erzähl’ uns von eurem Training – wir sind gespannt auf die Erlebnisse!

Kommentare
Von: Mona

Klingt toll und machbar, wird auf jeden Fall ausprobiert.

Von: Hunter

Hallo Mona, das freut uns. Wir wünschen euch viel Spaß. Deine Nicole vom Wir lieben HUNTER Rudel

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