Rassebeschreibung und Steckbrief

Neufundländer

Größe: sehr groß
Fell: mittellang
Gewicht: 45 - 70 kg
Halsumfang: 55 - 65 cm
Rückenlänge: 65 - 75 cm
Lebenserwartung: 8-10 Jahre

Neufundländer

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Der Neufundländer ist ein sanftmütiger und gehorsamer Riese, der gerne aktiv ist und das Wasser liebt. Sein Wesen ist unkompliziert, seine Fellpflege hingegen recht anspruchsvoll.

FCI:

Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Sektion 2 - Molossoide 2.2 Berghunde

Körperbau:

groß; kräftiger und muskulöser Körperbau

Schulterhöhe Rüde:

69 - 74 cm

Schulterhöhe Hündin:

63 - 69 cm

Gewicht Rüde:

60 - 70 kg

Gewicht Hündin:

45 - 55 kg

Brustumfang:

105 - 115 cm

Schnauzenlänge:

10.5 - 12 cm

Fell:

mäßig langes, gerades Fell, dichte Unterwolle; Farben: schwarz, schwarz-weiß, braun

Augen:

verhältnismäßig klein, dunkelbraun oder heller, weit auseinander

Ohren:

klein, eng anliegend, dreieckig, abgerundete Spitze

Charakter:

intelligent, sanftmütig, gemütlich, gehorsam

Lebenserwartung:

8-10 Jahre

Herkunft:

Kanada

Ich bin ..
Familienhund Anfängerhund Therapiehund Rettungshund
intelligent ausgeglichen arbeitswillig verschmust eigensinnig verträglich mit anderen Haustieren

Geschichte des Neufundländers

Der Neufundländer ist als Wasserhund und Rettungshund bekannt. Als seine Herkunft wird die kanadische Atlantikinsel Neufundland verortet, wo die Rasse aus einer Kreuzung zwischen einheimischen Hunden und dem von den Wikingern eingeführten großen schwarzen Bärenhund entstanden sein soll. Im 16. Jahrhundert war der Neufundländer besonders bei Fischern sehr beliebt. Die Hunde halfen ihnen nicht nur mit dem Fang, sondern sollen auch als Wasserrettungshunde im Einsatz gewesen sein und Menschen vor dem Ertrinken bewahrt haben. Der muskulöse Körperbau des Molossers eignet sich gut, um schwere Lasten zu ziehen.

Aussehen des Neufundländers: Kräftig, aber nicht träge

Das mittellange, gerade Deckhaar des Neufundländers ist dicht, verfügt über wasserabweisendes Stockhaar und eine weiche Unterwolle. Es lässt den kräftigen und muskulösen Körper des Vierbeiners noch massiver wirken. Kurz und fein ist das Fell an den Ohren und am Kopf. Gemäß Rassestandard der FCI (Fédération Cynologique Internationale) erreichen ausgewachsene Rüden eine Widerristhöhe von durchschnittlich 71 cm, bei Hündinnen liegt diese bei ca. 66 cm. Auch beim Gewicht bringt der sanftmütige Riese einiges auf die Waage: Er kann um die 70 kg schwer werden. Rassetypisch für das Erscheinungsbild des Neufundländers sind die befederten Vorder- und Hinterläufe und die Schwimmhäute zwischen den Zehen. Schwarz gilt als die gängige Fellfarbe des imposanten Hundes. Weiße Abzeichen an der Brust, den Zehen oder an der Spitze der Rute sind nach Rassestandard erlaubt. Und auch braune Neufundländer sind keine Seltenheit. Historisch betrachtet war das Fell der Rasse jedoch weiß-schwarz. Aus dem weißen Neufundländer, der über schwarze Abzeichen verfügt, wurde der Landseer. Dieser wird von der FCI als eigenständige Rasse anerkannt und in die Sektion 2.2 “Molossoide und Berghunde" eingeteilt. Diese Hunderasse unterscheidet sich vor allem in ihrem agileren Aussehen von der typischen Version eines schwarz-weißen Neufundländers.

Charakter: Ein ruhiger und ausgeglichener “Bär"

Aus gutem Grund ist der Neufundländer ein beliebter Familienhund und Begleithund. Sein gutmütiges Wesen macht ihn zu einem ruhigen, treuen und sehr ausgeglichenen Begleitern. Der freundliche Riese kommt gut mit Kindern aus und lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Er hat eine hohe Reizschwelle und gilt fremden Menschen und anderen Hunden gegenüber als ausgeglichen. Doch wittert der “Bär" Gefahr, wird er schnell zum Beschützer seiner Familie. Besonders Neufundländer Welpen sind sehr verspielt und können auch als ausgewachsene Hunde sehr ungestüm sein. Eine geduldige und frühe Erziehung ist daher wichtig.

