Hundepfote

Hundepfoten: Anatomie & Wissenswertes

Hundepfoten: Anatomie und Wissenswertes im Pfotenguide Hundepfote riecht nach Popcorn Anatomie der Hundepfote Häufige Probleme

Du kuschelst mit deinem Vierbeiner gemütlich auf dem Sofa und ein zarter Duft von Popcorn steigt in deine Nase? Kaum zu glauben, doch der Geruch stammt sehr wahrscheinlich von den Pfoten deines Hundes! Wie das sein kann und warum Hundepfoten ein wahres Wunderwerk der Natur sind und deine volle Aufmerksamkeit verdient haben, erfährst du jetzt!

Warum riechen Hundepfoten nach Popcorn?

Während die einen ganz deutlich einen Popcorngeruch in der Nase haben, nehmen andere Hundehalter eher eine dezente Käsenote war. Das kann, muss aber nicht auch auf deinen Liebling zutreffen.

Grund dafür sind Millionen von Mikroorganismen wie Bakterien und Pilze, die sich auf der Haut deines Lieblings und insbesondere in den Zehenzwischenräumen der Pfoten pudelwohl fühlen. Denn hier ist es dunkel genug und oft auch ausreichend Feuchtigkeit vorhanden, sodass diese Stelle der ideale Nährboden für die Kleinstlebewesen ist. An den Hundepfoten sind zudem Schweißdrüsen vorhanden, die zwar weniger dem Schwitzen dienen, aber dennoch ein Sekret abgeben, das bei den Bakterien und Pilzen sehr willkommen ist! Durch den Prozess der Zersetzung können diese speziellen Gerüche entstehen.

Julie vom Wir lieben HUNTER Team:

“Amys Pfoten rochen eigentlich immer ein bisschen käsig, das hat uns aber nicht gestört. Aber irgendwann fiel uns abends beim Kuscheln auf, dass es komisch roch – nicht so, wie sonst. Wir sind dann am nächsten Tag mit Amy zur Tierärztin gefahren und siehe da: Eine Entzündung war der Grund. Mit Salbe und etwas Geduld haben wir das aber schnell in den Griff gekriegt.“

Anatomie der Hundepfote

Wie der Aufbau einer Hundepfote ist und welche Funktionen die einzelnen Elemente dieses Körperteils übernehmen, erklären wir dir im Folgenden:

  • Sohlenballen:

Die rauen Polster an der Unterseite der Pfoten nennt man Pfotenballen. Der größte von ihnen ist der Sohlenballen. Alle Ballen bestehen aus festem Fettgewebe, sind mit Blutgefäßen durchzogen und durch dicke Hornhaut geschützt. Dein Hund kann hierüber den Untergrund und die Temperatur wahrnehmen. Die Ballen dämpfen den Schritt beim Laufen und schonen so die Gelenke deines Vierbeiners. Zudem befinden sich hier die Schweißdrüsen, welche einen individuellen Duft an die Umgebung abgeben und der Markierung dienen.

  • Zehenballen:

In der Regel sitzen 4 bis 5 kleine Pfotenballen (auch Fingerballen genannt) jeweils unterhalb der Krallen deines Vierbeiners.

  • Handwurzelballen:

An den beiden Vorderpfoten hat dein Hund zusätzlich je einen Handballen (auch Karpalballen), der ihm vor allem dazu dient, bei hoher Laufgeschwindigkeit ausreichend Bodenhaftung zum Bremsen oder Umsteuern zu haben.

  • Zehen:

Dein Hund hat vorne je 5 Zehen an den Vorderpfoten, hinten jeweils 4 Zehen, an deren Enden sich jeweils eine Kralle befindet.

  • Krallen:

An den Zehen befindet sich jeweils eine Kralle, die wichtig ist, damit dein Liebling ausreichend Stabilität beim Laufen hat. Sie sind ebenfalls mit Blutgefäßen durchzogen. Musst du die Krallen stutzen, etwa weil sie sich von selbst nicht ausreichend abnutzen, solltest du daher behutsam vorgehen.

  • Daumenkralle:

Die sogenannte Daumenkralle an den Vorderpfoten sitzt höher als die übrigen Vorderzehen und -krallen und berührt beim Laufen daher nicht den Boden. Bei einigen Rassen jedoch dient sie der Unterstützung beim Bremsen und Wenden.

  • Zehenzwischenräume:

Zwischen den Zehen befindet sich Haut, bei manchen Rassen gar Schwimmhäute (z. B. Neufundländer oder Nova Scotia Duck Tolling Retriever). Hier lohnt sich ein regelmäßiger Blick, um zu prüfen, ob Rötungen vorhanden sind und eine besondere Pflege nötig ist.

  • Afterkralle:

Die Wolfskralle oder Afterkralle kann sich als Zeh an den Hinterbeinen deines Tieres befinden. Sie gehört also streng genommen nicht zur Hundepfote. Evolutionsbedingt ist sie nur noch bei einigen Hunden vorhanden und hat keine besondere Funktion mehr.

  • Fell:

Das Fell hat die Aufgabe, die empfindliche Haut zwischen den Zehen vor Verletzungen zu schützen.

Unser Tipp: Alle Tipps rund um die Pfotenpflege deines Lieblings, kannst du in unserem Beitrag “Pfotenpflege beim Hund: 6 effektive Tipps” nachlesen.

