Fahradfahren Hamax II

Fahrradfahren mit Hund: Worauf es ankommt

Das tolle Wetter lädt nicht nur zu ausgiebigen Spaziergängen und gemeinsamen Spielaktivitäten im heimischen Garten ein, als passionierter Radfahrer freust du dich möglicherweise auch auf abwechslungsreiche Radtouren durch die Natur zusammen mit deinem Vierbeiner.

Wichtig zu wissen ist jedoch, dass einige Hunderassen generell keine langen Distanzen im Lauftempo zurücklegen sollten. Dazu gehören überwiegend kleine Rassen wie der Chihuahua oder Malteser sowie auch schwerfällige Rassen wie die Englische Bulldogge. Laufhunde und aktive Rassen wie Windhunde, Siberian Huskys und Malinois traben und rennen hingegen sehr gern.

Wir erklären dir, wie ihr gemeinsam sicher durchs Grün radeln könnt und was du dabei beachten solltest.

Darf man mit dem Hund Fahrrad fahren?

Bist du mit dem Fahrrad unterwegs, darfst du deinen Hund mitnehmen. Von Kraftfahrzeugen aus ist das Führen von Tieren dagegen verboten. Beim Fahrradfahren mit Hund spielt Sicherheit die größte Rolle – deine, die deiner Fellnase und die anderer Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer. Daher solltest du diese Aspekte beachten:

Rechte Laufseite

Führe deinen vierbeinigen Liebling im Straßenverkehr immer an der rechten Seite. So schützt du ihn vor vorbeifahrenden Autos, die ihn erschrecken oder deren Fahrer ihn leicht übersehen können.

Leine nicht am Fahrrad befestigen

Du solltest deinen Vierbeiner niemals mit der Leine an deinem Fahrrad befestigen! Die Gefahr ist zu groß, dass er eine ruckartige Bewegung macht und du dadurch stürzt – vielleicht ist ein Eichhörnchen oder ein anderer Hund gerade interessant.

Radfahren mit Leine

Sicherer ist es, deinen Hund an der Leine zu führen und diese mit einer Hand festzuhalten. Eine Hundeleine beim Fahrradfahren solltest du nur in Erwägung ziehen, wenn du eine sichere Fahrerin oder ein sicherer Fahrer bist. Verwende in jedem Fall ein Brustgeschirr und kein Halsband, es könnte in unkontrollierten Situationen sonst zu schweren Verletzungen bei deinem Fellfreund kommen.

Absoluter Gehorsam

Dein Hund darf auch während der Fahrt frei neben deinem Fahrrad herlaufen. Dabei spielt absoluter Gehorsam jedoch eine große Rolle. Dein Hund sollte auf deine Kommandos in jeder Situation reagieren können und dir bedingungslos folgen, denn gemäß der StVO (Straßenverkehrsordnung) darf er dich nur am Fahrrad begleiten, wenn du ausreichend auf ihn einwirken kannst – z. B. sollte der Rückruf deines Hundes auch bei attraktiven Ablenkungen wie Wild- und Hundebegegnungen funktionieren, um deinen Hund und andere Verkehrsteilnehmende nicht zu gefährden. Bedenke auch, dass in einigen Gebieten oder während der Brut- und Setzzeit Leinenzwang herrscht.

Achte bei längeren Radtouren, beim Radfahren im Sommer – denn der Asphalt auf den Straßen kann sehr heiß werden – oder auf unebenen Böden in Waldgebieten und auf steinigen Wanderwegen auf einen Schutz für die Pfoten deines Lieblings.

Fahrradfahren mit Hund: Die Möglichkeiten

Du hast viele Möglichkeiten, um deinen Vierbeiner auf ausgiebige Radtouren mitzunehmen. Begleitet er dich an der Fahrradstange, darf er die Natur aus einem Hundekorb am Gepäckträger oder Lenker beobachten oder durchquert er die Straßen und Feldwege mit seinem Hundeanhänger? Welches Transportmittel für deinen Hund am Fahrrad am besten geeignet ist, hängt beispielsweise von folgenden Faktoren ab:

  • Größe und Gewicht deines Hundes
  • Alter deines Hundes
  • Gesundheitszustand
  • Wetterverhältnisse
  • Gehorsam sowie Spiel- und Jagdtrieb

    Welpen im Fahrradanhänger

Fahrradstange: Training für aktive Hunde

Radtouren machen Spaß und trainieren ganz nebenbei deine Kondition und Muskulatur. Möchtest du auch das Herz-Kreislauf-System deines Vierbeiners fit halten, wird deine Wahl womöglich auf eine Fahrradstange fallen. Darauf solltest du bei der Ausrüstung mit Fahrradstange achten:

  • Die Fahrradstange wird an deinem Rad befestigt und dient als Abstandhalter zu deinem Hund.

