Rassebeschreibung und Steckbrief

Australian Cattle Dog

Größe: mittelgroß
Fell: kurz
Gewicht: 14 - 25 kg
Halsumfang: 45 - 55 cm
Rückenlänge: 50 - 60 cm
Lebenserwartung: 13-15 Jahre

Australian Cattle Dog

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Der Australian Cattle Dog vereint mit seinem Fleiß, seiner Intelligenz und seiner Loyalität beliebte Qualitäten. Ursprünglich als Treibhund eingesetzt, ist der temperamentvolle Freigeist als Anfängerhund jedoch weniger geeignet.

FCI:

Gruppe 1 - Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Sektion 2 - Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Körperbau:

mittelgroß, muskulös, kompakt, kräftig, symmetrisch proportionierter Körper

Schulterhöhe Rüde:

46 - 51 cm

Schulterhöhe Hündin:

43 - 48 cm

Gewicht Rüde:

16 - 25 kg

Gewicht Hündin:

14 - 25 kg

Brustumfang:

75 - 85 cm

Schnauzenlänge:

8 - 11 cm

Fell:

kurz, dicht, dicke Unterwolle, Fellfarbe: Blau, Blau getüpfelt oder gesprenkelt mit oder ohne Abzeichen, Rot gesprenkelt mit gleichmäßiger Tüpfelung

Augen:

dunkel und oval

Ohren:

eher klein, aufrecht stehend, weit auseinander gesetzt

Charakter:

intelligent, mutig, aktiv, wachsam, gelehrig, sozial

Lebenserwartung:

13-15 Jahre

Herkunft:

Australien

Ich bin ..
Geeignet für Hundesport Hütehund, Hirtenhund Wachhund Polizeihund Rettungshund
intelligent temperamentvoll arbeitswillig eigensinnig

Geschichte: Des Siedlers bester Freund

Australian Heeler, Blue Heeler oder Red Heeler, Halls Heeler oder auch Queensland Heeler – der Australian Cattle Dog hat viele Namen. Wortwörtlich ins Deutsche übersetzt, würde man ihn als Australischen Rinderhund bezeichnen. In Deutschland ist er jedoch unter dem Namen Australischer Treibhund bekannt. Siedler, die die Weiten Australiens für ihre Viehhaltung nutzten, waren auf die Hilfe von Hütehunden angewiesen. Insbesondere das Treiben von Rinderherden stellte eine komplexe Aufgabe dar, da die Rinder von hinten und ohne Bellen angegangen werden mussten. Deswegen hatten die Siedler ein genaues Zuchtziel für ihre Arbeitshunde: sie mussten an die ständige Hitze, die riesigen Entfernungen des Landes und an die spezielle Technik des Rindertreibens angepasst werden. Dabei orientierten sich die Siedler am Schweizer Sennenhund, der die Kühe lautlos mit einem leichten Biss in die Hinterbeine vorantrieb. In England bezeichnete man diese Rasse als “Heeler".
Da die Dokumentation der Züchter über die gekreuzten Hunderassen eher bescheiden ausfiel, kann über die Entwicklung des Australian Cattle Dogs nur spekuliert werden. Allgemein wird vermutet, dass der Cattle Dog auf einer Kreuzung des Blauschimmel Kurzhaar Collies und des Dingos basiert. Die spätere Einkreuzung von Dalmatinern und Kelpies, so wird angenommen, führte zum heutigen Resultat des Treibhundes. Bis heute hat der Cattle Hund einen festen Platz in den Herzen der Australier und wird liebevoll als “des Mannes bester Freund im Busch" betitelt. Die offizielle Anerkennung durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) gelang im Jahr 1972.

Aussehen des Australian Cattle Dogs

Der mittelgroße Australian Cattle Dog hat eine muskulöse und kompakte Statur. Mit seinem symmetrisch proportionierten Körperbau und seinem kräftigen Erscheinungsbild strahlt er Beweglichkeit, Ausdauer und Stärke aus. Der Australian Cattle Dog hat ein kurzes Haarkleid mit dichter Unterwolle. Die Fellfarben dieser Tiere sind in der Hundewelt einmalig. Laut FCI sind folgende Farbvarianten erlaubt:

  • Blau
  • Blau getüpfelt oder gesprenkelt mit oder ohne Abzeichen
  • Rot gesprenkelt mit gleichmäßiger Tüpfelung

Schwarze Flecken am Körper dieser Hunde sind unerwünscht. Entsprechend der FCI sollten Rüden eine Widerristhöhe von 46–51 cm vorweisen, bei Hündinnen sollte die Widerristhöhe durchschnittlich 43–48 cm betragen. Nach Rassestandard erreicht der Australian Cattle Dog idealerweise ein Gewicht von 15–16 kg, während die Hündinnen etwa 1–2 kg leichter sind. Seine aufrecht stehenden Ohren richtet der wachsame Treibhund hoch auf, sobald er einem Geräusch lauscht. Mit seinen dunklen, ovalen Augen drückt er Tiefsinn, aber auch Misstrauen aus, wenn sich ein Fremder nähert.

