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Hundenase: Alles Wichtige zum Riechorgan deines Vierbeiners

Du zuckst kurz zusammen, als sich die feuchte Hundenase plötzlich in deine Hand schmiegt, um sich eine Streicheleinheit abzuholen – welche Hundehalter kennen das nicht?

Das Riechorgan unserer Fellnasen ist ihr wichtigstes Sinnesorgan, um die Umwelt wahrzunehmen und sich zu orientieren. Da sind uns unsere Hunde einige Nasenlängen voraus!

Was du zu diesem außergewöhnlichen Organ deines Hundes wissen solltest, wie du mögliche Erkrankungen rechtzeitig erkennst und die Hundenase pflegst, erfährst du in diesem Beitrag!

Anatomie der Hundenase

Die menschliche Nase ist auf einer Oberfläche von höchstens fünf Quadratzentimetern mit etwa 10 Millionen Riechzellen ausgestattet. Unsere Vierbeiner hingegen sind echte Nasentiere: Sie verfügen über bis zu 250 Millionen Riechzellen auf teils über 150 Quadratzentimetern Riechfläche (je nach Rasse)! Wir zeigen dir, wie eine Hundenase aufgebaut ist.


  • Nasenlöcher:

Über die Nasenlöcher strömt Luft mit Geruchspartikeln in die Nasenhöhle. Direkt hinter den Nasenlöchern liegt die feuchte Riechschleimhaut.


  • Nasenhöhle mit Nasenmuscheln:

Die Nasenhöhle ist durch die Nasenscheidewand in zwei Hälften geteilt. Diese wiederum sind durch die Nasenmuscheln in drei Nasengänge unterteilt. Nasenmuscheln sind lamellenartig gefaltete Knochenwindungen, die von Schleimhaut überzogen sind. Über die Riechschleimhaut wird zum einen die Atemluft angewärmt, zum anderen kühlt sie unsere Vierbeiner, indem über die einströmende Luft die Feuchtigkeit verdunstet.


  • Riechschleimhaut:

Durch die vielfache Faltung der Riechschleimhaut kann bei einigen Hunderassen eine Fläche von bis zu 2 Quadratmetern entstehen, Millionen Riechzellen sind hier angesiedelt. Dank ihrer Feuchtigkeit nimmt sie die Duftmoleküle besonders gut auf.


  • Riechzellen:

Diese Sinneszellen werden ca. alle 8-10 Wochen erneuert. Sie sind die einzigen Nervenzellen, die direkt mit der Außenwelt in Kontakt treten. Sie liegen eingebettet in eine schützende Schleimschicht auf der Oberfläche der Schleimhaut. Die Riechzellen besitzen feinste Riechhaare, welche die einzelnen Geruchspartikel aufnehmen und so ein Signal formen, welches an den Riechkolben weitergeleitet wird.


  • Riechkolben / Riechhirn:

Der Riechkolben bezeichnet den Teil des Gehirns, der für den Geruchssinn verantwortlich ist. In diesem Riechzentrum kommen die Botschaften an, werden verarbeitet und weitergeleitet. Die vielfältige Verschaltung der Riechbahnen im Gehirn zeigen, dass der Geruchssinn nicht nur der Analyse der Atemluft dient sondern auch die aktuellen Emotionen und die Steuerung wichtiger Körperfunktionen beeinflusst (z.B. die Speichelproduktion).


  • Jacobsonsches Organ:

Das Jacobson-Organ (auch Vomeronasales Organ genannt) liegt hinter den Schneidezähnen am Gaumen unserer Vierbeiner und nimmt Pheromone wahr. Pheromone sind chemische Stoffe, die der innerartlichen Kommunikation dienen z. B. durch Freisetzung von Hormonen. So dient es beispielsweise dazu, den Urin von Hündinnen auszulesen und zu verstehen, wie weit der Zyklus der betreffenden Tiere vorangeschritten ist.

