Rassebeschreibung und Steckbrief

Deutscher Pinscher

Größe: mittelgroß
Fell: kurz
Gewicht: 14 - 20 kg
Halsumfang: 30 - 40 cm
Rückenlänge: 43 - 49 cm
Lebenserwartung: 12-14 Jahre

Deutscher Pinscher

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Der Deutsche Pinscher weiß genau, was er möchte. Er ist sehr bewegungsfreudig und freut sich über sportliche Aktivitäten. In der Familie ist er treu und verschmust, Fremden gegenüber eher misstrauisch.

FCI:

Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Sektion 1 - Pinscher und Schnauzer 1.1 Pinscher

Körperbau:

mittelgroß, muskulös und anmutig

Schulterhöhe Rüde:

45 - 50 cm

Schulterhöhe Hündin:

45 - 50 cm

Gewicht Rüde:

14 - 20 kg

Gewicht Hündin:

14 - 20 kg

Brustumfang:

55 - 75 cm

Schnauzenlänge:

keine Angaben

Fell:

kurzes, glänzendes Fell; von einfarbig Rot bis zu mehrfarbig Schwarzrot mit Abzeichen

Augen:

ovale, dunkle Augen

Ohren:

hoch angesetzte Klappohren

Charakter:

selbstbewusst, eigenständig, intelligent, treu, lernwillig

Lebenserwartung:

12-14 Jahre

Herkunft:

Deutschland

Ich bin ..
Jagdhund Familienhund Geeignet für Hundesport Wachhund
intelligent temperamentvoll ausgeglichen arbeitswillig eigensinnig

Geschichte: Geschätzter Kutscherhund

Zu den Vorfahren des Deutschen Pinschers zählt der Schnauzer, der früher auch rauhaariger Pinscher genannt wurde. Schon damals lag ein wichtiger Unterschied im Fell der Hunde: Der glatthaarige Pinscher hatte kurze, glatte Haare, der Schnauzer hingegen war rauhaarig. Im Deutschen Hundestammbuch wurden die Tiere, auch bekannt als “Rattler", erstmals 1880 erwähnt. 1895 wurde der Pinscherklub gegründet, erst gut 20 Jahre später wurden aus beiden je eine eigenständige Hunderasse und aus dem Pinscherklub der Pinscher-Schnauzer-Klub.

Der Pinscher wurde damals gern als Wach- und Stallhund auf Höfen gehalten, wo er seiner Aufgabe nachkam, Ratten und Mäuse zu jagen. Die Rasse wurde für ihre Ausdauer und ihre Eigenständigkeit geschätzt, denn auf dem Bauernhof waren die Hunde weitestgehend auf sich allein gestellt. Auch als typischer Kutschenhund galt der Pinscher einst, da er die Kutscher auf ihren Fahrten durchs Land begleitete und die Kutsche und geladenes Gut bewachte, wenn die Fuhrleute ihr Vehikel allein lassen mussten.

Als der Deutsche Pinscher nahezu ausgestorben war, begann Werner Jung, Hauptzuchtwart im Pinscher-Schnauzer-Klub, 1958 mit der gezielten Zucht der vielseitigen und bedrohten Haustierrasse. Heute erfüllt der Deutsche Pinscher gemäß der Fédération Cynologique Internationale (FCI) weiterhin seine Funktion als Wach- und Begleithunde und wird in Gruppe 2, Sektion 1 der “Pinscher und Schnauzer" eingeordnet. Eng verwandt mit dem Deutschen Pinscher sind die Schnauzer, der Zwergpinscher und auch der Affenpinscher, der äußerlich einem Terrier ähnelt.

