Flöhe beim Hund: alles, was du wissen musst

Oh je – deine Fellnase kommt aus dem Jucken und Kratzen gar nicht mehr raus und bei dir schrillen die Floh-Alarmglocken? Keine Sorge! Flöhe sind zwar lästige und unangenehme Gefährten für deinen Hund, aber handelst du schnell, stellt ein Flohbefall in der Regel keine große Gefahr für ihn dar. Wir erklären dir, woran du die hüpfenden Parasiten erkennst und wie du ihnen den Spaß ordentlich verdirbst.

Flöhe beim Hund erkennen: Symptome

Ein Flohbefall bei deinem Liebling ist nicht immer leicht zu erkennen. Vor allem wenn der Befall noch gering ist, bleiben die Parasiten oft unbemerkt, da sie deiner Fellnase häufig erst bei starker Vermehrung Probleme bereiten. Diese Symptome und Anzeichen könnte dein Hund haben:

  • Juckreiz, der durch den Flohspeichel auf der Haut ausgelöst wird,
  • häufiges Lecken übers Fell,
  • rote Punkte auf der Haut, oft auch in einer Linie, die durch Flohstiche bzw. die Flohbisse entstehen,
  • Flohkot im Fell,
  • Unruhe und Nervosität sowie
  • allergische Reaktionen. Floh-Allergie-Dermatitis ist eine der häufigsten Hauterkrankungen des Hundes. Sie tritt bei fast der Hälfte aller Hunde mit Flohbefall auf.

Flöhe beim Hund – das sind die Gefahren

Hat dein Hund eine Allergie gegen Flöhe, eine sogenannte Flohspeichelallergie, kommt es zu einer Überreaktion seines Immunsystems, die Hautentzündungen und Haarausfall bewirkt, die sich über den gesamten Körper ausbreiten können.

Ein sehr ausgeprägter Flohbefall kann bei deinem Hund im schlimmsten Fall zu Blutmangel führen, was ihn stark schwächen kann. Außerdem können Flöhe Larven des Gurkenkernbandwurms in sich tragen. Verschluckt der Hund sie beim Kratzen mit den Zähnen, besteht die Gefahr, dass sich eine Larve des infizierten Flohs in seinem Magen zu einem Bandwurm entwickelt. Gurkenkernbandwürmer zählen zu häufigen Würmern beim Hund und können ihm große gesundheitliche Probleme bereiten wie Durchfall oder Appetitlosigkeit. Deshalb solltest du deine Fellnase schnell behandeln, wenn du die kleinen Blutsauger bei ihr bemerkst. Flöhe können beim Blutsaugen auch noch eine Vielzahl anderer Krankheitserreger übertragen. Dein Tierarzt kann dich hierzu weiter aufklären.

Unser Tipp: Um Flöhe frühzeitig zu entdecken, kannst du das Fell deines Hundes in regelmäßigen Abständen mit einem Flohkamm bearbeiten. Denn je mehr Flöhe sich entwickeln konnten, desto schwieriger ist es, die Quälgeister wieder loszuwerden. Gehe mit dem Flohkamm durch das Hundefell und klopfe den Kamm auf einem Küchentuch aus. Fallen kleine dunkle Punkte ab, zerdrücke sie auf dem Tuch. Bilden die Krümel rötliche Flecken, handelt es sich um Flohkot und du kannst sofort Maßnahmen zur Bekämpfung ergreifen. Bemerkst du keine rötliche Verfärbung, kannst du beruhigt sein: Es ist einfach nur Dreck und dein Fellfreund benötigt vielleicht mal wieder eine Dusche.

Flöhe bei Hunden – Behandlung

Hat dein Hund Flöhe, ist eine schnelle Behandlung nötig, um das Ausbreiten der Parasiten zu vermeiden. So gehst du vor:

  • Ab zum Tierarzt! Als Erstes solltet ihr zum Tierarzt gehen. Er verschreibt deiner Fellnase wirksame Präparate zur Flohbehandlung in Form von Tabletten, Pudern oder Sprays.
  • Wurmkur:

Eine Wurmkur ist ebenfalls sinnvoll, um mögliche Bandwürmer durch das Verschlucken infizierter Flöhe zu bekämpfen.

