Pfotenlecken

Hund leckt seine Pfoten

Hund leckt seine Pfoten – das kannst du tun Gründe Das kann passieren Pfotenlecken abgewöhnen

Leckt deine Fellnase ihre Pfoten, ist das erst einmal völlig in Ordnung: Vielleicht juckt es einfach nur mal und es gehört zu ihrer Fellpflege dazu. Doch wenn dein Hund seine Pfoten übermäßig schleckt, solltest du der Ursache auf den Grund gehen. Denn für das Pfotenlecken kann es auch ernste Auslöser wie Krankheiten geben. Wir zeigen dir, welche Gründe hinter dem Lecken stecken können und was du dagegen tun kannst.

Warum leckt mein Hund seine Pfoten?

Das Pfotenlecken deines Vierbeiners kann sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben.

Physische Gründe können sein:

  • Parasiten:

Beim Toben durch Wälder und Felder kann es besonders in der warmen Jahreszeit passieren, dass sich dein Liebling Parasiten einfängt. Flöhe, Milben und Zecken können sich nicht nur im Fell und an Körperstellen wie Bauch und Ohren deines Hundes festsetzen, auch seine Pfoten können betroffen sein.

Dabei sorgt vor allem die Herbstgrasmilbe bei deinem Vierbeiner für Probleme an den Hundepfoten: Die Eier der Milbe werden ins Gras gelegt und die daraus schlüpfende Larve saugt dort Blut und setzt dabei Speichelsekret ab, das starken Juckreiz auslösen kann. Nach ein paar Tagen löst sich die Larve der Herbstgrasmilbe und entwickelt sich zur erwachsenen Milbe weiter.

  • Pilzinfektion:

Schleckt deine Fellnase ständig ihre Pfoten ab, kann auch eine Pilzinfektion dahinterstecken. Auf der Haut von Hunden leben generell viele unterschiedliche Pilze. Solche Hautpilze sind ganz normal und dienen dem Schutz der Haut. Erst, wenn sich diese Hautpilze wie die Hefepilze stark ausbreiten, verursachen sie Probleme. Sie vermehren sich beispielsweise, wenn dein Hund Kortison oder Antibiotika einnehmen muss. Die Infektion von Hefepilzen kann an den Pfoten so kräftigen Juckreiz auslösen, dass sich dein Liebling die Pfoten blutig leckt, weil ihm das Schlecken Linderung verschafft.

  • Fremdkörper:

Leckt und knabbert dein Fellfreund ständig an seinen Pfoten, kann auch ein Fremdkörper wie ein kleiner Stein, ein Dorn oder Dreck ein Grund für Schmerzen sein. Entfernst du den Fremdkörper aus dem Pfotenballen, sollte das Pfotenlecken aufhören.

  • Erkrankungen:

Leidet dein Hund unter einer ernsthaften Erkrankung wie Arthritis oder Krebs, kann sich diese auch durch Pfotenlecken bemerkbar machen. Aber keine Panik! Bist du dir unsicher, worum es sich handelt, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Er kann dein Tier und seine Hundepfoten genau untersuchen und die Ursache feststellen.

  • Infektionen und Verletzungen:

Auch eine Wunde an der Pfote wie einen Schnitt oder einen Kratzer wollen Hunde häufig durch Belecken der Verletzung heilen. Durch den Speichel können jedoch Bakterien in die Wunde gelangen und eine Infektion bilden.

  • Streusalz:

Im Winter besteht die Gefahr, dass sich dein Hund durch Streusalz Risse in den Pfotenballen zuzieht. Diese Risse verursachen deinem Vierbeiner Schmerzen, die er mittels Lecken lindern möchte.

  • Allergien:

Auch eine Allergie deiner Fellnase kann dazu führen, dass die Haut oder die Pfoten deines Hundes jucken und er sie leckt. Eine allergische Reaktion erkennst du an den Pfoten durch geschwollene Ballen und Rötungen an den Zehenzwischenräumen.

Neben körperlichen Ursachen können auch psychische Gründe hinter dem Pfotenlecken deines Lieblings stecken wie:

  • Langeweile:

Ist deine Fellnase nicht ausgelastet und langweilt sich, sucht sie sich eine Beschäftigung: Sie könnte Möbel anknabbern oder das Pfotenlecken für sich entdecken. Hier solltest du aufpassen – denn das Schlecken könnte zur Gewohnheit werden, die schwierig abzugewöhnen ist.

  • Angst:

Beim Lecken werden Endorphine, also Glückshormone, ausgeschüttet. Geht es deinem Hund nicht gut, beispielsweise weil er Angst hat, versucht er seine Angst durch das Schlecken zu kompensieren und es dient ihm als Ablenkung.

  • Stress:

Manche Hunde lecken und knabbern an ihren Pfoten und Krallen, wenn sie Stress haben oder nervös sind. Es hat eine beruhigende Wirkung auf sie – ähnlich wie das Fingernägelkauen beim Menschen.


Hund leckt sich ständig die Pfoten – das kann passieren

Wird das Pfotenlecken deines Lieblings zu stark, kann der Speichel die obere Schutzschicht der Haut zerstören. Dadurch können Entzündungen entstehen oder eine schon bestehende Hautentzündung verstärkt werden. Dringen Bakterien in die Wunde ein, können Infektionen hervorgerufen werden. Entzündungen schmerzen und verursachen wiederum Juckreiz, den deine Fellnase durch Lecken mindern will – ein Teufelskreis entsteht.

Als Hundebesitzer solltest du daher besonders aufmerksam sein und dein Tier genau beobachten. Achte auf Anzeichen beginnender Entzündungen wie Rötungen und unterbinde übermäßiges Pfotenlecken. Wir erklären dir, wie das gelingen kann.

