Fahrradfahren mit Hund

Fahrradfahren mit Hund: Worauf es ankommt

Das tolle Wetter lädt nicht nur zu ausgiebigen Spaziergängen und gemeinsamen Spielaktivitäten im heimischen Garten ein, als passionierter Radfahrer freust du dich möglicherweise auch auf abwechslungsreiche Radtouren durch die Natur zusammen mit deinem Vierbeiner.

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass einige Hunderassen generell keine langen Distanzen im Lauftempo zurücklegen sollten. Dazu gehören überwiegend kleine Rassen wie beispielsweise der Chihuahua oder Malteser sowie auch schwerfällige Rassen wie die englische Bulldogge. Laufhunde und aktiven Rassen wie z. B. Windhunde, Huskys und Malinois traben und rennen hingegen sehr gern.

Wir erklären dir, wie ihr gemeinsam sicher durchs Grün radeln könnt und was du dabei beachten solltest.

Fahrradfahren mit Hund: Die Möglichkeiten

Du hast viele Möglichkeiten, um deinen Vierbeiner auf ausgiebige Radtouren mitzunehmen. Begleitet er dich an der Fahrradstange, darf er die Natur aus einem Hundekorb am Gepäckträger oder Lenker beobachten oder durchquert er die Straßen und Feldwege mit seinem Hundeanhänger? Welches Transportmittel für deinen Hund am Fahrrad am besten geeignet ist, hängt beispielsweise von folgenden Faktoren ab:

  • Größe und Gewicht deines Hundes
  • Alter deines Hundes
  • Gesundheitszustand
  • Wetterverhältnisse
  • Gehorsam sowie Spiel- und Jagdtrieb

Wichtig: Es ist gesetzlich verboten, den Hund mit der Hundeleine am Fahrrad zu führen. Begleitet dein Hund dich nicht an einer speziell vorgesehenen Fahrradhalterung, können Geldstrafen bis zu 700 Euro drohen. Daher ist es wichtig, dass du hier eine im Straßenverkehr sichere und für euch passende Lösung findest.

Fahrradstange: Training für aktive Hunde

Radtouren machen Spaß und trainieren ganz nebenbei deine Kondition und Muskulatur. Möchtest du auch das Herz-Kreislauf-System deines Vierbeiners fit halten, wird deine Wahl womöglich auf eine Fahrradstange fallen. Die Fahrradstange wird an deinem Rad befestigt und dient als Abstandhalter zu deinem Hund. Am Ende der Metallstange befindet sich eine stabile Feder, an welcher ein Leinenhalter angebracht ist, in dem du die Leine einhakst. Die Leine ist wiederum mit dem Hundegeschirr verbunden. Die Feder dient dazu, dass ein möglicher Ruck deines Hundes sich nicht unmittelbar auf dich und das Fahrrad überträgt.

Dein Hund darf am Fahrrad laufen, wenn er:

  • ausgewachsen und über 12 Monate alt ist
  • keine Gelenkkrankheiten und
  • keine Herz-Kreislauf-Probleme aufweist.

Unser Tipp: Lass’ deinen Liebling nach Möglichkeit vor der ersten ausgedehnten Radtour vom Tierarzt deines Vertrauens untersuchen.

Hundefahrradkorb: Erlebnisreise für kleine Fellnasen

Fahrradkörbe und Hundetaschen sind eine willkommene Abwechslung für kleine Rassen wie die französische Bulldogge und den Jack Russell Terrier, die nur kurze Distanzen am Fahrrad laufen können. Für alte oder kranke Hunde sind Fahrradkörbe als Transportmittel unerlässlich, damit sie Radtouren genießen können und ihre Gelenke nicht überlasten. Dabei beobachten sie ihre Umwelt vom Lenker oder vom Gepäckträger aus:

  • Hundefahrradtasche am Lenker

Taschen und Körbe vorne am Lenker sind besonders bei jenen beliebt, die ihre Vierbeiner beim Radeln im Blick behalten möchten. Geeignet sind sie für Hunde mit einem Gewicht bis maximal 12 kg, die zuverlässig ruhig sitzen bleiben. Denn konsequentes Zappeln und Drehen kann auf den Lenker einwirken und möglicherweise einen Sturz provozieren.

  • Hundefahrradkorb am Gepäckträger

Wer sich wohler fühlt, wenn der Lenker frei bleibt, für den eignet sich ein Hundekorb auf dem Gepäckträger. So kann der Hund zeitweise oder dauerhaft auf dem Fahrrad mitreisen, die vorbeiziehende Natur beobachten und herannahende Verkehrsteilnehmer begrüßen. Fahrradkörbe sind zumeist für Hunde bis 20 kg zulässig. Auch hier können Bewegungen im Korb möglicherweise deine Balance beeinflussen – im Zweifel lohnt sich ein Test, um herauszufinden, welche Transportvariante besser zu euch passt.

Fahrradanhänger für Hunde: Radtour mit großen Hunderassen

Mittelgroße und große Hunde mit einer Größe über 40 cm und einem Gewicht über 20 kg können Radtouren bequem im Anhänger begleiten. Von hier aus genießt deine Fellnase die volle Rundumsicht. Orientiere dich bei der Wahl des passenden Hundeanhängers vor allem an der Größe und dem Gewicht des Anhängers. Es sollte deinem Liebling möglich sein, aufrecht darin zu sitzen, ohne dabei die Decke des Anhängers zu berühren. So vermeidest du, dass sich dein Hund bei Unebenheiten des Bodens (etwa bei kleinen Schlaglöchern oder Wurzeln) den Kopf stößt.

Kosten für Fahrradkorb und Co.

