Rassebeschreibung und Steckbrief

Langhaarcollie

aka Collie (Langhaar), Schottischer Schäferhund
Größe: groß
Fell: lang
Gewicht: 18 - 30 kg
Halsumfang: 40 - 45 cm
Rückenlänge: 50 - 60 cm
Lebenserwartung: 12-16 Jahre

Langhaarcollie

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Der Collie ist unabhängig von seinem bekannten Filmvorbild Lassie ein kluger, wachsamer und gelehriger Hund. Er fügt sich gut in die Familie ein und benötigt viel Zuwendung.

FCI:

Gruppe 1 - Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde)

Sektion 1 - Schäferhunde

Körperbau:

groß; eleganter und wohlproportionierter Körper, Rute eher lang

Schulterhöhe Rüde:

56 - 61 cm

Schulterhöhe Hündin:

51 - 56 cm

Gewicht Rüde:

20 - 30 kg

Gewicht Hündin:

18 - 25 kg

Brustumfang:

75 - 85 cm

Schnauzenlänge:

keine Angaben

Fell:

langes, glattes Fell mit dichter Unterwolle; Mähne und Halskrause sehr voluminös; Fellfarben: zobelfarben, dreifarbig oder Blue Merle

Augen:

braun, mittelgroß, sanftmütiger Blick

Ohren:

klein, spitz und hochstehend, oben leicht abgeknickt

Charakter:

sanftmütig, gelehrig, wesensfest, intelligent, braucht viel Liebe

Lebenserwartung:

12-16 Jahre

Herkunft:

Großbritannien

Ich bin ..
Familienhund Anfängerhund Geeignet für Hundesport Hütehund, Hirtenhund Wachhund Therapiehund Assistenzhund, Blindenhund Rettungshund
intelligent ausgeglichen verschmust eigensinnig verträglich mit anderen Haustieren

Geschichte der Rasse hinter “Lassie”: Mehr als nur Filmstar

Spätestens, wenn du den Namen Lassie hörst, weißt du bestimmt, von welcher Rasse die Rede ist: dem Langhaarcollie, oder – wie er meist genannt wird – dem Collie. Doch bereits vor seinem Durchbruch als Star der Fernsehserie war der Langhaarcollie eine beliebte Hunderasse. In den schottischen Highlands war dieser Hütehund schon im 13. Jahrhundert ein absolutes Arbeitstier und den Schäfern und Bauern jahrhundertelang eine große Unterstützung. Von den schwarzgesichtigen Schafen – den Colleys – welche diese schottischen Schäferhunde in den Hochmooren meist hüteten, hat er auch seinen Namen: "Colley Dog". Damals war die Statur des "Collie Rough", wie er in England genannt wird, noch etwas kleiner und kräftiger. Erst nachdem der Barsoi im 19. Jahrhundert eingekreuzt wurde, gelangte der Hütehund zu seiner heutigen Statur.

Nachdem Liebhaber der Hunderasse im Jahr 1840 den ersten Collie-Club gründeten, wurden die schottischen Schäferhunde allmählich auch außerhalb der Bauernhöfe geschätzt. 1858 wurden sie dann als eigenständige Rasse eingetragen. Richtig populär wurden die Langhaarcollies aber erst dank Königin Victoria: Nach einem Besuch im britischen Balmoral verliebte sie sich in die Schönheiten und hielt sie von da an bei sich am Hof. Seitdem ist ihre Haltung nicht mehr auf Schäfer und Hofbesitzer beschränkt: Die Hunderasse ist über die Grenzen Großbritanniens hinaus auch als Familienhund sehr beliebt.

Collies werden zwar in mehreren Linien gezüchtet, vornehmlich bekannt sind jedoch die amerikanische und die britische Linie. Lediglich letztere wird allerdings als Rassestandard bei der Fédération Cynologique Internationale (FCI) geführt. Die beiden Linien unterscheiden sich vorrangig im Körperbau. Der amerikanische Typ ist etwas größer und kräftiger als der britische.

Daneben gibt es den etwas weniger bekannten Kurzhaar-Collie. Beide werden beim FCI in der gleichen Gruppe geführt: in Gruppe 1 der Hütehunde und Treibhunde (ausgenommen Schweizer Sennenhunde), in der Sektion 1 der Schäferhunde ohne Arbeitsprüfung.