Häufige Probleme mit Hundepfoten

Ob wunde Hundepfoten durch rauen Untergrund oder kalten Schnee, oder Verletzungen durch Fremdkörper vom Spaziergang: Hundepfoten müssen ganz schön was aushalten! Und so robust Hundepfoten auch erscheinen – meistern sie es doch mühelos, deinen Vierbeiner täglich über weite Strecken zu befördern – so empfindlich sind diese Stellen am Körper tatsächlich. Verletzungen an der Hundepfote gehören zu den häufigsten gesundheitlichen Problemen, weshalb Hundebesitzer einen Tierarzt aufsuchen.

Unser Tipp: Häufig leckt dein Hund vermehrt seine Pfoten, wenn sich hier Probleme auftun. Was dahinterstecken könnte und was du tun kannst, erfährst du in unserem Beitrag “Hund leckt seine Pfoten!”.

Entzündete Hundepfoten

Folgende Symptome können auf eine Entzündung in der Pfote hindeuten:

  • Rötungen
  • Schwellungen
  • Schmerzen beim Auftreten
  • Lecken und Knabbern an der Pfote
  • unangenehmer Geruch

Die Ursachen dafür können vielfältig sein: Von Allergien über entzündliche Verletzungen (beispielsweise hervorgerufen durch Kälte oder Streusalz) bis hin zu Parasiten. Stellst du Rötungen fest, kann ein lauwarmes Pfotenbad mit antiseptisch wirkendem Kamillentee helfen (doch Achtung: Hat dein Hund Allergien, sei mit Kamille vorsichtig – sie birgt ein Allergierisiko). Leckt dein Hund jedoch fortwährend an der betroffenen Stelle und stellt sich auch nach Tagen keine Besserung ein, lass die Ursache von deinem Tierarzt abklären.

Eine regelmäßige Pfotenpflege und -reinigung, mit Hilfe derer die Pfoten sauber und trocken gehalten werden, kann hier vorbeugend helfen.

Hundepfote ist verletzt: Was tun bei Wunden und Fremdkörpern?

Gestern noch hat deine Fellnase euphorisch auf der Hundewiese getollt, heute humpelt sie plötzlich. Hat sie sich etwa beim Spielen verletzt? Möglicherweise kannst du folgendes feststellen:

  • Fremdkörper: Manche Fremdkörper wie Steinchen, Scherben oder Splitter lassen sich mit etwas Glück leicht erkennen und vorsichtig entfernen. Handelt es sich jedoch um nicht sichtbare Fremdkörper (z. B. Grannen), besteht die Gefahr einer langwierigen Verletzung, die schlimmstenfalls in einen eitrigen Abszess in der Pfote ausarten kann, wenn der Störfaktor unentdeckt bleibt.
  • Äußere Verletzung: Du erkennst einen Schnitt oder eine Wunde am Ballen oder der empfindlichen Zehenhaut? Blutet die Wunde, reinige sie vorsichtig mit Wasser oder Kochsalzlösung und desinfiziere sie anschließend. Und auch wenn es ihm schwer fällt: Dein Liebling darf nicht daran lecken! Verbinde die Pfote daher lieber. Bist du dir unsicher, was zu tun ist, vereinbare einen Untersuchungstermin beim Tierarzt.
  • Stumpfe Verletzung: Du kannst keine Ursache ausmachen, aber dein Hund hat offenbar Schmerzen? Dann kläre lieber beim Tierarzt ab, was der Grund dafür ist. Bei Schwellungen kannst du den Schmerz mit einem eingewickelten Kühlpad etwas lindern. Gönn deinem Hund Ruhe und warte die Diagnose des Arztes ab.

Unser Tipp: Bei einigen Rassen können die Haare an den Pfoten sehr lang werden. Daher ist es ratsam, die Haare hier regelmäßig zu kürzen, sodass Schmutz und Fremdkörper nicht darin hängen bleiben und deinen Liebling in seiner Beweglichkeit einschränken oder gar verletzen.

Hilfe – sind die Hundepfoten verbrannt?

Dein Liebing mag nicht mehr auftreten und hat gerötete, oder geschwollene Ballen? Das könnte auf eine Verbrennung der Hundepfoten hinweisen. Bei leichten Verbrennungen hilft Kühlen und Schonen der geschundenen Stellen.

Sind sogar Blasen oder wunde Stellen erkennbar, handelt es sich bereits um schwere Verbrennungen, bei denen eine ärztliche Behandlung nötig ist!

Wespenstich in der Hundepfote

Aua – das tut weh! Wie auch bei uns Menschen sind Insektenstiche beim Hund sehr schmerzhaft. Gerade die empfindliche Haut zwischen den Zehen ist anfällig für einen Stich. Schnelle Hilfe versprechen Kühlpads oder Hausmittel wie Apfelessig. Mehr Informationen findest du im Beitrag “Wespenstich beim Hund: Was ist zu tun?”.

Fazit: Im Laufe der Evolution haben sich Hundepfoten bestmöglich den Anforderungen angepasst. Dennoch müssen die Füße deines Lieblings einiges aushalten: Hitze und Kälte, raue Untergründe und schnelle Verfolgungsjagden.

Für dich heißt echte Pfotenliebe: Behalte die Pfoten deines Vierbeiners im Blick, gönn ihnen von Zeit zu Zeit ein bisschen Pfotenwellness und versorge sie sorgfältig, wenn es doch mal zu Verletzungen gekommen ist.

Hast du noch Ergänzungen für unseren Pfotenguide? Teile deine Tipps und Erfahrungen in den Kommentaren gern mit uns!

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