  • Am Ende der Metallstange befindet sich eine stabile Feder, an welcher ein Leinenhalter angebracht ist, in den du die Leine einhakst. Die Feder dient dazu, dass ein möglicher Ruck deines Hundes sich nicht unmittelbar auf dich und das Fahrrad überträgt.

  • Die Leine ist wiederum mit dem Hundegeschirr verbunden, das bestenfalls gepolstert und reflektierend ist (besonders geeignet sind Y-Geschirre, die sich im Rücken- sowie Brustbereich anleinen lassen).

Dein Hund darf am Fahrrad laufen, wenn er:

  • ausgewachsen und über 12 Monate alt ist,
  • keine Gelenkkrankheiten und
  • keine Herz-Kreislauf-Probleme aufweist.

Unser Tipp: Lass’ deinen Liebling nach Möglichkeit vor der ersten ausgedehnten Radtour vom Tierarzt deines Vertrauens untersuchen.

Fahrradfahren mit Hund im Korb: Erlebnisreise für kleine Fellnasen

Fahrradkörbe und Hundetaschen sind eine willkommene Abwechslung für kleine Rassen wie die Französische Bulldogge und den Jack Russell Terrier, die nur kurze Distanzen am Fahrrad laufen können. Für alte oder kranke Hunde sind Fahrradkörbe als Transportmittel unerlässlich, damit sie Radtouren genießen können und ihre Gelenke nicht überlasten. Dabei beobachten sie ihre Umwelt vom Lenker oder vom Gepäckträger aus:

  • Hundefahrradtasche am Lenker

Taschen und Körbe vorne am Lenker sind besonders bei jenen beliebt, die ihre Vierbeiner beim Radeln im Blick behalten möchten. Geeignet sind sie für Hunde mit einem Gewicht bis maximal 12 kg, die zuverlässig ruhig sitzen bleiben. Denn konsequentes Zappeln und Drehen kann auf den Lenker einwirken und möglicherweise einen Sturz provozieren.

  • Hundefahrradkorb am Gepäckträger

Wer sich wohler fühlt, wenn der Lenker frei bleibt, für den eignet sich ein Hundekorb auf dem Gepäckträger. So kann der Hund zeitweise oder dauerhaft auf dem Fahrrad mitreisen, die vorbeiziehende Natur beobachten und herannahende Verkehrsteilnehmer begrüßen. Fahrradkörbe sind zumeist für Hunde bis 20 kg zulässig. Auch hier können Bewegungen im Korb möglicherweise deine Balance beeinflussen – im Zweifel lohnt sich ein Test, um herauszufinden, welche Transportvariante besser zu euch passt.

Fahrradanhänger für Hunde: Radtour mit großen Hunderassen

Mittelgroße und große Hunde mit einer Größe über 40 cm und einem Gewicht über 20 kg können Radtouren bequem im Anhänger begleiten. Von hier aus genießt deine Fellnase die volle Rundumsicht. Orientiere dich bei der Wahl des passenden Hundeanhängers vor allem an der Größe und dem Gewicht des Anhängers. Es sollte deinem Liebling möglich sein, aufrecht darin zu sitzen, ohne dabei die Decke des Anhängers zu berühren. So vermeidest du, dass sich dein Hund bei Unebenheiten des Bodens (etwa bei kleinen Schlaglöchern oder Wurzeln) den Kopf stößt.

Diese Vorteile hat ein Fahrradanhänger für Hunde:

  • für jeden Hund geeignet: egal welche Rasse oder in welchem Alter – so ist dein Liebling immer dabei,

  • Sicherheit für deinen Hund,

  • er kann sich ausruhen, wann immer er möchte und bekommt trotzdem alles mit,

  • mit einem Regenverdeck ist auch schlechtes Wetter kein Hindernis.