Ob du dich für eine Fahrradstange, einen Hundekorb, eine Hundetasche oder einen sportlichen Fahrradanhänger entscheidest: Spar’ lieber nicht am falschen Ende! Achte bei deiner Wahl vor allem auf die Angaben zu den jeweiligen Qualitätsstandards und entsprechende TÜV-Prüfungen. Die Kosten für die optimale Lösung variieren zwischen ca. 30 und 250 Euro: Eine der kostengünstigsten Transportmöglichkeiten stellt der Flechtkorb für die Lenkstange dar, während du dich bei einem Hundeanhänger im höheren Kostenbereich bewegst.

Gewöhnung an das Transportmittel

Vor eurer ersten Fahrradtour solltest du deinen Liebling an das neue Transportmittel gewöhnen. Das ist jedoch in zwei einfachen Schritten erledigt:

  1. Kennenlernen: Stelle den Fahrradkorb, die Fahrradtasche bzw. den Anhänger in deine Wohnung und lass’ deinen Hund in Ruhe daran schnüffeln und schnuppern. Setzt oder legt er sich hinein, lobe deinen Liebling ausgiebig oder belohne ihn mit einem Leckerli. Womöglich wird er sein gewohntes Hundebett bevorzugen und nicht von allein auf die Idee kommen, es sich in dem Transportmittel bequem zu machen. In dem Fall kannst du ihn mit Leckerli locken. Leg’ dazu einfach eine Spur bis in den Korb bzw. den Anhänger.
  1. Gewöhnung: Hat die “Trockenübung” geklappt, montiere den Fahrradkorb/die Fahrradtasche am Lenker oder auf dem Gepäckträger bzw. befestige den Anhänger am Rad. Nun darf deine Fellnase einsteigen und du schiebst das Fahrrad einige Meter. Verhält dein Hund sich ruhig und entspannt, steigst du auf und fährst langsam und vorsichtig über eine kurze Distanz, die du nach und nach verlängerst.

Laufen am Fahrrad: Anleitung in 5 Schritten

Soll dein Liebling beim Fahrradfahren neben dir herlaufen, benötigt auch das etwas Übung. Gewöhne deinen Hund erst einmal an das Fahrrad und biete ihm die Möglichkeit, sein individuelles Tempo an deiner Seite neben dem Rad zu finden. Wie das gelingt, erklären wir dir in 5 einfachen Schritten:

  1. Gehorsam: Das A und O vor eurer ersten Radtour ist, dass du deinen Vierbeiner zu jeder Zeit abrufen kannst und er dir bedingungslos folgt, denn gemäß der StVO (Straßenverkehrsordnung) darf er dich nur am Fahrrad begleiten, wenn du ausreichend auf ihn einwirken kannst, um Stürze und Unfälle mit anderen Verkehrsteilnehmern zu vermeiden.
  1. Vorbereitung: Wichtig für entspannte Radtouren und das Wohlbefinden deines Hundes ist die richtige Ausrüstung. Diese besteht idealerweise aus einer Tüv-geprüften Fahrradstange mit stoßdämpfender Federung und Stahlleine, angepasst an Größe und Gewicht deines Hundes, einem gepolsterten und bestenfalls reflektierenden Geschirr (besonders geeignet sind Y-Geschirre,[1] die sich im Rücken- sowie Brustbereich anleinen lassen) sowie optional aus einem Pfotenschutz für lange Distanzen auf unebenen Böden in Waldgebieten und auf steinigen Wanderwegen.
  1. Kennenlernen: Zunächst muss dein Hund das Fahrrad kennenlernen. Bitte dazu jemanden, dich beim nächsten Spaziergang mit dem Fahrrad zu begleiten. Bestenfalls schiebt er das Rad und lässt deinen Liebling hin und wieder daran schnuppern. Ist dein Hund entspannt, bitte deinen Helfer, aufs Fahrrad zu steigen und neben euch herzufahren.
  1. Gewöhnung: Nun nimmst du das Fahrrad selbst zur Hand und schiebst es bei der nächsten Gassirunde nebenher, während dein Hund an der Leine oder frei mitläuft. Bleibt er gelassen, montierst du die Fahrradstange und lässt ihn daran gehen. Zu guter Letzt steigst du aufs Fahrrad und fährst einige Meter; vorzugsweise anfangs auf einer ruhigen Übungsstrecke, ohne Ablenkungen.
  1. Training: Es ist soweit: Deine Fellnase begleitet dich an der Fahrradhalterung. Beginne mit einer kurzen Distanz und einem langsamen, gut kontrollierbaren Tempo. Nach und nach kannst du die Fahrstrecke verlängern und die Geschwindigkeit so anpassen, dass dein Hund dich konsequent im lockeren Trab begleitet.


Unser Tipp: Wir empfehlen dir, bei langen Strecken immer einen Hundeanhänger oder Hundekorb mitzunehmen, falls sich dein Vierbeiner unterwegs verletzt oder bei besonders hohen Temperaturen Ruhephasen benötigt. Ermögliche deinem Hund zudem ausreichend Pausen und biete ihm regelmäßig Trinkwasser an. Dafür eignet sich zum Beispiel eine spezielle Outdoor Trinkflasche mit Silikonnapf.

Fazit: Ob groß oder klein, jung oder alt – dein Hund kann ausgedehnte Radtouren auf unterschiedliche Weise begleiten. Mit etwas Training und ausreichend Gewöhnung steht euren gemeinsamen Ausflügen ins Grüne nichts mehr im Weg.

Was sind deine Erfahrungen: Hast du Tipps für gelungene Radtouren mit Hund? Wie nimmst du deinen Hund am liebsten mit? Wir freuen uns auf deine Erlebnisse!

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