Schon gewusst? Mit ihrer außergewöhnlichen Riechleistung sind Spürhunde beim Zoll darauf trainiert, Rauschgift oder Geld zu erschnüffeln; in der Schädlingsbekämpfung werden Hunde eingesetzt, um Pflanzenschädlinge zu entdecken. Rettungshunde sind sogar in der Lage, individuelle Gerüche über Kilometer und gar Tage hinweg wahrzunehmen oder Spuren von Vermissten im Schnee oder Wasser nachzuverfolgen. Vermehrt werden Vierbeiner zudem darin ausgebildet, Krankheiten wie Krebs oder Diabetes bei Menschen zu erschnüffeln.

Als zuverlässige Partner sind Hunde mit ihrer ausgeprägten Fähigkeit daher in vielen Bereichen unseres menschlichen Alltags nicht mehr wegzudenken!

Häufige Fragen zur Hundenase

Wie warm darf eine Hundenase sein? Ist es normal, dass sich die Farbe der Nase ändert? Hier findest du Antworten auf die wichtigsten Fragen rund ums Riechorgan unserer Vierbeiner.

Die Hundenase ist trocken – was ist zu tun?

Eine Hundenase muss kalt und feucht sein, stimmt das? Tatsächlich hält sich diese Annahme hartnäckig, doch tatsächlich ist es individuell unterschiedlich, wie feucht eine Hundenase ist. Eine trockene Hundenase tritt beispielsweise nach einem Schläfchen häufig auf, kann auch die Folge von trockener Heizungsluft oder sonnigem, warmem Wetter sein – dann besteht erst einmal kein Grund zur Sorge. Luftbefeuchter bei trockener Raumluft und ausreichend Wasser sowie Schatten können helfen.

Ist die Nase jedoch über einen längeren Zeitraum sehr trocken oder wird gar rissig, kann eine Erkrankung dahinterstecken, beispielsweise eine Allergie. Im Sommer könnte auch ein Sonnenbrand oder Hitzschlag eine ernste Ursache für die trockene Hundenase sein – dann ist schnelles Handeln gefragt!

Die Hundenase ist warm – ein Grund zur Sorge?

Eine warme Hundenase kann zunächst einmal darauf hindeuten, dass deinem Liebling sehr warm ist. Bei akuter Hitze solltest du dafür sorgen, dass dein Hund sich abkühlen kann und genügend Wasser trinkt. Gerade abseits der heißen Sommermonate kann auch eine Erkältung mit Fieber der Grund für eine warme Nase sein. Hält die ungewöhnlich hohe Temperatur der Hundenase an, solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Dort kann geprüft werden, ob der Gesundheitszustand deines Lieblings in Ordnung ist oder möglicherweise eine Erkrankung vorliegt.

Hilfe, die Hundenase tropft!

Auch unsere Vierbeiner können sich erkälten – ein Schnupfen, eine Infektion oder auch Zahnprobleme könnten also die Ursache sein, wenn die Hundenase tropft. Handelt es sich um klaren Ausfluss, deutet dies eher auf einen Virusinfekt oder eine Allergie hin. Gelbliches oder grünliches Sekret könnten eine bakterielle Infektion anzeigen.

Muss dein Hund viel niesen oder stellst du sogar blutigen Ausfluss aus der Nase fest, könnte auch ein Fremdkörper dahinterstecken – dann heißt es: schnell zum Arzt! Insbesondere wer mit seiner Fellnase häufiger Felder durchstreift, sollte hier lieber einmal mehr nachsehen: Grannen, die kleinen Ähren von Gräsern, können sich leicht in der Hundenase verirren und zu schmerzhaften Verletzungen führen.

Hundenase mit Kruste – was ist das?

Eine Kruste an der Nase kann die Folge einer über einen längeren Zeitraum sehr trockenen Nase sein. Die Gründe hierfür können wiederum vielseitig sein – von einer Erkältung mit Fieber bis hin zu einer Infektion. Auch eine Hauterkrankung könnte die Ursache sein. Um ernste Erkrankungen auszuschließen, ist der Besuch bei einem Tierarzt auf jeden Fall ratsam.

Wie erkennt man einen Pilz an der Hundenase?

