Greyhound V

Coursing: Sportliche Jagd auf Dummys

Die Sportlichkeit von Windhunden ist ihnen beim ersten Anblick schon anzusehen: Wer einen Windhund als Fellfreund an seiner Seite hat, weiß, dass der Bewegungsdrang dieser eleganten Hunde besonders groß ist. Die von der Féderation Cynologique Internationale (FCI) anerkannte Hundesportart “Coursing” simuliert die Jagd auf einen Hasen-Dummy und stellt daher die ideale Ergänzung zu euren täglichen Spaziergängen dar, um deinen wendigen Vierbeiner gut auszulasten. Du hast einen Windhund oder einen sportlichen Hund, der das Rennen und Jagen liebt? Dann solltet ihr Coursing unbedingt kennenlernen!

Wie funktioniert Coursing?

Das Coursing, zu Deutsch "Hetzjagd", simuliert eine Hasenjagd: Dafür wird ein Dummy als Lockmittel verwendet und mit Hilfe einer Zugschnur über ein hügeliges und bewachsenes Gelände gezogen. Die Jagd auf einer 400–1000 Meter langen Rennbahn erfolgt im Zickzackkurs und erfordert daher Schnelligkeit und Geschicklichkeit.

Durch am Boden befestigte Winden wird die Richtung des Dummys immer wieder geändert, so wird das Fluchtverhalten eines Hasen optimal vorgetäuscht. Um Verletzungen bei deiner Fellnase zu vermeiden, werden für das Coursing nur Gelände ausgewählt, auf dem sich keine Löcher oder Steine befinden.

Schon gewusst? Windhunde wurden lange für die Jagd auf Wildtiere eingesetzt. Heute ist die Hetzjagd in Deutschland allerdings verboten – der angezüchtete Hetztrieb von Windhunden ist aber noch präsent! Beim Coursing hat dein Liebling daher die Gelegenheit, seinen natürlichen Instinkten in vollem Maße nachzugehen.

Coursing: Welche Hunde eignen sich?

Besonders Windhunde sind begnadete Courser – sie zählen zu den schnellsten Landtieren und haben als Sichtjäger einen natürlichen Trieb, ihrer Beute hinterherzujagen. Beim Coursing können sie sich also richtig auspowern!

Bei Veranstaltungen des Verbands für das Deutsche Hundewesen (VDH) dürfen Windhundrassen aus der FCI-Gruppe 10 und 5, Spitze und Hunde vom Urtyp, teilnehmen. Diese Rassen gehören unter anderem dazu:

  • Italienische Windspiel
  • Cirneco dell’ Etna
  • Galgo Espanol
  • Podenco Canario
  • Deerhound

Außerhalb offizieller Wettbewerbe können natürlich auch andere leidenschaftliche Sprinter teilnehmen. Wer hätte es gedacht? Sogar Chihuahuas haben ihr Talent schon beim Coursing unter Beweis gestellt. Möchtest auch du mit deinem Fellschatz das Coursing ausprobieren, empfehlen wir ein Training zur Probe im Rennverein, bei dem es eine entsprechende Rennbahn gibt.

Melanie vom Wir lieben HUNTER Team:

“Ich war oft besorgt, ob ich meinem Windhund Nala im Alltag auch wirklich genug Auslauf biete. Seitdem wir beim Coursing sind, habe ich diese Sorge nicht mehr. Sie kann sich auf Feld und Wiese so richtig auspowern. Und es ist spannend zu sehen, was meine Nala so auf dem Kasten hat!”

Coursing im Wettkampf: Ablauf und Voraussetzungen

Möchtest du mit deiner Sportskanone erste Wettkämpfe bestreiten, muss dein Vierbeiner folgende Voraussetzungen erfüllen:

  • Deine Fellnase muss ein gesunder, reinrassiger Windhund sein.
  • Besitzer und Hund müssen Mitglied im Windhundrennverein sein.
  • Große Windhunde müssen mindestens 18, kleinere 15 Monate alt sein, um teilzunehmen.
  • Nach Vollendung des 8. Lebensjahres erlischt die Lizenz zur Teilnahme.

Erfüllt dein eifriger Jäger diese Voraussetzungen, könnt ihr an einem Rennen teilnehmen. Beim Coursing treten zwei Windhunde gegeneinander an: Beide jagen den Hasen-Dummy über das Gelände, müssen diesen jedoch nicht einfangen. Die Richter bewerten die Vierbeiner nach ihrer

  • Schnelligkeit,
  • Gewandtheit,
  • Kondition und
  • ihrem Jagdverhalten.

Für einen guten Überblick tragen die Courser unterschiedliche Renndecken. Auch ein Maulkorb ist beim Coursing Pflicht – so wird der Schutz des Dummies und der anderen Hunde gewährleistet.

Wie unterscheidet sich Coursing vom Windhundrennen?

Anders als beim Coursing, bei dem ein Parcours aufgebaut ist, findet das Windhundrennen auf einer geraden Rennbahn ohne Hürden statt. Ähnlich wie beim Pferderennen befinden sich die Windhunde am Startpunkt in einer Box. Wer die Rennbahn am schnellsten durchläuft, gewinnt. Professionelle Windhundrennen, auf denen Wetten abgeschlossen werden, sind heutzutage in Deutschland, Österreich und der Schweiz verboten. Ein Glück – denn viele dieser Hunde wurden ausschließlich in Rennställen gehalten und mussten sehr viel Tierleid erfahren.

Coursing und Windhundrennen als Hundesport bieten hier eine artgerechte Alternative – ganz ohne Wetteinsätze und Tiermissbrauch.

Fazit: Jeder Hund, der großen Spaß am Jagen hat, sozialverträglich mit anderen Hunden ist, geistig und körperlich fit und an einen Maulkorb gewöhnt ist, kann am Coursing teilnehmen. Bestimmt findest auch du einen lokalen Windhund-, Renn- oder Coursing-Verein in deiner Nähe. Teile uns gern deine Erfahrungen mit!

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