Charakter: Ein intelligenter Freigeist

Dass der Australian Cattle Dog eine Vergangenheit als Treibhund hat, macht sich auch durch seine Charaktereigenschaften bemerkbar: Sein mutiges Wesen ist geprägt von einem guten Durchhaltevermögen. Dieser Hund gilt als aufmerksamer Beobachter und begegnet Fremden mit einer guten Portion Skepsis. Sein Schutztrieb und sein Hüteinstinkt machen ihn zu einem ausgezeichneten Wachhund. Gleichzeitig ist er überaus gelehrig, sozial und liebevoll, weshalb er sich auch als Begleithund, Rettungshund und Familienhund eignet.

Erziehung des Australian Cattle Dogs: Klare Signale!

Hier ist Feingefühl angesagt: Die Erziehung eines Australian Cattle Dogs erfordert Selbstbewusstsein und eine liebevolle Führung. Die Rassehunde können Unsicherheiten förmlich riechen und nutzen diese auch gerne aus. Daher sind Konsequenz und eindeutige Signale bereits im Welpenalter entscheidend. Zusätzlich sollte der Hundeführer seinen Treibhund schon früh mit anderen Welpen in Kontakt bringen, damit dieser nötige soziale Kompetenzen entwickelt. Wie bei anderen Hunderassen auch ist der Cattle Hund bei richtiger Haltung und Erziehung nicht gefährlich. In einer geeigneten Hundeschule könnt ihr eine Grundausbildung erfolgreich absolvieren.

Zusammenleben: Aktiver Genosse

Als aufgeweckte Sportskanone benötigt er vor allem genügend Auslauf. Für Stubenhocker ist der Australian Cattle Dog daher ungeeignet. Auch in einer Stadtwohnung fühlt sich der einstige Treibhund tendenziell eher eingeengt. Weitläufige Grundstücke, die es ihm erlauben seine Ausdauer und seinen Schutztrieb auszuleben, bieten hingegen ein optimales Zuhause. Er benötigt feste Bezugspersonen, idealerweise eine Familie, mit der er eine innige und emotionale Beziehung eingehen kann. Bei artgerechter Haltung, konsequenter Erziehung und vor allem viel Bewegung steht einem harmonischen Zusammenleben mit der Familie nichts im Weg!

Beschäftigung eines Australischen Treibhundes

Tägliche Spaziergänge reichen dem ausdauernden Vierbeiner keinesfalls aus. Dieser Hund hat einen hohen Bewegungsdrang. Aber auch mental hat der Australian Cattle Dog eine große Stärke, die unbedingt zu fordern ist. Hierfür eignen sich Suchspiele oder auch Nasenarbeit. Hundesportarten wie Agility, eine Ausbildung als Rettungshund sowie Ausflüge neben Pferd oder Rad eignen sich besonders, um der Ausdauer dieser Hunderasse gerecht zu werden. Mit regelmäßigem körperlichen Auslauf und geistiger Auslastung bietest du deinem Vierbeiner ein artgerechtes Zuhause.

Ernährung: Unproblematischer Esser

Die tägliche Futtermenge solltest du an die körperliche Auslastung deines Lieblings anpassen. Als Hunderasse mit ausgeprägter Ausdauer hat der Australian Cattle Dog einen hohen Energieverbrauch. Proteinreiche Nahrung, wie z.B. Fleisch, sollte an erster Stelle stehen. Generell gilt er als unkomplizierter Esser – trotzalledem solltest du die Portionen bei deinem kleinen Nimmersatt stets im Auge behalten. Falls Unklarheiten zur Ernährung deines Hundes auftreten, kannst du diese mit deinem Züchter oder Tierarzt klären.

Gesundheit des Australian Cattle Dogs: Robuste Arbeitsrasse

Im Allgemeinen genießt der Cattle Hund den Ruf als gesunde und robuste Rasse. Bei guter Gesundheit hat der australische Treibhund eine Lebenserwartung von etwa 13–15 Jahren. Allerdings bleibt auch diese Hunderasse, so wie es bei den meisten Rassehunden der Fall ist, nicht von rassetypischen Krankheitsdispositionen verschont. Besonders Ohren und Augen sind von Krankheiten betroffen. Zum einen leidet dieser Hund häufig an angeborener Taubheit. Zum anderen führt oftmals das langsam fortschreitende Absterben der Netzhaut, auch Retinaatrophie genannt, zur Erblindung. Auch eine Erkrankung des Hüftgelenks, die Hüftdysplasie, tritt rassetypisch auf.

Pflege eines Australian Cattle Dogs

Der Cattle Hund ist recht pflegeleicht: Wöchentliches Bürsten reicht völlig aus, um das lose Haar zu entfernen. Beim Fellwechsel kannst du öfter nach der Bürste greifen – so landen weniger Haare in deinen vier Wänden. Kontrolliere die Augen und Ohren deines Vierbeiners regelmäßig und säubere diese, wenn nötig. Behalte außerdem die Krallen deiner Fellnase im Blick und stutze diese bei Bedarf mit einer Krallenschere.