Aussehen des Langhaarcollies

Der Collie hat ein graziles und nahezu stolzes Erscheinungsbild. Sein langes, gerades Deckhaar ist üppig und hart. Darunter trägt er eine kurze und dichte Unterwolle. Die für den Langhaarcollie typische Mähne und seine Halskrause verleihen ihm ein würdevolles Aussehen. Gemäß Rassestandard sollte sein Fell die Farbschläge Zobel, Dreifarbig oder Blue Merle aufweisen (wobei eine Verpaarung zweier Hunde vom Typ Blue Merle in Deutschland per Gesetz untersagt ist). Bei allen drei Farben können die rassetypischen weißen Abzeichen an Halskrause, Brust, Pfoten und der Schwanzspitze vorkommen. Auch eine Blesse ist erlaubt.

Mit einer Widerristhöhe von 51–61 cm gehört Lassies Abbild zu den großen Hunden. Sein Idealgewicht liegt bei 18–30 kg, wobei Hündinnen in der Regel etwas kleiner und leichter sind als Rüden.

Die Langhaarcollies haben einen eleganten, wohl proportionierten Körperbau. Prägnant für diese Rasse ist auch die lange Schnauze sowie die kleinen hochstehenden Ohren, die an der Spitze leicht abgeknickt sind.

Die braunen, mittelgroßen Augen wirken stets aufmerksam und verleihen dem Collie einen freundlichen Gesichtsausdruck.

Charakter: Gelassen und unkompliziert

Wenn du einen Langhaarcollie bei dir aufnimmst, kannst du davon ausgehen, einen loyalen und gutmütigen Vierbeiner an deiner Seite zu haben. Er braucht viel Liebe, hat aber ebenso viel Liebe zu geben.

Der Collie ist in der Regel ruhig und sehr wesensfest, daher ist er im Umgang mit Kindern für gewöhnlich sehr ausgeglichen und somit ein idealer Familienhund. Da er zudem sehr anhänglich und nicht gerne alleine ist, möchte der schottische Schäferhund möglichst bei allen Aktivitäten "seines Rudels" dabei sein. Gerne darf es dabei sportlich zugehen, denn der Collie gehört zu den aktiven Hunderassen. Er ist sehr fixiert auf sein Frauchen oder Herrchen und hat einen ausgeprägten Beschützerinstinkt. Fremden gegenüber kann er daher anfangs etwas misstrauisch und zurückhaltend sein.

Als intelligente und gelehrige Rasse befolgt der treue Langhaarcollie deine Anweisungen gerne und schnell. Unterordnen ist für ihn kein Problem, denn ihm ist viel daran gelegen, dir zu gefallen.

Erziehung: Gefügiger Anfängerhund

Der Langhaarcollie ist ein aufgeweckter und sehr gelehriger Hund. Er befolgt Kommandos bereitwillig, was ihn zum idealen Anfängerhund macht. Da er zu den sensiblen Hunderassen gehört, sind sanfte und feinfühlige Methoden in der Erziehung sowie ein ruhiger Umgangston und positive Bestärkung wichtig im Umgang mit dem Collie. An Konsequenz darf es jedoch nicht fehlen! Nur mit deinem konsequentem Verhalten lernt deine Fellnase, sich auf dich zu verlassen und Vertrauen zu fassen. So entsteht eine enge Bindung zwischen euch, als Basis für ein harmonisches Miteinander.

Aufgrund seines von Natur aus recht kommunikativen Wesens solltest du deinem Collie Welpen frühzeitig beibringen, wann Bellen angebracht ist und wann nicht. Auch deswegen ist es ratsam, mit deinem Liebling frühzeitig eine Welpenschule zu besuchen.

Zusammenleben mit dem Langhaarcollie

Der Collie ist nicht gerne alleine. Am liebsten lebt er inmitten seiner Familie, in der es gerne auch Kinder geben darf, da er durch und durch Familien- und Begleithund ist. Dank seiner Anpassungsfähigkeit richtet er sich problemlos nach deinen Lebensgewohnheiten. Diese Eigenschaft macht ihn allerdings nicht zum Schoßhund, denn dein Langhaarcollie möchte ausreichend beschäftigt werden. Sein Aktivitätslevel verlangt von dir zumindest regelmäßige und gerne auch ausgedehnte Spaziergänge. Denn körperliche und gelegentlich geistige Auslastung braucht ein Collie für ein artgerechtes und glückliches Leben.

Zwar schlummert im Collie noch immer der agile schottische Schäferhund, doch neben ausreichend Bewegung muss er sich ebenso ausruhen können. Sorge also für eine Rückzugsmöglichkeit in deinem Heim, falls es deinem Schatz doch mal zu viel wird.

Er gilt als sehr sozialverträglich, daher hat der langhaarige Hütehund mit anderen Hunden oder Haustieren in der Regel kein Problem.

Beschäftigung: Dabei sein ist alles!