  • Reinigung der Umgebung:

Reinige die Umgebung deines Hundes. Auf deinem Vierbeiner selbst sitzt nur ein geringer Teil der Flöhe – die meisten Blutsauger befinden sich verteilt in deiner Wohnung: auf der Hundedecke, dem Sofa, dem Bett oder anderen Textilien, mit denen deine Fellnase Kontakt hatte. Wasche die Stoffe daher bei mindestens 60 Grad regelmäßig in der Waschmaschine oder bringe sie in die Reinigung. Teppiche und andere Stoffe, die du nicht waschen kannst, behandelst du am besten mit Ungeziefersprays. Diese Umgebungssprays kannst du dir ebenfalls beim Tierarzt holen. Auch häufiges Staubsaugen kommt auf dich zu. Nach jedem Saugen solltest du den Beutel auswechseln.

Puh – zur Flohbekämpfung kommen anstrengende Wochen auf dich und deine Fellnase zu! Damit auch Eier und Larven verschwinden und sich nicht entwickeln können, musst du drei Monate durchhalten und alles regelmäßig säubern. Aber mit ein wenig Geduld kriegt ihr das Flohproblem in den Griff!

Flöhen beim Hund vorbeugen

Um einen Flohbefall und eine nervenaufreibende Zeit für dich und deinen Hund zu vermeiden, kannst du vorbeugende Maßnahmen einsetzen:

  • Spot-ons: Diese Flohmittel gibst du direkt auf die Haut deines flauschigen Lieblings. Die Menge richtet sich nach dem Gewicht und der Größe deines Hundes. Am besten lässt du dich von deinem Tierarzt beraten. Ein Spot-on brauchst du lediglich alle vier Wochen auftragen. Fehlerquellen könne hier sein: eine falsche Dosierung, Spot on bleibt vorwiegend an den Haaren bzw. Hautkrusten kleben und kommt nicht genug in Kontakt mit der Haut.
  • Tabletten: Du kannst dir auch Tabletten zum Kauen für deinen Hund beim Tierarzt besorgen.
  • Halsbänder: Es gibt auch die Möglichkeit deinem Hund ein Flohhalsband anzulegen, um ihn dagegen zu schützen.
  • Hygiene: Am leichtesten kannst du das Ausbreiten von Flöhen verhindern, indem du alle Textilien deines Vierbeiners regelmäßig wäschst und ihn nach jedem Spaziergang kurz absuchst. So kannst du Zecken frühzeitig entdecken. Hier werden oft Fehler gemacht in dem man das Auto oder andere Wohnungen, in denen sich der Hund aufhält vergisst.
  • Hausmittel: Bei einem starken Flohbefall reichen pflanzliche Alternativen zu insektiziden Flohmitteln meistens nicht aus, um die Flohplage zu bekämpfen. Dafür sind sie zur Vorbeugung und als Unterstützung bei Befall eine gute Wahl. Viele Hundebesitzer reiben ihre Lieblinge gern mit Kokosöl ein. Der Geruch ist für Flöhe unangenehm und die darin enthaltene Laurinsäure schreckt sie ab. Gleichzeitig bekommt dein Vierbeiner durch die besondere Fellpflege glänzendes, leicht kämmbares Fell.

Wie bekommt ein Hund Flöhe?

Bist du mit deinem Hund draußen unterwegs, besteht die Möglichkeit, dass er von Flöhen befallen wird. Die Parasiten hüpfen aus der Umgebung wie aus dem Gras oder verlassenen Vogelnestern auf deinen Hund und machen es sich in seinem Fell gemütlich. Bemerkst du einen Flohbefall bei deinem Liebling, solltest du ihn von Artgenossen fernhalten, denn Flöhe springen besonders gerne von Hund zu Hund. In der muckeligen Atmosphäre eures Zuhauses fühlen sie sich besonders wohl und auch für ihre Mahlzeiten ist gesorgt: Flöhe ernähren sich vom Blut des Wirtstiers. Unter diesen optimalen Bedingungen vermehren sie sich schnell. Die Flohpopulation durchläuft verschiedene Entwicklungsstadien:

  • Eier: Hat sich ein Flohweibchen durch ihre erste Blutmahlzeit den Bauch vollgeschlagen, legt es bereits die ersten Floheier ab – 20–40 Eier pro Tag! Die Eier sind glatt und nicht klebrig, sodass sie leicht von deinem Hund abfallen und sich in seiner Umgebung weiterentwickeln.
  • Larven: Aus den Eiern schlüpfen nach 2–5 Tagen Larven, die bis zu 5 mm lang werden können. Die Flohlarven sind empfindlich gegenüber Hitze und Licht und bleiben daher im warmen Fell deines Vierbeiners oder wandern in Sofaritzen, seine Hundedecke oder andere Textilien. Flohlarven ernähren sich von Flohkot.
  • Puppen: Haben die Larven ideale Bedingungen gefunden, häuten sie sich zweimal, bis sie sich verpuppen. Dazu spinnen sie einen Kokon, in dem sie sich geschützt weiterentwickeln können.
  • Adulter Floh: Der ausgewachsene Floh schlüpft nach etwa 8–10 Tagen, wenn sich ein geeigneter Wirt in der Nähe befindet. Nach dem Schlüpfen und der ersten Blutmahlzeit beginnt der Kreislauf von vorn. Der erwachsene Floh macht in der Regel nur 5% des gesamten Befalls aus. 95% sind Eier, Larven und Puppen. Daher ist es besonders wichtig auch die Umgebung des Hundes mitzubehandeln.

Merke: Flöhe sind Insekten, die im ausgewachsenen Stadium auf dem Hund selbst leben und sich von seinem Blut ernähren. Die Entwicklungsstadien (Eier, Larven, Puppen) befinden sich in der Regel nicht auf dem Hund, sondern in seiner Umgebung (Sofa, Decken, Hundebett, Auto, etc.)

Häufige Fragen zu Flöhen bei Hunden

Welche Flöhe können Hunde befallen?

Es gibt etwa zweitausend Floharten auf der Welt, die Mensch und Tier quälen können. Zu den häufigsten Floharten im Hundefell zählen:

  • Hundefloh: Der Hundefloh, auch Ctenocephalides canis genannt, bevorzugt zwar seinem Namen nach unsere Fellnasen als Wirt, aber tritt bei Hunden nicht häufig auf.
  • Katzenfloh: Der Katzenfloh befällt Hunde am häufigsten. Er unterscheidet sich äußerlich kaum vom Hundefloh. Beide sind bräunlich gefärbt und bis zu 5 mm groß. Lediglich der Kopf des Katzenflohs ist etwas kürzer.
  • Menschenfloh: Der Hauptwirt des Menschenflohs ist neben dem Menschen zwar der Hund, aber dort ist er ein seltener ungebetener Gast.

Wo sitzen Flöhe beim Hund?

Flöhe können theoretisch den gesamten Hundekörper befallen. Am liebsten setzen sie sich jedoch an Stellen mit dünner Hund fest: an den Ohren, den Innenschenkeln, der Kruppe, also dem Hinterteil des Rückens, am Hunderücken, am Schwanzansatz und am Bauch.

Flöhe von Hund zu Mensch: Springen Flöhe über?

Flöhe können auch auf Menschen übergehen. Wir sind jedoch nicht ihre erste Wahl und dienen nur als Notlösung, wenn kein geeignetes Wirtstier in der Nähe ist. In der Regel ist es den Blutsaugern beim Menschen zu kalt: Sie bevorzugen das warme Fell unserer vierbeinigen Freunde. Als Zwischenwirt können wir Menschen jedoch auch unter den Bissen der Parasiten leiden: Sie können Hautentzündungen und Juckreiz verursachen.

Fazit: Flöhe sind lästige Gesellen, die dir und deiner Fellnase unangenehm werden können. Bemerkst du Flöhe bei deinem Hund, ist daher schnelles Handeln gefragt. Mit den richtigen Methoden und etwas Durchhaltevermögen könnt ihr den Flohzirkus jedoch beenden. Wie lange hat es bei euch gedauert, den kleinen Plagegeistern den Garaus zu machen? Oder seid ihr mit der richtigen Vorbeugung bisher darum herumgekommen? Berichte uns gerne von deinen Floh-Erfahrungen!

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