Rassebeschreibung und Steckbrief

Appenzeller Sennenhund

Größe: mittelgroß
Fell: kurz
Gewicht: 22 - 35 kg
Halsumfang: - cm
Rückenlänge: 50 - 55 cm
Lebenserwartung: 12-15 Jahre

Appenzeller Sennenhund

Steckbrief

Kurzbeschreibung:

Der Appenzeller Sennenhund ist ein Energiebündel. Er braucht viel Bewegung und Beschäftigung. Ausgelastet kann er auch ein verschmuster Teil der Familie sein.

FCI:

Gruppe 2 - Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde

Sektion 3 - Schweizer Sennenhunde

Körperbau:

mittelgroß, muskulös, quadratisch, keilförmiger Kopf

Schulterhöhe Rüde:

52 - 56 cm

Schulterhöhe Hündin:

50 - 54 cm

Gewicht Rüde:

25 - 35 kg

Gewicht Hündin:

22 - 32 kg

Brustumfang:

keine Angaben

Schnauzenlänge:

keine Angaben

Fell:

Stockhaar, dichte Unterwolle; Farben: dreifarbig, Schwarz oder Havannabraun mit braunroten oder weißen Abzeichen

Augen:

mandelförmig, sehr klein, schräg angesetzt, möglichst dunkel

Ohren:

hängend, dreieckig, hoch angesetzt

Charakter:

wachsam, lebhaft, temperamentvoll, lernwillig

Lebenserwartung:

12-15 Jahre

Herkunft:

Schweiz

Ich bin ..
Geeignet für Hundesport Hütehund, Hirtenhund Wachhund Polizeihund Therapiehund Assistenzhund, Blindenhund Rettungshund
intelligent temperamentvoll arbeitswillig verträglich mit anderen Haustieren

Geschichte des Appenzeller Sennenhundes

Der Appenzeller Sennenhund gehört zu den Schweizer Sennenhund Rassen, zu denen auch der Berner Sennenhund und der Entlebucher Sennenhund zählen. Vornehmlich war der Appenzeller Sennenhund als Treibhund und Wachhund am Hof im Einsatz, bewachte das Haus und sollte das Vieh zusammentreiben, weshalb diese Rasse zunächst hauptsächlich von Bauern gezüchtet wurde. Die Appenzeller Sennenhund Zucht wurde im 19. Jahrhundert erweitert, als der Forstmeister Max Sieber den Anstoß für einen Rassestandard gab, der durch den Kynologen Prof. Albert Heim erfolgreich vorangetrieben wurde. Letzterer war auch maßgeblich daran beteiligt, die Unterschiede zwischen den artverwandten Rassen herauszustellen.

Die erste Anerkennung als eigenständige Rasse erfolgte im Jahr 1869. Seit 1954 wird der Appenzeller Sennenhund auch im Rassestandard der Fédération Cynologique Internationale (FCI) geführt und den Pinschern, Schnauzern und Molossoiden Schweizer Sennenhunden zugeordnet.

Aussehen: Ein Posthorn auf dem Rücken

Der molossoide Appenzeller Sennenhund ist wohl proportioniert, sein Körperbau wirkt fast quadratisch. Der mittelgroße Hütehund erreicht rassetypisch eine Widerristhöhe zwischen 52–56 cm, wobei Hündinnen mit 50–54 cm ein wenig kleiner, aber nicht weniger muskulös gebaut sind. Seine kleinen, mandelförmigen und etwas schräg gegen die Nase gestellten Augen und seine dreieckigen, hängenden Ohren, die der eifrige Schweizer leicht anhebt, wenn etwas seine Aufmerksamkeit erregt, verleihen ihm einen pfiffigen Gesichtsausdruck. Stets wirkt der Appenzeller Sennenhund keck, wachsam und abenteuerlustig. Zu seinen ausgeprägten Merkmalen gehören seine symmetrischen braunroten oder weißen Abzeichen, die er um die Augen und Backen, an der Brust und an den Läufen trägt. Die Grundfarbe des Fells des Appenzeller Sennenhundes ist Schwarz oder Havannabraun. Sein festes Stockhaar ist anliegend, Deckhaar und Unterwolle sind dicht. Auf dem Rücken trägt der Vierbeiner seine hoch angesetzte, gut behaarte Rute. Gekringelt erinnert diese an ein Posthorn.

Charakter des Appenzeller Sennenhundes: Bellfreudiger Wächter

Ohne ein gewisses Misstrauen und ohne seine ausgeprägte Beobachtungsgabe wäre dieser mutige Vierbeiner vermutlich nicht so ein verlässlicher Wachhund, wie er es ist. Allerdings könnte sich diese Wachsamkeit auch im Umgang mit fremden Besuchern bemerkbar machen, auf die das Bellen vermutlich nicht wie ein besonders herzlicher Willkommensgruß wirken mag. Dabei ist der Appenzeller Sennenhund nicht aggressiv, nur eben sehr bellfreudig. So ist die temperamentvolle Fellnase ein liebenswerter und treuer Weggefährte mit einem etwas lauterem Organ. Sein furchtloses und selbstsicheres Wesen macht ihn zu einem vielseitig einsetzbaren Gebrauchshund. Mit einem Appenzeller Sennenhund wird der Alltag nicht langweilig, folglich sollte auch seine Familie seine Lust auf Aktivitäten und seine Bewegungsfreude teilen. Der lebhafte Wächter ist sehr intelligent und lernwillig. Zu seiner Familie baut der Hund eine enge Bindung auf und verträgt sich in der Regel auch gut mit anderen Haustieren und Artgenossen, die Teil seines "Rudels" sind – Eigenschaften, die einen guten Familienhund aus ihm machen.

