HUNTER

Rassebeschreibung und Steckbrief

Kleiner Münsterländer

Größe: mittelgroß

Fell: mittellang

Gewicht: 17 - 26 kg

Halsumfang: 45 - 50 cm

Rückenlänge: 45 - 55 cm

Lebenserwartung: 12-14 Jahre

Ich bin ..

Jagdhund Geeignet für Hundesport

intelligent temperamentvoll ausgeglichen arbeitswillig verschmust eigensinnig verträglich mit anderen Haustieren

Leicht zu erziehen

Aktivitätslevel

Pflegeaufwand

Kinderfreundlich

Geschichte: Ein Vorstehhund aus dem Münsterland

Die Herkunft des Kleinen Münsterländers ist, der Name verrät es bereits, im norddeutschen Münsterland verzeichnet: Die Kleinen Münsterländer stammen von dem langhaarigen Wachtelhund ab, der als hervorragender Jagdgefährte und Vorstehhund gilt. Die vielseitigen Wachtelhunde, die den mittelalterlichen Vogelhunden ähnelten, konnten die Beute der Jäger aufspüren und sie nach dem Schuss apportieren. Diese Eigenschaften sollte auch der Kleine Münsterländer aufweisen: Anfang des 20. Jahrhunderts begann der Kynologe Edmund Löns mit der Reinzucht des Kleinen Münsterländers. Er nannte die Hunde “Heidewachtel", da die Jagd auf Wachteln in der Heide sein Spezialgebiet war. Züchter paarten den Heidewachtel später mit einer weiteren Linie, dem Dorstener Stamm, woraus letztendlich der Kleine Münsterländer entstand.
Der erste Rassestandard erfolgte durch Dr. Friedrich Jungklaus im Jahr 1921. Von der FCI (Fédération Cynologique Internationale) wurde der Kleine Münsterländer 1955 anerkannt und der Gruppe der Vorstehhunde zugeordnet.

Aussehen: Harmonisches Erscheinungsbild

Unter den Vorstehhunden ist der Kleine Münsterländer mit einer Widerristhöhe von nur 54 cm der Kleinste. Hündinnen erreichen eine Schulterhöhe von etwa 52 cm. Dieser mittelgroße Hund hat dunkelbraune Augen und einen kräftigen Körperbau mit einem fest anliegenden und wasserabweisenden Haarkleid. Das gewellte Fell des Kleinen Münsterländers ist auch an der Rute üppig, weshalb diese auch als “Fahne" bezeichnet wird. Die Vorderläufe sind befedert, die Hinterläufe behost – was in der Fachsprache Bezeichnungen für längere Haare in diesen Bereichen sind. Gemäß Rassestandard ist die Fellfarbe bei Kleinen Münsterländern in weiß oder geschimmelt mit braunen sowie lohfarbenen Abzeichen zulässig.

Charakter: Ein Kleiner Münsterländer mit großem Temperament

Der kleine Münsterländer ist ein passionierter Jagdhund, der gerne nach neuen Abenteuern im Freien sucht. Diese unternimmt er am liebsten mit seiner Bezugsperson – der Kleine Münsterländer ist nämlich ein folgsamer Hund, der eine starke Bindung mit seinem Herrchen oder Frauchen eingeht. Sein lebhaftes Wesen und seine Intelligenz machen den kleinen Jagdhund zu einem treuen Begleiter, der deshalb auch oft bei aktiven Familien beliebt ist. Wird sein Bewegungsdrang gestillt, ist er in seinem Zuhause eine ausgeglichene und angenehme Fellnase.

Erziehung des Kleinen Münsterländers

Der Kleine Münsterländer ist klug, gehorsam und lernt schnell, kann aber auch kleinste Unsicherheiten bei seiner Bezugsperson spüren. Durch seinen ausgeprägten Jagdtrieb und seine Scharfsinnigkeiten eignet sich der kleine Jäger daher nur für selbstbewusste Besitzer, die bestenfalls schon Erfahrungen mit Jagdhunden gesammelt haben.
Schon als Welpe sollte diese Rasse durch eine konsequente Führung erzogen werden. Mit einer frühen Sozialisierung klappt auch der Kontakt mit anderen Artgenossen. Unterstützung kannst du in einer Welpenschule bekommen, wo sich der Kleine Münsterländer an andere Tiere gewöhnen kann.

Zusammenleben: Ein temperamentvoller Familienhund

Bei Berufs- oder Hobbyjägern fühlt sich der Kleine Münsterländer am wohlsten. Denn eine artgerechte Haltung bedeutet bei dieser Hunderasse, dass sie ihren ausgeprägten Jagdinstinkt und Bewegungsdrang ausleben kann. Dies erfordert viel Zeit – doch nur dann ist ein harmonisches Zusammenleben möglich. Grundsätzlich pflegt der soziale Hund einen guten Umgang mit Kindern. Kleinere Haustiere wie Kaninchen oder Katzen nimmt der Kleine Münsterländer oftmals als Beute wahr. Fremden Menschen gegenüber ist er in der Regel sehr freundlich gestimmt.

Beschäftigung des Kleinen Münsterländers: Fordernde Aufgaben sind gefragt

Kann der temperamentvolle Kleine Münsterländer seine Aufgaben als Jagdhund nicht ausleben, solltest du nach alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten Ausschau halten, die seinen Jagdtrieb abmildern. Hundesport, der die Aufgabenbereiche einer Jagd simuliert, trägt zur Auslastung deines ausdauernden Vierbeiners bei. Dazu zählt Wasserarbeit, Apportieren, Dummy-Training oder Agility. Auch für das Radfahren,Joggenund Schwimmen im Wasser lässt sich diese Hunderasse begeistern und wird gut ausgelastet. Tägliche Spaziergänge sowie geistige Herausforderungen sind für den aktiven Vierbeiner das absolute Minimum.

Ernährung des Kleinen Münsterländers

Einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit deines Hundes leistest du mit der richtigen Ernährung. Der Kleine Münsterländer benötigt hochwertiges Futter mit einem hohen Fleischanteil. Mit der artgerechten Rohfütterung, auch BARFEN genannt, kannst du deinem Kleinen Münsterländer gesundes und frisches Futter zusammenstellen. Achte auf eine Ruhepause vor und nach der Fütterung, um einer Magendrehung vorzubeugen.

Gesundheit des Kleinen Münsterländers

Für seriöse Vereine wie der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) steht die Gesundheit der Kleinen Münsterländer an erster Stelle. Deshalb konnten viele erblich bedingte Krankheiten durch die Auswahl gesunder Elterntiere durch seriöse Züchter verhindert werden.
Sollten Krankheiten bei dieser Rasse auftreten, betreffen diese meist die Haut der Vierbeiner: Durch das eng anliegende Haarkleid neigt diese Hunderasse zu Dermatitis. Auch die dicht behaarten Schlappohren können sich leicht entzünden, weshalb die regelmäßige Kontrolle der Ohren sehr wichtig ist. Bei ersten Anzeichen einer Ohrenentzündung solltest du einen Tierarzt aufsuchen.

Pflege: Ab und zu zur Bürste greifen

Es genügt, wenn du beim pflegeleichten mittellangen Haarkleid des Kleinen Münsterländers gelegentlich zur Bürste greifst. Nach großen und kleinen Abenteuern lohnt es sich, das Fell nach Dornen und Schmutz abzusuchen und gegebenenfalls davon zu befreien. Wenn dein Vierbeiner oft auf weichem Boden im Wald unterwegs ist, solltest du die Krallen regelmäßig stutzen.