Aussehen des Deutschen Pinschers

Das Erscheinungsbild des Pinschers ist im Rassestandard der FCI festgeschrieben. Demnach ist der Pinscher ein mittelgroßer Hund mit einer Widerristhöhe von 45-50 cm und einem muskulösen Körperbau. Sein Fell ist kurz- und glatthaarig, die Fellfarben reichen von einfarbig Rot (genauer Hirschrot, Rotbraun bis Dunkelrotbraun) bis hin zu mehrfarbig Schwarzrot, wobei das lackschwarze Haar an einigen Körperstellen mit roten bzw. braunen Abzeichen durchsetzt ist. Eine kupierte Rute ist glücklicherweise laut Tierschutzgesetz seit 1998 verboten und daher auch gemäß des Standards der Rasse nicht erlaubt. Der Kopf des Pinschers sitzt auf einem edel anmutenden Hals mit eng anliegendem Fell. Seine wachen Augen sind dunkel und oval geformt. Bei seinen Ohren handelt es sich um hoch angesetzte Klappohren.

Charakter: Lebhaft, eigenständig und treu

Der aufgeweckte Pinscher gilt als selbstsicher und eigenständig, temperamentvoll und anpassungsfähig. Er ist eine treue Seele und ein anhänglicher Gefährte an der Seite seines Lieblingsmenschen. Zu seinem Wesen gehören auch ein gewisser Jagdtrieb sowie seine Wachsamkeit und Intelligenz. Er gilt als aufmerksamer, selbstbewusster Vierbeiner mit stolzen Auftreten, der sich durchaus als Wachhund eignet. Aufgetragenen Aufgaben geht er in der Regel ausdauernd nach. Zudem fühlt er sich eng mit seiner Familie verbunden.

Die ideale Voraussetzung, damit aus dir und einem Pinscher ein Dream-Team wird, ist daher, dass auch du ein aktiver Mensch bist und Spaß an Bewegung und gemeinsamen Aktivitäten mit deinem Hund hast. Forderst du deinen lebhaften Vierbeiner geistig und körperlich regelmäßig heraus, kommst du dem Wesen und den Bedürfnissen dieses Rassehundes am ehesten nach.

Erziehung des Pinschers: Konsequent und liebevoll

Der Deutsche Pinscher gilt als selbstbewusst und eigenständig – nicht verwunderlich also, dass er dazu neigt, seinen Kopf durchsetzen zu wollen. Umso wichtiger ist es, dass er mit liebevoller Konsequenz erzogen wird. Denn seine Intelligenz solltest du nicht unterschätzen: Verhältst du dich in der Erziehung inkonsequent, kannst du damit rechnen, dass dein charakterstarker Vierbeiner dies gern zu seinem Vorteil nutzt. Daher ist es wichtig, dass du als Hundehalter klare Regeln festlegst, Kommandos sorgsam mit deinem Vierbeiner trainierst und deine Ansagen freundlich, aber bestimmt durchsetzt.
Hundeerfahrung ist in der Erziehung des charakterlich starken Pinschers daher durchaus von Vorteil, um sein Verhalten zu lenken.

Zusammenleben mit dem Deutschen Pinscher

Aufgrund seiner tendenziell eher niedrigen Reizschwelle kann der Deutsche Pinscher zum Bellen neigen und wird daher manchmal wenig charmant als “Kläffer" bezeichnet. Dieses Verhalten kannst du jedoch beeinflussen/strong>:

  • mit artgerechter Haltung: Dein Pinscher ist also sowohl geistig als auch körperlich ausgelastet.
  • mit Gewöhnung: Dein Liebling ist den Umgang mit Menschen, Artgenossen und Tieren gewohnt.
  • mit Zuverlässigkeit: Dein Pinscher kann sich auf dich und deine Beurteilung einer Situation verlassen.

Dann ist er ein ausgeglichener und entspannter Zeitgenosse.

Er gilt durchaus als Familienhund und kommt auch mit Kindern gut zurecht, insbesondere wenn er schon als Welpe den Umgang mit ihnen lernt. Daneben ist er der ideale Begleiter beim Sport und ein guter Jagd- und Wachhund. Als Anfängerhund ist der Pinscher eher nicht geeignet.

Der unermüdliche Bewegungsdrang und die Intelligenz des Pinschers machen es notwendig, dass du ausreichend Möglichkeiten hast, deinem Vierbeiner Abwechslung zu bieten. Eine Wohnung / ein Haus mit Garten zum Spielen und Toben zwischendurch sind daher ideal für diese Hunderasse. Daneben ist der quirlige Vierbeiner gern mitten im Geschehen und liebt es, wenn er ein wichtiger Teil “seines Rudels" sein darf und sich die Familienmitglieder mit ihm beschäftigen. Auch mit anderen Haustieren wie Katzen verträgt er sich, sofern eine behutsame und geduldige Gewöhnung der Tiere aneinander erfolgt ist.