Erziehung des temperamentvollen Energiebündels

Die charakteristische Bellfreude dieses Rassehundes könnte eine Herausforderung werden. Allerdings lässt sich dieses Verhalten mit einer frühen, souveränen und konsequenten Erziehung gut in den Griff bekommen. Eine wichtige Voraussetzung stellt eine artgerechte Auslastung des aktiven Vierbeiners dar. Als Arbeitshund ist der Appenzeller Sennenhund an Beschäftigung gewöhnt. Er braucht sinnvolle Aufgaben und viel Auslauf. Die Haltung der hoch motivierten Fellnase erfordert Erfahrung im Umgang mit Vierbeinern.
Schon Appenzeller Sennenhund Welpen sind sehr neugierig und lernwillig. Geduld ist jedoch angebracht, wenn der Hund nicht sofort auf dein Kommando hören will. Eine wichtige Basis für ein harmonisches Zusammenleben ist gegenseitiges Vertrauen, das du dir durch eine regelmäßige Zusammenarbeit mit deinem Liebling aufbauen kannst. Das erfordert Zeit und Arbeit, macht aber auch viel Spaß, denn der pfiffige Appenzeller Sennenhund wird dich mit seinen Fähigkeiten und seiner liebenswerten Art immer wieder aufs Neue überraschen!

Zusammenleben mit dem Appenzeller Sennenhund

Laut dem Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) kommen in Deutschland jährlich zwischen 60 und 70 Appenzeller Sennenhund Welpen zur Welt. Daher handelt es sich beim Appenzeller Sennenhund um eine seltene Rasse. Für die Anschaffung des Vierbeiners solltest du dich direkt an einen Appenzeller Sennenhund Züchter wenden. Züchter in deiner Nähe findest du z. B. auf der Seite des VDH. Sind alle Familienmitglieder mit dem tierischen Zuwachs einverstanden, solltet ihr auch bei der Erziehung und Haltung des Vierbeiners an einem Strang ziehen. So sollten auch Kinder den verantwortungsvollen Umgang mit dem Hund kennen.
Eine ideale Umgebung für den Appenzeller Sennenhund ist ein Haus mit Garten und Anschluss an die Natur, z. B. an einen nahegelegenen Wald – die ideale Möglichkeit für regelmäßigen Freilauf.

Beschäftigung für den Alltag mit dem Appenzeller Sennenhund

Tägliche Gassirunden mit dem Appenzeller Sennenhund sind natürlich ein Muss, können aber für Hund und Halter schnell monoton werden. Hundesport bietet dir und deiner Fellnase abwechslungsreiche Bewegung. Damit haltet ihr euch nicht nur fit, sondern könnt viel miteinander und voneinander lernen. Zu den körperlichen und geistigen Beschäftigungen, an denen dein Schweizer Energiebündel möglicherweise Spaß findet, gehören Agility, Canicross, Fährtentraining oder Mantrailing. Du kannst deinen tierischen Begleiter auch gerne zum Joggen, Radfahren oder Wandern mitnehmen – der Appenzeller Sennenhund liebt es, mit dir aktiv zu sein.

Ernährung: Tipps für den Napf

Das Futter für deinen Appenzeller Sennenhund sollte nicht nur schmecken, es sollte auch ausgewogen sein und den aktiven Vierbeiner mit allen nötigen Nährstoffen versorgen, die er als Welpe für eine gesunde Entwicklung und als ausgewachsene Fellnase für seine täglichen Aktivitäten braucht. Während Proteine in Form von Fleisch und Vitamine in Form von Gemüse in den Napf gehören, haben Getreide, Zucker und Konservierungsstoffe dort nichts zu suchen. Gesundes Futter gepaart mit Bewegung beugt Übergewicht vor und kann die Lebensqualität deines Vierbeiners positiv beeinflussen.

Gesundheit: Wie alt werden Appenzeller Sennenhunde?

Die Lebenserwartung eines Appenzeller Sennenhundes liegt bei 12–15 Jahren. Das wird durch ausreichend Bewegung und eine ausgewogene Ernährung unterstützt. Zudem passt sich der wachsame Bauernhund gut an äußere Bedingungen an und zählt damit zu den widerstandsfähigen Rassen. Vor allem einer verantwortungsbewussten Zucht ist es zu verdanken, dass der Rassehund unter keinen rassetypischen Erbkrankheiten leiden und nicht mit gesundheitlichen Einschränkungen leben muss.
Die Appenzeller Zucht ist vergleichsweise klein. Strenge Zuchtlinien und aufmerksame Züchter sorgen dafür, dass nur gesunde Elterntiere verpaart werden. Dennoch bleibt es nicht aus, dass auch dieser Vierbeiner Krankheiten haben kann, die häufig große und mittelgroße Hunderassen betreffen. Dazu gehören Gelenkprobleme (wie eine Hüftgelenksdysplasie), Augenkrankheiten (z. B. Grauer Star) und Hauterkrankungen.

Pflege des robusten Rassehundes

Das Stockhaar des Appenzeller Sennenhundes ist angenehm pflegeleicht, die Pflegeroutine dadurch nicht zeitintensiv. So bleibt euch mehr Zeit für gemeinsame Aktivitäten. Allerdings muss auch an das Fell des Appenzeller Sennenhundes etwa 1–2 Mal pro Woche eine Bürste ran. Zum einen, um das Haarkleid von losen Haaren zu befreien, zum anderen natürlich, um deinen Liebling mit einer extra Portion Streicheleinheiten zu verwöhnen. Damit du Entzündungen rechtzeitig erkennen und mit einem Tierarzt abklären kannst, gehören die Ohrenpflege und die Pflege der Pfoten zur Routine dazu. Für die Zahnpflege bieten sich Kauknochen an – deine Fellnase wird es freuen!