Unsere Vierbeiner lieben es, mit ihrer Schnauze in der Erde zu wühlen und Fährten aufzunehmen! Dass auf diesem Weg Pilzsporen in die Hundenase gelangen und die Nasenschleimhaut befallen, kann durchaus vorkommen. Da die Symptome einem gewöhnlichen Schnupfen mit Nasenausfluss ähneln können, ist bei Verdacht auf eine durch Pilze hervorgerufene Infektion der Besuch beim Tierarzt ratsam.

Die Hundenase wird heller – ist das normal?

Wenn die Hundenase im Winter etwas heller wird, könnte es sich um die sogenannte “Winternase” beim Hund handeln. Ursache dafür ist, dass die Sonne weniger scheint und die Haut auf der Nase dadurch weniger Melanin produziert und aufhellt. Bei manchen Labradoren und Golden Retrievern lässt sich dies beispielsweise beobachten. Auch manche Hundesenioren produzieren weniger Melanin als ihre jungen Artgenossen – entsprechend heller wird ihre Nase. Diese Farbänderung ist jedoch kein Grund zur Sorge!

Ändert sich jedoch auch die Hautstruktur, etwa indem sich Krusten bilden, ist der Blick eines Tierarztes sinnvoll, um Erkrankungen auszuschließen.

Sonnencreme & Co. – was die Hundenase schützt, pflegt und trainiert

Muss ich die Hundenase eincremen oder was kann ich tun, um die empfindliche Haut der Nase zu schützen und den Geruchssinn meines Hundes zu fördern? Wir haben 5 Tipps für dich:

  1. Genug Trinken: Ausreichend Flüssigkeit ist wichtig, um die Nase im Allgemeinen feucht und geschmeidig zu halten und damit die Geruchsmoleküle optimal auf der Riechschleimhaut haften bleiben können.
  2. Fettende Pflegeprodukte: Wird die Haut doch einmal spröde oder rissig, etwa bei trockener Heizungsluft im Winter, können pflegende Cremes, fettende Lippenpflegestifte oder Melkfett helfen. Achte hierbei auf natürliche Inhaltsstoffe. Schlecht heilende, infizierte Wunden brauchen oft eine antibiotikahaltige Salbe, die der Tierarzt verschreiben muss. Tiefere Risse müssen ebenfalls vom Tierarzt versorgt werden.
  3. Sonnencreme: Eine dünne Schicht schützende Sonnencreme (ohne Zusatzstoffe) ist der beste Schutz gegen schmerzhaften Sonnenbrand auf der empfindlichen Hundenase, etwa beim Wanderurlaub in den Bergen oder im Sommer am Meer.
  4. Spuren erkunden lassen: Für unsere Hunde ist es das Größte, wenn sie nach Herzenslust schnüffeln und stöbern dürfen – quasi immer der Nase nach! Auch wenn es uns Hundebesitzern hin und wieder Geduld abverlangt: Lass deine Spürnase spannende Gerüche wahrnehmen und nachverfolgen. Das trainiert nicht nur ihren Geruchssinn, sondern lastet deinen Vierbeiner auch aus. Besonders Jagdhunden macht diese Aktivität viel Spaß!
  5. Training: Möchtest du das Riechvermögen deines Vierbeiners verbessern, kannst du übrigens gezielt mit ihm trainieren und ihn sogar auf spezielle Gerüche konditionieren. Wie wäre es etwa, wenn du deinem Vierbeiner antrainierst, einen von dir häufig verlegten Gegenstand erschnüffeln zu können? Schau doch mal, ob es bei dir in der Nähe einen Hundesportverein gibt, der Nasenarbeit und Mantrailing anbietet – da seid ihr gut aufgehoben!

Fazit: Der Geruchssinn unserer Fellfreunde ist phänomenal und kann für uns Menschen sogar lebensrettend sein! Umso wichtiger ist es, dass wir die Gesundheit der Hundenase im Blick haben und bei Problemen einen Arzt konsultieren.

Wie pflegst du die Nase deines Vierbeiners? Hattet ihr schon einmal Schwierigkeiten? Oder “läuft deine Schnüffelnase immer rund”, sodass ihr sogar regelmäßig trainiert? Berichte uns gern davon in den Kommentaren!

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