Beschäftigung: Am liebsten gemeinsam aktiv sein!

“Was gibt es heute zu entdecken? Mit wem darf ich heute spielen?" – so oder ähnlich würde die morgendliche Begrüßung des Pinschers vermutlich ausfallen, wenn er sprechen könnte. Denn der Deutsche Pinscher gilt als aktiv, bewegungsfreudig und klug: Als wahres Energiebündel liebt er Abwechslung und möchte täglich gefordert werden – hier bist du als Hundehalter gefragt! Für den Pinscher reichen die obligatorischen Gassirunden in der Nachbarschaft nicht aus. Er braucht viel Auslauf und schätzt daher ausgedehnte Spaziergänge auf abwechslungsreichen Routen in der Natur, gemeinsame Aktivitäten wie Radfahren, Joggen, Wandern oder Schwimmen. Als kluger Vierbeiner will er auch geistig ausgelastet werden. Dafür bieten sich Suchspiele oder Intelligenzspiele an, bei deren Variation du richtig kreativ werden darfst. Daneben eignet sich der lernwillige und ausdauernde Deutsche Pinscher für eine Vielzahl an Hundesportarten, bei denen ihr gemeinsam an euren Aufgaben wachsen und eure Bindung zueinander stärken könnt: von Agility über Mantrailing bis hin zur Ausdauerprüfung oder Begleithundeprüfung. Testet doch einfach aus, was euch am meisten Spaß macht!

Ernährung des Pinschers für optimale Gesundheit

Der Deutsche Pinscher ist voller Energie und nicht zu bremsen! Daher ist eine gesunde und nährstoffreiche Ernährung für den mittelgroßen Hund essentiell. In Abhängigkeit von Alter, Gewicht und Aktivitätslevel lässt sich der individuelle Bedarf deines Vierbeiners bestimmen. Da es sich um eine sehr aktive, athletische und muskulöse Hunderasse handelt, haben Pinscher ohnehin einen höheren Grundumsatz als Hunde ähnlicher Größe. Achte daher auf eine ausgewogene Ernährung.

Gesundheit: Ein robuster Vierbeiner

Die Lebenserwartung des glatthaarigen Pinschers liegt bei 12-14 Jahren. Die Rasse gilt als robust und neigt nicht zu erblichen Krankheiten. Seriöse Züchter führen zudem für ihre Zuchttiere bestimmte Tests durch, um Erbkrankheiten und gesundheitliche Probleme bei einem Wurf bestmöglich von vorneherein auszuschließen. Eine mögliche Erkrankung betrifft die Ohren (Ohrrandnekrose), da vor allem die Ohrränder sehr dünn und empfindlich sind. Hier können kleine Verletzungen oder Entzündungen entstehen, die dann blutige Ränder und unangenehmen Juckreiz zur Folge haben. Tritt eine solche Ohrrandnekrose auf, kann dein Tierarzt dir eine passende Therapie vorschlagen, beispielsweise mittels Salben zur Wundheilung. Andere bei Hunden häufige Krankheiten wie die Hüftgelenksdysplasie (HD) kommen bei den Pinschern nur selten vor.

Pflege des Deutschen Pinschers

Die Pflege des quirligen Pinschers nimmt nicht viel Zeit und Mühe in Anspruch: Bürste ihn hin und wieder und achte auf eine passende Ernährung für glänzendes, gesundes Fell. Die Ohren des sonst pflegeleichten Pinschers hingegen bedürfen einer regelmäßigen Kontrolle auf Verletzungen oder Entzündungserscheinungen. Neben der Ohren- und Fellpflege lohnt sich auch ein Blick auf die Krallen deines Lieblings: Sind sie zu lang, solltest du die Krallen stutzen, damit sich dein Pinscher weiterhin unbeschwert bewegen kann.