Fahrradanhänger

Gewöhnung an das Transportmittel

Vor eurer ersten Fahrradtour solltest du deinen Liebling an das neue Transportmittel gewöhnen. Das ist jedoch in zwei einfachen Schritten erledigt:

  1. Kennenlernen: Stelle den Fahrradkorb, die Fahrradtasche bzw. den Anhänger in deine Wohnung und lass’ deinen Hund in Ruhe daran schnüffeln und schnuppern. Setzt oder legt er sich hinein, lobe deinen Liebling ausgiebig oder belohne ihn mit einem Leckerli. Womöglich wird er sein gewohntes Hundebett bevorzugen und nicht von allein auf die Idee kommen, es sich in dem Transportmittel bequem zu machen. In dem Fall kannst du ihn mit Leckerli locken. Leg’ dazu einfach eine Spur bis in den Korb bzw. den Anhänger.
  2. Gewöhnung: Hat die “Trockenübung” geklappt, montiere den Fahrradkorb / die Fahrradtasche am Lenker oder auf dem Gepäckträger bzw. befestige den Anhänger am Rad. Nun darf deine Fellnase einsteigen und du schiebst das Fahrrad einige Meter. Verhält dein Hund sich ruhig und entspannt, steigst du auf und fährst langsam und vorsichtig über eine kurze Distanz, die du nach und nach verlängerst.

Mit Hund Fahrrad fahren lernen: Laufen am Fahrrad

Soll dein Liebling beim Fahrradfahren neben dir herlaufen, benötigt auch das etwas Übung. Gewöhne deinen Hund erst einmal an das Fahrrad und biete ihm die Möglichkeit, sein individuelles Tempo an deiner Seite neben dem Rad zu finden. Wie es dir gelingt, deinen Hund am Fahrrad zu führen, erklären wir dir in 3 einfachen Schritten:


  1. Hund ans Fahrrad gewöhnen: Zunächst muss dein Hund das Fahrrad kennenlernen. Bitte dazu jemanden, dich beim nächsten Spaziergang mit dem Fahrrad zu begleiten. Bestenfalls schiebt er das Rad und lässt deinen Liebling hin und wieder daran schnuppern. Ist dein Hund entspannt, bitte deinen Helfer, aufs Fahrrad zu steigen und neben euch herzufahren.

  2. Hund ans Fahren gewöhnen: Nun nimmst du das Fahrrad selbst zur Hand und schiebst es bei der nächsten Gassirunde nebenher, während dein Hund an der Leine oder frei mitläuft. Bleibt er gelassen, steigst du aufs Fahrrad und fährst einige Meter, vorzugsweise anfangs auf einer ruhigen Übungsstrecke, ohne Ablenkungen. Möchtest du eine Fahrradstange nutzen, montierst du diese, bevor du das erste Mal fährst und lässt ihn daran gehen. Bleibt er dabei ruhig, kannst du dich aufs Rad schwingen

  3. Training: Es ist soweit, deine Fellnase begleitet dich am Fahrradhalter, an der Leine oder im Freilauf. Beginne mit einer kurzen Distanz und einem langsamen, gut kontrollierbaren Tempo. Nach und nach kannst du die Fahrstrecke verlängern und die Geschwindigkeit so anpassen, dass dein Hund dich konsequent im lockeren Trab begleitet.

Unser Tipp: Nimm bei langen Strecken immer einen Hundeanhänger oder Hundekorb mit, falls sich dein Vierbeiner unterwegs verletzt oder bei besonders hohen Temperaturen Ruhephasen benötigt. Ermögliche deinem Hund zudem ausreichend Pausen und biete ihm regelmäßig Trinkwasser an. Dafür eignet sich zum Beispiel eine spezielle Outdoor Trinkflasche mit Silikonnapf.

Fazit: Ob groß oder klein, jung oder alt – dein Hund kann ausgedehnte Fahrradtouren auf unterschiedliche Weise begleiten. Mit etwas Training und ausreichend Gewöhnung steht euren gemeinsamen Ausflügen ins Grüne nichts mehr im Weg.

Was sind deine Erfahrungen: Hast du Tipps für gelungene Radtouren mit Hund? Wie nimmst du deinen Hund am liebsten mit? Wir freuen uns auf deine Erlebnisse!

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