Der agile Arbeitshund bevorzugt ein eher aktives Freizeitprogramm. Tägliche Spaziergänge an der frischen Luft sind dabei das Mindeste, was du deinem Collie bieten solltest. Gemeinsam mit dir zu joggen, Rad zu fahren oder zu wandern sind ebenso nach seinem Geschmack. Wichtig ist deinem Hund, dass du in seiner Nähe bist.

Aufgrund seiner Intelligenz kannst du mit deinem pfiffigen Langhaarcollie auch Hundesport wie Ocedience oder Agility Training in euer Beschäftigungsprogramm aufnehmen. Dort kann er seine Leistungsbereitschaft unter Beweis stellen und sich richtig austoben. Achte aber darauf, dass er sich nicht zu sehr verausgabt. Wenn du merkst, dass deine Fellnase sich ausgepowert hat, solltest du ihr Ruhepausen gönnen, bei denen Streicheleinheiten von dir herzlich willkommen sind!

Ernährung des Langhaarcollies

In der Regel ist der Langhaarcollie ein anspruchsloser Esser ohne spezielle Bedürfnisse. Da der Collie gefährdet ist, eine Magendrehung zu erleiden, sollte er am besten zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag statt einer großen bekommen. Denn eine Magendrehung kann durch einen zu stark ausgedehnten Magen entstehen.

Wie bei allen anderen Hunderassen auch richtet sich die Ernährung des Langhaarcollies nach seinen individuellen Bedürfnissen. Zu berücksichtigen sind dabei Alter, Gewicht, Aktivitätslevel und Gesundheitszustand deiner Fellnase.
Du kannst deinen Langhaarcollie auch barfen (biologisch artgerechte Rohfütterung). Erste Informationen zu dieser Fütterungsart findest du im Beitrag "Hundeernährung: BARF".

Gesundheit des Langhaarcollies

Als recht robuste Rasse hat der Collie eine Lebenserwartung von 12–16 Jahren. Leider ist er – wie viele seiner gleichgroßen Artgenossen – anfällig für eine Hüftgelenksdysplasie (HD). Diese erblich bedingte Krankheit mit einer Fehlstellung der Hüftknochen kann deinem Liebling Schmerzen bereiten und ihn in seiner Bewegung einschränken.

Zudem leiden einige Collies an Epilepsie und den damit einhergehenden Anfällen. Mit vom Tierarzt verordneten Medikamenten kann dein Schatz jedoch in der Regel ein weitestgehend normales Leben führen.

Bei der Magendrehung, welche für diese Hundegröße recht typisch ist, dreht sich der Magen bei zu großem Volumen um die eigene Achse. Diese endet im schlimmsten Fall tödlich, kann in der Regel aber vorgebeugt werden, z. B. mit mehreren kleinen Mahlzeiten am Tag und indem ihr auf wildes Toben vor und nach dem Essen verzichtet.

Eher rassetypisch ist der Stoffwechseldefekt MDR-1. Bei dieser Erkrankung reagiert der Collie überempfindlich auf einige Arzneimittel, was im schlimmsten Fall Hirn- und Nervenschäden oder sogar den Tod zur Folge haben kann.

Eine weitere typische Erbkrankheit dieser Rasse ist die Collie Eye Anomaly (CEA). Diese meist angeborene Augenerkrankung führt zur Beeinträchtigung der Sehkraft oder auch zur Erblindung.

Leider kommt es immer noch vor, dass verbotenerweise zwei Merle-farbige Elterntiere verpaart werden. Bei den Welpen kann dies Gendefekte wie Blindheit und Taubheit zur Folge haben. Es ist daher ratsam, deinen Welpen bei einem professionellen Züchter zu kaufen. Eine Liste von Adressen in deiner Nähe findest du unter anderem beim Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH).

Pflege: Weniger Aufwand, als es scheint!

Es reicht, wenn du das lange, glatte Haarkleid deines Lieblings etwa ein Mal pro Woche gründlich bürstest. So beugst du Verfilzungen im Fell vor. Kämmst oder bürstest du ihn zu oft, könnte er zu viel von seiner wichtigen Unterwolle verlieren. Da er recht stark haart, kannst du aber zumindest während des Fellwechsels öfter zur Bürste greifen.

Durch dieses Pflegeprogramm entfernst du meist schon Schmutz, der sich im Fell verfängt. Ein Bad ist also nur im absoluten Ausnahmefall notwendig. Nach dem Spazierengehen solltest du allerdings ohnehin losen Schmutz aus seinem Fell entfernen, damit sich nichts verknoten kann. Die Gelegenheit kannst du auch gerne dazu nutzen, ihn auf Zecken oder anderes Ungeziefer zu untersuchen, das sich in seinem dichten Fell gut verstecken kann.