Erziehung des Neufundländers

Eine liebevolle, aber konsequente Erziehung ist wichtig für die Entwicklung des Neufundländer Welpen. Denn ist aus dem niedlichen Welpen ein ausgewachsener “Bär" von einem Hund geworden, sollte der Vierbeiner Frauchen und Herrchen aufs Wort gehorchen. Die Erziehung des intelligenten Neufundländers ist recht unkompliziert und auch von Haltern mit wenig Erfahrung zu bewältigen. Arbeite mit Zuspruch und Belohnungen und bleib geduldig, auch wenn manches Kommando nicht auf Anhieb klappt.

Zusammenleben: Ein unkomplizierter Mitbewohner

Zwar kommen auch Anfänger gut mit dem ausgeglichenen Charakter des Neufundländers zurecht, allerdings könnte seine Größe und Kraft zu einer Herausforderung werden. Überlege dir daher vor der Anschaffung deines tierischen Freundes, ob du dem Neufundländer eine artgerechte Haltung ermöglichen kannst. Als Familienhund ist der Vierbeiner sehr anhänglich und braucht die Anbindung an sein “Rudel". Ein Grundstück mit Garten ist keine zwingende Voraussetzung, wenn du deinem Hund stets genug Bewegung und die Möglichkeit bietest, ins Wasser zu gehen. Jedoch kann es in einer kleinen Stadtwohnung schnell eng werden mit dem imposanten Riesen. Im Zusammenleben erweist sich der gemütliche Neufundländer als unkompliziert, gehorsam und anpassungsfähig und verträgt sich nach einer Eingewöhnung auch gut mit anderen Haustieren. Nicht nur bei einem Züchter kannst du nach deinem tierischen Familienmitglied Ausschau halten: auch im Tierheim kannst du dich umsehen und möglicherweise einem ausgewachsenen Neufundländer ein liebevolles Zuhause schenken.

Beschäftigung des Neufundländers: Ab ins kühle Nass!

Der Neufundländer ist zu jeder Jahreszeit eine echte Wasserratte und praktischerweise verfügt er über ein wasserundurchlässiges Fell, das ihn vor Wind und Kälte schützt. So kannst du dir schon denken wie du deinen Hund bei Laune halten kannst: Mit Schwimmen! Was übrigens auch eine gute sportliche Beschäftigung ist, bei der die Gelenke des Vierbeiners geschont werden. Aber auch an Land zeigt sich der Neufundländer als bewegungsfreudig. Entgegen seiner Statur ist der Hund alles andere als träge und für lange, gemütliche Spaziergänge zu haben. Als Begleiter zum Joggen oder Radfahren eignet sich der Neufundländer hingegen nicht. Möchtest du den intelligenten Rettungshund mit Aufgaben beschäftigen und seine Fähigkeiten stärken, eignen sich Apportieren, Fährtenlesen oder Mantrailing.

Ernährung: Gesund und ausgewogen

Bei einer falschen und übermäßigen Ernährung neigt der Neufundländer zu Übergewicht. Die richtige Menge des Futters hängt vom Alter, Gewicht und dem Bewegungsgrad deines Tieres ab und lässt sich nur individuell festlegen. Das hochwertige Trocken- oder Nassfutter sollte proteinreich sein und über alle wichtigen Nährstoffe und Vitamine verfügen, die die aktive Hunderasse für eine gesunde Entwicklung braucht. Auch BARF eignet sich als Ernährungsform für den Neufundländer. Hierbei handelt es sich um eine artgerechte Ernährung aus rohem Fleisch, Innereien und Gemüse, die jedoch Fachkenntnisse und Erfahrung beim Halter voraussetzt. Eine passende Zusammensetzung des Futters ist für deinen großen Hund enorm wichtig. Halte dich daher gerne an die Empfehlung vom Züchter und Tierarzt.

Gesundheit des Neufundländers

Der Neufundländer gilt als eine gesunde und robuste Rasse mit einer Lebenserwartung von 8–10 Jahren. Seriöse Züchter überprüfen die Elterntiere auf genetisch bedingte Erkrankungen wie die Hüftgelenksdysplasie oder die Dysplasie an den Ellenbogen, die für Gelenkschmerzen und Arthrose verantwortlich sind. Leidet der Neufundländer an Taurinmangel, kann dieser Umstand eine dilatative Kardiomyopathie begünstigen. Hierbei handelt es sich um eine Herzerkrankung, die u. a. zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Auch Knochenkrebs zählt zu den Krankheiten, von denen der Neufundländer als große Hunderasse betroffen sein kann.

Pflege: Eine pflegeintensive Hunderasse

Die Fellpflege des Neufundländers ist sehr aufwendig. Tägliches Bürsten ist Pflicht, damit das Stockhaar und das lange Deckhaar deines Tieres nicht verfilzen. Beim Spaziergang oder nach dem Schwimmen im Wasser kann sich im Fell schnell Schmutz ansammeln, von dem es befreit werden muss. Ein Hundebad ist nicht notwendig und sollte nur bei groben Verschmutzungen oder nach dem Fellwechsel erfolgen. Während des Fellwechsels verliert der Neufundländer besonders viele Haare. Mit passenden Bürsten und der richtigen Fellpflege-Ausstattung kommst du mit deinem Vierbeiner aber gut und beschwerdefrei durch die Zeit.