Hund das Pfotenlecken abgewöhnen

Um deinem Hund das Pfotenlecken abzugewöhnen, ist es wichtig, den Grund zu kennen. Denn du solltest die Ursache bekämpfen und nicht das Schlecken an sich. Um den Grund herauszufinden, beobachte deinen Liebling genau. Du kennst ihn am besten und wirst merken, was dahintersteckt. Bei Unsicherheiten hilft dir dein Tierarzt weiter.

Pfotenlecken abgewöhnen bei körperlichen Gründen

Mit diesen 7 Tipps kannst du das Pfotenlecken deines Vierbeiners bei körperlichen Ursachen angehen:

1. Auf Fellpflege achten:

Durch regelmäßige Fellpflege kann z. B. eine Pilzinfektion vermieden werden. Ist bei deinem Hund bereits eine Infektion ausgebrochen, verschreibt ihm der Tierarzt Tabletten oder gibt ihm eine Spritze.

2. Nach jedem Spaziergang absuchen:

Wenn du das Fell deines Lieblings nach jeder Gassirunde inspizierst, erkennst du einen Parasitenbefall schnell und kannst zum Beispiel Zecken entfernen oder deinen Hund von Fremdkörpern befreien.

3. Hundepfoten pflegen:

Draußen kann dein Hund mit Pollen oder anderen Reizstoffen, die eine allergische Reaktion hervorrufen können, in Berührung kommen. Nach jedem Spaziergang solltest du daher seine Ballen und seine Zehen genau untersuchen und mit lauwarmem Wasser abbrausen. Bei langhaarigen Hunderassen solltest du besonders auf die Pflege achten. Denn sie neigen zu Verfilzungen an den Pfoten. Dadurch können Hautentzündungen entstehen, an denen der Hund zur Linderung leckt.

4. Wunde Stellen pflegen:

Zur Vorbeugung oder zur Behandlung von wunden Stellen kannst du auf ein Hausmittel zurückgreifen: Tauche die Hundepfoten für ein paar Minuten in ein Bad aus lauwarmem Kamillentee (hat dein Hund Allergien, sei mit Kamille jedoch etwas vorsichtig!) . Viele Vierbeiner lieben es, da es wohltuend ist und dem Juckreiz Linderung verschafft.

5. Bei Verletzungen einen Verband nutzen:

Hat deine Fellnase eine Wunde oder eine Verletzung, kann eine Salbe oder Pfotenbalsam helfen, die Heilung zu beschleunigen. Damit dein schleckfreudiger Vierbeiner die Wunde nicht verschlimmert und die Salbe ableckt, verwende einen Verband.

6. Bei Unsicherheit zum Tierarzt:

Der Tierarzt kann Wunden und Verletzungen versorgen und Krankheiten oder eine Allergie feststellen. Er findet heraus, wogegen deine Fellnase allergisch ist und kann Antiallergika verschreiben.

7. Futterumstellung:

Dein Hund kann auch eine Allergie gegen ein bestimmtes Lebensmittel haben, das in seinem Futter enthalten ist. Stellst du sein Futter um, kann das schon die Lösung des Leck-Problems sein. Außerdem kann ein gesundes Futter mit ausreichend Nährstoffen und Omega-Fettsäuren das Immunsystem deines Hundes stärken, wodurch er besser vor Allergien und Hautkrankheiten geschützt ist, die einen Juckreiz auslösen können.

Pfotenlecken abgewöhnen bei psychischen Gründen

Steckt ein psychischer Grund hinter dem Pfotenlecken deines Fellfreundes, kannst du dir Hilfe bei einem Hundetrainer suchen. Er unterstützt dich dabei, das Verhalten deines Vierbeiners zu verstehen und mit geeigneten Methoden an der Ursache zu arbeiten. Mit diesen 3 Tipps kannst du psychische Gründe des Pfotenleckens bei deinem Liebling bekämpfen:

1. Auslasten:

Ist dein Hund gelangweilt, solltest du dir Gedanken machen, woran es liegt: Gehst du nicht oft genug mit ihm spazieren oder braucht er neben euren Gassirunden eine andere Form der Auslastung wie Fährtenarbeit oder Dog Diving ? Probiere aus, was deinem Hund Spaß macht. Ist dein Liebling körperlich und geistig ausgelastet, hat auch das Pfotenlecken aus Langeweile ein Ende.

2. Selbstsicherheit stärken:

Handelt es sich bei dem Verhalten deines Hundes um Lecken aus Angst, finde heraus, wovor er Angst hat und versuche mit gezieltem Training, sie ihm zu nehmen. Mit der richtigen Vorgehensweise und deiner Unterstützung lernt dein Hund, selbstsicherer zu werden.

3. Stress vermeiden:

Ist Stress der Grund, vermeide Situationen, die deinen Liebling stressen, oder versuche, in diesen Momenten näher auf ihn einzugehen: Teste, ob deine körperliche Nähe ihn beruhigt oder biete ihm einen Kauartikel als Alternative an.

Fazit: Leckt sich dein Hund ständig die Pfoten, kann nicht nur das andauernde Schleck-Geräusch störend für dich sein, es kann bei deinem Liebling auch zu Entzündungen und Infektionen führen. Daher solltest du die Ursache für das Pfotenlecken finden und bekämpfen. Die Gründe können vielfältig sein und reichen von leicht behandelbaren Auslösern wie Langeweile bis zu ernsten Auslösern wie Erkrankungen. Hat dein Vierbeiner auch schon einmal übermäßig seine Pfoten geleckt? Welche Ursache steckte bei ihm dahinter und wie hast du es ihm abgewöhnt? Erzähl uns gerne von deinen Erfahrungen!

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